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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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an dessen Ende. Dort befand sich eine einfache Metalltür mit einem kleinen Schild auf Augenhöhe, das auf das dahinterliegende Treppenhaus hinwies. Links davon war eine ebenso schlichte Tür, über der in kühlem Blau die vallarnischen Zeichen für ›Notausgang‹ leuchteten. Dank TORRs Scan des Gebäudes wusste Fargo, dass es sich dabei um jene Tür handelte, die man nur von innen öffnen konnte, und die direkt auf den Landeplatz hinausführte.
    Der Delaarianer öffnete die Tür zum Treppenhaus und eilte auf leisen Sohlen die Stufen hinunter. Er ignorierte die Tür am unteren Ende der Treppe und wandte sich einem tief gelegenen Gitter in der Mauer rechts von ihr zu. Er kramte einen handlichen Laser-Cutter aus einer der Hosentaschen am rechten Schenkel und durchtrennte damit die Bolzen, die das Gitter an dessen Rahmen in der Wand nagelten. Dahinter lag ein schmaler, dunkler Lüftungsschacht, durch den Fargo kriechen musste, um in das Lager zu gelangen. Denn der eigentliche Eingang wurde mit Laserschranken und einem komplexen biometrischen Scanner gesichert. Sein Codebrecher nutzte ihm da wenig.
    Mit eingezogenen Schultern zwängte Fargo sich in den engen Schacht und kroch auf allen vieren über das leicht erwärmte Metall. Der Staub kratzte in seinen Lungen, doch er widerstand dem Drang zu husten, denn das würde vom schallenden Stahl der Schachtwände durch das gesamte Gebäude getragen. Einen solchen Anfängerfehler würde er bestimmt nicht machen, egal wie sehr ihn der Entzug auchablenken mochte.
    Fargo kam zu einer Abzweigung und hatte die Wahl zwischen geradeaus, links, senkrecht hinauf und hinab in finstere Tiefe. Rechts von ihm rotierte ein Ventilator hinter einem Drahtgitter, der etwa einen halben Meter tief in die Schachtwand eingelassen war und ihm eine laue Brise entgegenblies. Laut TORRs Plänen des Lüftungssystems musste Fargo links entlang. Dementsprechend schob er sich vorsichtig über den Abgrund und in den Schacht zu seiner Linken. Nach einigen Metern erreichte er ein weiteres Gitter, durch dessen Zwischenräume er das Innere des Lagers sehen konnte.
    Ihr hättet euch den biometrischen Scanner und die Laserschranken auch sparen können , dachte Fargo sardonisch grinsend, während er die Bolzen durchschnitt. Anschließend legte er die Gitterabdeckung möglichst geräuschlos auf dem Boden ab und kletterte aus dem Schacht heraus.
    Das Lager war genauso geräumig wie der Verkaufsraum darüber. Gedämpftes blaues Licht tauchte den Raum in ein surreales Ambiente. Ersatzteile und anderes Zubehör lagen fein säuberlich sortiert in den breiten Regalen, die wie Soldaten auf einer Parade in Reih und Glied standen. Es roch nach dem Plastik des Verpackungsmaterials und dem beißenden Gestank von Kühlmittel. Hier und da stapelten sich Kisten mit Aufdrucken verschiedener Firmenlogos an den Wänden und in den Gängen. In keiner davon würde Fargo die feingeschliffenen Xallus-Kristalle finden, die er suchte, denn diese reagierten empfindlich auf Temperaturschwankungen und wurden normalerweise in speziellen Kühlbehältern aufbewahrt. Laut TORR standen diese Behälter nicht einfach so in den Regalen herum, vielmehr lagerten sie in einem großen gesicherten Schrank aus Stahl, den Fargo mittlerweile in der hintersten Ecke des Lagers ausfindig gemacht hatte.
    Ein kleines Fenster befand sich in der Sicherheitstür des Stahlschranks und ermöglichte die Sicht auf die darin befindlichen Behälter. Im Gegensatz zum Eingang des Lagers war dieser Schrank nur mit einem einfachen Daumenabdruck-scanner neben der Tür versehen, den man leicht umgehenkonnte, wenn man erst einmal die Verkleidung entfernt hatte. Dafür benötigte man bei diesem Modell einen langen, dünnen Gegenstand, der an einem Ende leicht gebogen war, um damit die in die Ritzen des Gehäuses eingelassenen Verschlusshaken zu öffnen. Derartiges Diebeswerkzeug hatte Fargo stets bei sich. Man wusste ja nie, wann man es einmal gebrauchen konnte. Er griff in die obere linke Hosentasche und holte eine kleine Mappe aus weichem schwarzem Leder hervor, öffnete den Verschluss, klappte sie auseinander und zog eine dünne Metallnadel heraus. Dann führte er das gebogene Ende der Nadel in den schmalen Zwischenraum unterhalb des Gehäuses und tastete nach dem ersten Verschlusshaken.
    Normalerweise war dies eine Sache von wenigen Sekunden, doch Fargos Nerven bettelten vehement nach einem Schuss Dusk und ließen seine Finger beträchtlich zittern. Dennoch erwischte er den

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