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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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Aufmerksamkeit wieder auf Tshaska. Ihre Lider öffneten sich langsam und sie begann, sich zu regen. Zunächst wanderten ihre grünen Augen ziellos durch das Shuttle, als sie jedoch Fargos Hand auf ihrer Wange registrierte, schaute sie zu ihm.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte er.
    Sie überlegte kurz und nickte. »Ich glaube schon.« Dann bemerkte sie das Wanken des Shuttles und sah, wie sich der Bug einmal mehr in die Tiefe neigte. »Großer Qutar!«, rief sie mit aufgerissenen Augen und griff eilig nach der Schnalle des Gurts. Und ehe Fargo sie von diesen hastigen Bewegungen abhalten konnte, hatte die Yûrikki den Verschluss auch schon geöffnet und polterte hinab. Der Delaarianer fing ihren Sturz ab so gut er konnte und hinderte sie an weiteren unüberlegten Handlungen, da das Metall erneut ächzte und knarrte, und sich das Shuttle abermals vornüber neigte.
    »Nicht bewegen!«, sagte Fargo mit Nachdruck, den rechten Arm fest um ihre Schulter geschlungen. Sie war ihm so nahe, dass er ihren Atem auf seiner Haut spüren konnte.
    Nach wenigen Sekunden fand das Shuttle allmählich in die vertraute, wippende Balance zurück, und er half ihr, sich vorsichtig aufzurichten. Fargo sah sich im Inneren um und versuchte, einen Weg aus dem Shuttle zu finden. Im hinteren Teil klaffte ein Loch im Metall an genau der Stelle, wo der Spoiler abgerissen worden war. Es war gerade groß genug, dass eine Person hindurchpasste. Er gab Tshaska mit einem Wink zu verstehen, dass sie dort hinauskriechen sollte und sagte: »Los! Ich komme nach.«
    Die Yûrikki nickte und schlängelte sich vorsichtig durch den Zwischenraum der vorderen Sitze in den hinteren Teil des Shuttles. Das Metall stöhnte unter der Verschiebung des Schwerpunkts auf. Tshaska zuckte zusammen und verharrte kurz an Ort und Stelle, doch da sich das Shuttle nicht vornüber neigte, sondern nach wie vor ruhig auf und ab wippte, kletterte sie weiter auf den Riss zu. Wenig später schlüpfte sie, darum bemüht, sich nicht an den scharfen Kanten der verbogenen, aufgerissenen Karosserie zu schneiden, durch dasLoch.
    Nachdem Tshaska das Shuttle verlassen hatte, bewegte Fargo sich rasch in dessen Heck und löste den Gurt, den er um den Behälter mit dem Xallus-Kristall geschlungen hatte. Erneut durchzog ein tiefes Knarzen die verbeulte Karosserie, und der Delaarianer schob den Behälter eilig durch den Riss. Er wollte gerade selbst hindurchkriechen, als sich das Heck des Shuttles unvermittelt anhob und es laut ächzend über den Rand des Abhangs rutschte.
    Fargo reagierte sofort und hechtete durch das nun freiliegende zerfetzte Dach des Shuttles. Die Schnittwunden, die er sich dabei an der rechten Schulter zuzog, spürte er erst, als er sich auf den Pflastersteinen des kleinen Platzes abrollte. Und während das Shuttle hinter ihm geräuschvoll in die Trüben Tiefen des Flusses stürzte, blieb Fargo einen Moment lang bäuchlings liegen. Er konnte kaum fassen, dass er da noch halbwegs unversehrt herausgekommen war.
    Tshaska eilte unterdessen mit dem Behälter auf den Armen zu ihm. »Bist du verletzt?«, fragte sie mit sorgenvollem Blick.
    Fargo schüttelte den Kopf. »Nein, aber das war knapper, als mir lieb ist«, meinte er, während er sich aufrichtete.
    Den beiden blieb jedoch keine Zeit, sich von diesem Absturz zu erholen, denn die RAID-Jäger rauschten bereits mit heulenden Sirenen heran.
    »Nichts wie weg hier!«, sagte Fargo. Er nahm der Yûrikki mit der rechten Hand den schweren Behälter ab, griff mit der anderen trotz aller Schmerzen ihre Rechte und zog sie zügig den einzigen Weg entlang, der sich ihnen bot: die Uferpromenade, auf der sie gerade abgestürzt waren.
    Da der knielange Rock Tshaskas Beine eng umwickelte, hatte sie Mühe mit Fargos Tempo mitzuhalten und bremste ihn immer wieder ab, doch der Delaarianer ließ ihre Hand nicht los, auch wenn er ohne sie vermutlich sehr viel schneller gewesen wäre. Stattdessen sah er über die Schulter zu ihr und gleich darauf zu dem RAID-Jäger, der auf dem Platz nahe den Überresten von Kou'Tas Shuttle landete. Die anderen vier Jäger teilten sich auf und begannen, das Gebiet zu durchkämmen. Einer von ihnen flog jenseits der Uferpromenade über dem Fluss und folgte deren Verlauf in derselben Richtung, in die Fargo und Tshaska davonliefen. Der Lichtkegel seines Suchscheinwerfers leuchtete jeden Winkel des Gehwegs aus und verharrte hin und wieder an Ort und Stelle, wenn er Personen erspähte – vermutlich um diese mit

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