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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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Haken letzten Endes, woraufhin dieser mit einem leisen Klicken einen Teil des Gehäuses freigab und Fargo die Nadel zum nächsten Verschlusshaken führte. Nach fünf weiteren Klickgeräuschen waren alle gelöst und er konnte die Verkleidung des Scanners abnehmen. Fargo hob sie vorsichtig an und betrachtete die vier dünnen verschiedenfarbigen Drähte, die von der Scanfläche zu einer kleinen Platine hinabführten. Einer davon öffnete die Tür und die anderen würden vermutlich Alarm auslösen. Fargo musterte die dürren Metallstränge und entschied sich für den blau-weiß gestreiften. Er zog ein stiftähnliches Gerät aus der zu seinen Füßen liegenden Werkzeugmappe und setzte den Draht damit unter Strom. Ein helles Piepsen erklang. Die Scanfläche leuchtete grün auf und die Tür des Stahlschranks entriegelte sich. Fargo atmete erleichtert aus, legte Stift und Nadel zurück in die Mappe und drückte das Gehäuse wieder in seine ursprüngliche Position. Dann steckte er die Werkzeugmappe wieder in die Hosentasche und erhob sich rasch.
    Mit einem Mal hämmerten immense Schmerzen durch seinen Kopf und das damit einhergehende Schwindelgefühl zwang ihn, sich am Rahmen der Tür abzustützen. Verdammt! , fluchte Fargo mit schmerzverzerrtem Gesicht. Es fühlte sich an, als triebe man ihm dutzende glühende Nägel ins Hirn, um sie sogleich wieder herauszureißen und von neuem zu beginnen. Am liebsten hätte er seinen Schädel wieder und wieder gegen den Türrahmen gerammt, nur damit es aufhörte. Diese Kopfschmerzen kamen nicht vom zu schnellen Aufstehen, dessen war Fargo sich sicher. Es war vielmehr ein weiteres Symptom des anhaltenden Duskentzugs. Nach qualvollen Sekunden, die sich wie Stunden anfühlten, ließ das Hämmern endlich nach, und Fargo öffnete seine Augen. Er sah kurz über die Schulter, um sicherzustellen, dass er noch immer allein im Lager war. Als er niemanden entdeckte, wandte er sich wieder der schweren Sicherheitstür zu und zog sie mit der einen Hand auf, während er die andere gegen den Rahmen stemmte. Die Scharniere knarrten so laut, dass Fargo befürchtete, man könnte es bis in den Verkaufsraum hinauf hören.
    Kaum hatte er die Tür geöffnet, schaltete sich automatisch die helle, weiße Innenbeleuchtung des begehbaren Schranks ein. Die gelb-grauen, quadratischen Behälter mit den Xallus-Kristallen im Inneren standen auf einem Metallregal, das an der Rückwand des Stahlschranks angebracht worden war, und warteten geradezu darauf, wie reife Horlakkürbisse gepflückt zu werden. Der Delaarianer zählte sieben Behälter. Ihrer Größe nach zu urteilen, enthielt jeder von ihnen nur einen einzigen Kristall. Fünf davon hätten die Sabra'sán wieder auf volle Kapazität gebracht. Allerdings konnte Fargo keine einhundert Kilogramm schleppen. Darüber hinaus waren diese Behälter ausgesprochen unhandlich, und er konnte froh sein, wenn er einen davon ungesehen aus dem Gebäude bekam.
    Fargo trat in den Schrank hinein und musterte die Behälter. Es war durchaus möglich, dass sie zusätzlich gesichert waren. Vielleicht mit einem Bewegungssensor, der in das Regal eingebaut war. Als Fargo nach einer Minute gründlichen Suchens keine Hinweise auf ein Alarmsystem gefunden hatte, entschied er, es einfach zu riskieren. Er schnappte sichden nächstbesten Behälter, trat aus dem Schrank heraus und stieß die Tür mit der freien Hand zurück ins Schloss. Danach klemmte er den Behälter unter den Arm und hastete zwischen den hohen Regalen hindurch zu den Laserschranken am Eingang des Lagerraums. Man konnte sie auf dieser Seite über eine simple Holo-Schaltfläche deaktivieren, ohne einen biometrischen Scan über sich ergehen lassen zu müssen. Ein einziger Fingerwink durch die Schaltfläche genügte, um die heiß brennenden Strahlen gebündelten Lichts mit einem Zischen erlöschen zu lassen. Keine fünf Sekunden später war Fargo bereits an der Tür zum Treppenhaus, drückte den Griff herunter und eilte hindurch, kaum dass sie offen war. Zu seinem Entsetzen bemerkte er die unscheinbaren Lichtschranken im Rahmen der Tür erst, als ihm eine davon ihr bläuliches Licht auf die Netzhaut warf.
    Scheiße!
    Diese Kleinigkeit musste Fargo bei TORRs trockenen Ausführungen über die Sicherheitsvorkehrungen des Gebäudes wohl überhört haben. Aber wie sollte er sich auch voll und ganz auf die synthetische Stimme der KI konzentrieren können, wenn sich vor ihm eine scharfe halbnackte Yûrikki im Ledersitz räkelte und

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