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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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her?, meldete sich eine finstere Stimme zu Wort, die Fargo nur allzu gut kannte. Ohne sie wärst du viel schneller wieder in den Grenzlanden und könntest dir holen, was du so dringend brauchst . Er schloss die Augen … und gab es nur ungern zu. Tshaska war bei dem Diebstahl zwar hilfreich gewesen, aber jetzt hielt sie ihn auf und verlangsamte sein Vorankommen erheblich. Lass sie doch einfach hier zurück , fuhr die Stimme fort. In den Grenzlanden gibt es genug andere Frauen … und Dusk .
    Dann entfernte sich die Yûrikki wieder von ihm. Die Schmerzen begannen nachzulassen, und Fargo blickte zu ihr. Sie schaute zu ihm auf und flüsterte: »Entschuldige. Ich hatte es vergessen.«
    »Schon gut«, seufzte Fargo und bemerkte, dass der Jäger das Geschäft längst passiert hatte.
    »Können wir weiter?«, fragte Tshaska.
    Der Delaarianer nickte, verdrängte die finstere Stimme, die beharrlich darauf bestand, die Yûrikki zurückzulassen, in die dunkle Ecke seines Ichs, aus der sie hervorgekrochen war, und ging mit Tshaska an der Hand zur Eingangstür hinüber. Nachdem diese mit einem leisen Zischen aufgeglitten war, lehnte er sich vor und spähte über die Uferpromenade. Der RAID-Jäger hatte sich bereits gute dreihundert Meter vonihnen entfernt und keiner seiner Kollegen näherte sich ihrer Position. Zwar hätte Fargo das Gebäude lieber durch einen anderen Ausgang verlassen, aber da es nur diese eine Tür gab, mussten sie diesen Weg nehmen.

13
    Die Uferpromenade schien kein Ende zu nehmen. Das Tattoo-Studio lag bereits einen guten Kilometer hinter ihnen und das Licht des RAID-Jägers wurde in der Entfernung immer schwächer. Nirgends war eine Abzweigung oder Straße zu sehen, die nicht in einer Sackgasse endete, stattdessen gab es nur diesen leicht geschwungenen Gehweg, der dem Verlauf des Flusses folgte. Zu Fargos Linken begrenzten ineinander verschachtelte Gebäude die Promenade, während zum Fluss hin kleine Aussichtsplattformen einen eindrucksvollen Blick auf den von buntem Licht durchfluteten Stadtteil am jenseitigen Ufer boten. Verglichen mit den maroden Fassaden, von denen der Putz großflächig abbröckelte, dem schummrigen Licht der spärlich verteilten Straßenlampen und den Obdachlosen, denen Fargo und Tshaska an nahezu jeder Ecke begegneten, wirkte das jenseitige Ufer wie ein überdimensionales Kasino, das all jene willkommen hieß, die genug Geld besaßen, um sich den Aufenthalt dort leisten zu können.
    »Das ist der Kendell-Distrikt«, sagte die Yûrikki plötzlich, als sie bemerkte, wie Fargo dort hinüberschaute. »Dahin gehen die Reichen, um sich zu amüsieren.« Sie presste ihre Lippen einen Moment lang aufeinander und fügte mit deutlichem Missfallen in der Stimme hinzu: »Dort gibt es alles im Überfluss, während die Leute auf dieser Seite des Flusses kaum etwas zu essen haben und nicht wissen, wie sie den nächsten Tag überstehen sollen.«
    Fargo richtete seinen Blick auf eine kleine Gruppe von Hiid'ranern, die in schäbiger, abgenutzter Kleidung auf einer Decke neben dem Eingang des rötlich gestrichenen Wohnhauses saßen, das er und Tshaska gerade passierten. Der Delaarianer hatte sein Tempo inzwischen auf ein gemächlicheres Maß reduziert. Nicht zuletzt wegen der anwachsendenÜbelkeit in seinem Magen und den pochenden Kopfschmerzen, die ihn mittlerweile beständig quälten.
    »So ist das nun mal in dieser Galaxis«, sagte er schließlich monoton.
    Die Yûrikki sah zu ihm auf. »Stört es dich denn überhaupt nicht, dass die einen in Saus und Braus leben, während andere Tag für Tag ums Überleben kämpfen müssen?«
    »Jeder ist für sein Schicksal selbst verantwortlich.«
    »Also scherst du dich nur um dich und jedes andere Lebewesen ist dir egal?«
    Zumindest verhältst du dich die meiste Zeit über so, seit Liari und Serenna tot sind , dachte Fargo, den Blick auf das Sandsteinpflaster des Gehwegs gerichtet.
    »Warum hast du mir dann auf Station Utrorr und im Echo Range geholfen?«, fragte Tshaska weiter, als er ihr eine Antwort schuldig blieb.
    Fargo sah zu ihr und bemerkte, wie ihre katzenhaften Augen in der Dunkelheit leicht grünlich schimmerten, wenn Licht auf die Iris traf. Und während er über die Antwort auf ihre Frage nachdachte, verlor er sich in ihrem Blick. Damals auf Utrorr hatte er sie nur wenige Minuten in der Lounge beim Tanzen beobachtet und sich dennoch ohne zu zögern zwischen sie und den Kuorim geworfen. Im Echo Range Club wusste er nicht viel mehr von ihr und

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