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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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silbergrauer Bart vom unteren Teil des dick gepanzerten Kopfes herabbaumelten. Ein Großteil der Maschine wurde jedoch noch immer von Boden und Wänden des Labors verdeckt, doch nach dem Ausmaß des Buckels zu urteilen, musste sie gewaltig sein. Fargo neigte den Kopf zu Seite und versuchte, an der massiven silbernen Front vorbeizuspähen. Soweit er es erkennen konnte, wanden sich weitere Tentakel von etwa zwei Metern Durchmesser von den Seiten des gespaltenen Buckels in die Tiefe.
    »Isoliere Auslegerlabor«, verkündete die synthetische Stimme, und prompt aktivierte sich ein Kraftfeld, das das gesamte Labor in einen grünlichen Schleier hexagonaler Energiefelder hüllte. Danach öffnete sich das gewaltige Tor in der Decke des Testhangars und eine komplexe Konstruktion von rautenförmigen, durch dutzende Gelenke verbundenen Trägern schob sich laut surrend daraus hervor. Den äußeren Enden der Träger entwuchsen dünne Kegel, die ihre Spitzen in jeweils drei lange Nadeln aufspalteten. Während die Konstruktion hinabsank, passten die Träger ihre Ausrichtung an die Form des Buckels der Maschine an und umspannten bald darauf den gesamten oberen Teil des Rumpfes wie ein riesiges Gitternetz.
    »Initiiere Stromstoß«, gab die synthetische Stimme bekannt, und augenblicklich begannen weiße Blitzbögen, zwischen den Spitzen der Kegel und der Panzerung der Maschine zu zucken. Wieder und wieder schlugen die Blitzein den Rumpf ein, jedoch ohne Brandspuren oder gar Schäden zu verursachen. Einige wurden von der Panzerung reflektiert und versengten Teile des Trägersystems oder verirrten sich laut krachend in das grüne Hex-Kraftfeld, von dem das Auslegerlabor geschützt wurde. Minuten später versiegte der Blitzstrom und die Trägerkonstruktion fuhr qualmend in die Decke zurück.
    Eine gespenstisch ruhige Minute lang geschah nichts, doch dann leuchtete grünliches Licht in den tiefen Rillen der Maschinenpanzerung auf. Zunächst unregelmäßig flackernd; nach einigen Sekunden wandelte sich das Licht jedoch zu einem konstanten Puls. Ein dröhnendes, dunkles Grollen entsprang dem Kopf der Maschine und sie begann, sich zu regen. Der Rumpf drückte sich langsam in die Höhe, die massiven seitlichen Tentakel entließen die vier Beine rasselnd aus ihrer Umklammerung, die objektivartigen Gebilde in der keilförmigen Front des Kopfes leuchteten gelbgrünlich auf. Das große mittlere Objektiv fixierte Fargo, die anderen sechs zuckten hastig umher und schienen sich einen Überblick über die Umgebung zu verschaffen.
    Nachdem sich die Maschine zu voller Größe aufgerichtet hatte, beugte sie den Kopf zum Auslegerlabor hinunter; das mittlere Auge blieb stur auf Fargo gerichtet, die sechs kleineren musterten die restlichen Anwesenden. Stattliche Tropfen einer milchigen Flüssigkeit fielen auf das Hex-Kraftfeld hinab und wurden von ihm verdampft. Fargo musste sich nicht allzu sehr verrenken, um zu sehen, woher sie stammten. Auf der Unterseite von Kopf und Hals des silbernen Ungetüms befand sich ein von unzähligen zangenartigen Klauen gesäumter Schlitz, der von schmalen beweglichen Platten begrenzt wurde, die wie eine Vielzahl stählerner Lippen anmuteten. Die zähe Flüssigkeit quoll wie Speichel aus den Zwischenräumen jener Maschinenlippen heraus.
    »Ak'kre'tr k'ek't'kr«, grollte die Maschine. Ihre Stimme war tief und drückte wie der Bass lauter Musik auf Fargos Lunge. Die bartartigen dünnen Tentakel an ihrem Kopf kringelten sich und eines ihrer Augen richtete sich auf Rannes.»T'sha'k'k rt'ir'u.«
    Rannes nickte und deaktivierte das Hex-Kraftfeld von dem Holo-Interface aus, das er an seinem linken Handgelenk trug; es schien, als könnte er die dröhnenden Geräusche der Maschine verstehen. Die hexagonalen Felder erstrahlten hell und lösten sich auf. Ak'kre'tr neigte den Kopf tiefer hinunter; die dünnen Tentakel begannen, wie Schlangen über den Boden zu kriechen, und näherten sich Fargo und Ibana. Plötzlich hielten sie jedoch inne.
    »K'kr'im t'akr!«, knurrte die Maschine laut, und die Tentakel zuckten zurück. Sämtliche Augen Ak'kre'trs richteten sich auf Rannes. »Ra'ktr e'kr'k'ak!«
    »Was!? Nein!«, entfuhr es Rannes. »Das war nicht —
    « Mit einem Mal schnellten die Tentakel an Ibana und Fargo vorbei, durchbrachen die Schutzwand und packten Rannes und die beiden Wachen, die hinter ihm standen. Die Männer schrien panisch, als die Tentakel sie durch die splitternde Schutzwand und zum Schlitz unterhalb des Halses der

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