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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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Kou'Tas schnittigen Gleiter rasant durch die Häuserschluchten und versuchte, die wendigen Einmannjäger abzuschütteln. Zum Glück hatte der Hiid'raner das Shuttle nicht nur optisch aufgerüstet, auch die Triebwerksleistung lag weit über dem Standard dieses Modells. So konnte Fargo die Jäger auf Distanz halten, die normalerweise leichtes Spiel mit einem Shuttle dieser Größe hätten. Mit abrupten Kursänderungen schlängelte der Delaarianer das Shuttle um die Hochhäuser, ohne dass die RAID-Jäger es einholten. Doch plötzlich schossen drei weitere Vindicators um eines der Häuser und versuchten, dem flüchtigen Shuttle den Weg abzuschneiden. Fargo riss das Steuer herum, flog eine steile Linkskurve und in einen schmalen Tunnel hinein, der durch einen etwa dreihundert Meter breiten Wolkenkratzer führte. Trotz des in seinen Augen schmerzenden grellen Lichtes innerhalb der Passage navigierte der Delaarianer das Shuttle geschickt an den entgegenkommenden Gleitern vorbei. Nur fünfzig Meter trennten das giftgrüne Geschoss noch vom Ausgang auf der anderen Seite des Wolkenkratzers, als auf einmal ein wuchtiger Frachtzug in den Tunnel einflog. Das Monstrum maß fast die gesamte Breiteder Passage und raste unaufhaltsam auf Kou'Tas Gleiter zu.
    »Achtung!«, rief Tshaska erschrocken. Ihre Hände krallten sich an den Armlehnen ihres Sitzes fest.
    Fargo drückte den Bug des Shuttles herunter und manövrierte es unter den herandonnernden Frachtzug, der mit lautem Hupen auf sich aufmerksam zu machen versuchte. Die Anhänger des Zugs rauschten nur wenige Zentimeter entfernt über das Dach des vergleichsweise kleinen Shuttles hinweg und schienen kein Ende zu nehmen. Doch dann sauste die letzte Sektion des Frachtzugs vorbei und Kou'Tas Shuttle unbeschadet aus dem Tunnel zurück in den Nachthimmel.
    »Das war knapp«, sagte Tshaska, sowohl erleichtert als auch ängstlich.
    Fargo warf einen flüchtigen Blick auf das Sensor-Display des Shuttles – die Jäger hatten den Zug ohne Probleme passiert und folgten ihnen nun in einer geschlossenen Fünferformation – und konzentrierte sich wieder auf den dichten Verkehr.
    Zwischen den Wolkenkratzern herrschte reger Betrieb. Kleine Privat-Shuttles mischten sich mit Kurierschiffen und planetaren Frachtern in verschiedenen Größen. Die meisten Leute flogen mit eingeschaltetem Autopiloten und ließen sich so gemütlich an das gewünschte Ziel bringen. Nur wer es eilig hatte und lebensmüde genug war, flog manuell durch diesen dichten stählernen Hornissenschwarm. Oder jemand, der von der RAID verfolgt wird , dachte Fargo, während er das Shuttle mit hoher Geschwindigkeit an den bedeutend langsameren Zivilfahrzeugen vorbeilenkte. Einige der Insassen warfen ihnen erschrockene Blicke zu. Andere zeigten dem ihrer Meinung nach verrückten Piloten verschiedene unhöfliche Gesten. Doch der Delaarianer beachtete sie nicht, denn eine Ablenkung konnte bei dieser Geschwindigkeit fatale Folgen für ihn und Tshaska haben.
    Plötzlich zog kurz vor ihnen ein Kurierschiff aus dem gleichförmigen Strom und zwang Fargo zu einem hastigen Ausweichmanöver direkt in den Gegenverkehr hinein. Die kleinen Shuttles rasten wie Geschosse auf sie zu, und derDelaarianer gab sein Bestes, um eine Kollision mit ihnen zu vermeiden. Er konzentrierte sich auf den Fahrzeugstrom und blendete alles andere aus. Ausweichen und überleben – das war das Einzige, was im Moment zählte.
    »Da runter!«, sagte Tshaska unvermittelt. »Flieg durch die Promenade!«
    Fargo riskierte einen raschen Blick zu ihr hinüber, um zu sehen, wohin sie deutete. Dann rollte er das Shuttle auf die Seite und zog es aus dem dichten Strom heraus, sobald sich die Möglichkeit bot. Anschließend nahm er Kurs auf eine von bläulichem Licht durchflutete Passage in einem der gigantischen Wolkenkratzer, über deren Eingang die Worte ›Youzan-Handelspromenade‹ in großen vallarnischen Buchstaben standen.
    »Hoffentlich gibt es auf der anderen Seite 'nen Ausgang«, sagte Fargo, als er das Shuttle in den weit aufgerissenen Rachen der Einkaufspassage steuerte.
    Die bunten Werbehologramme und Neonschriftzüge der Geschäfte spiegelten sich auf der Frontscheibe, als das Shuttle dicht über dem Boden durch die Einkaufsstraße sauste. Gleichermaßen panisch und entsetzt sprangen arglose Passanten zur Seite oder hechteten auf den Gehweg, um nicht als roter, grüner oder gelber Fleck auf dem Boden zu enden. Als der Rahmen des Shuttles plötzlich laut knarrte und

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