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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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Funken von der Karosserie stoben, drückte Tshaska die Hände fest gegen das Armaturenbrett. Fargo musste den giftgrünen Gleiter über den Gehweg schrammen lassen, damit sie nicht an einer der niedrigen Brücken der zweistöckigen Promenade zerschellten.
    »Das war wohl doch keine so gute Idee«, meinte die Yûrikki, nachdem sie das Hindernis passiert hatten.
    »Festhalten!«, empfahl Fargo nachdrücklich, bevor er das Shuttle auf die Seite rollte und es zwischen zwei parallelen Baumreihen hindurchraste. Tshaska stieß einen spitzen Schrei aus und klammerte sich noch fester an das Armaturenbrett. Der Luftstrom des Shuttles riss die gelben Blätter der Bäume mit sich; einige Zweige peitschten klackend gegen denUnterboden, als wären sie Hagelkörner, die auf die Karosserie prasselten. Endlos erscheinende Sekunden später hatten sie die Baumreihen passiert und fegten wieder in aufrechter Position durch die Promenade.
    »Qutar sei dank«, seufzte Tshaska erleichtert, als hinter einer ausgedehnten Rechtskurve ein Ausgang aus der Passage zu sehen war. Doch dann bemerkte sie die Absperrungen und das Baugerüst, das sich quer über die untere Ebene der Einkaufspassage zog und nur einen schmalen Gehweg für die Passanten auf der rechten Seite offenließ, und schrie: »Vorsicht!«
    Fargo hatte das Hindernis jedoch längst gesehen und suchte nach einem Weg, daran vorbei zukommen. Eine Rolltreppe auf der rechten Seite machte ihn auf die zweite Etage aufmerksam, und er zog das Shuttle blitzartig zwischen zwei Brücken zum oberen Gehweg hoch. Dummerweise standen dort etliche Warentische und -ständer, die mit lautem Krachen von dem Shuttle umgestoßen und vom Luftstrom der Triebwerke durcheinandergewirbelt wurden. Einige Kleidungsstücke verfingen sich in den Spoilern des Shuttles, andere, stabilere Waren schlugen tiefe Kratzer in den Lack. Zum Glück waren hier oben längst nicht so viele Leute unterwegs wie auf der unteren Ebene, sodass sich nur vereinzelt ein Passant panisch aus dem Weg des Shuttles warf.
    Keine zehn Sekunden später rauschten sie durch den Ausgang der Handelspromenade und zurück in den nächtlichen Verkehr. Zu Fargos Enttäuschung hatten die RAID-Jäger nicht aufgegeben und verfolgten sie noch immer. Allerdings hatte sich der Ton ihrer Ansagen geändert. Der Flug durch die Handelspromenade musste ihren Entschluss gestärkt haben, das flüchtige Shuttle zur Landung zu zwingen, denn nach einer letzten Warnung eröffneten die Jäger, trotz der Gefahr unbeteiligte treffen zu können, das Feuer.
    »Schießen die etwa auf uns?«, fragte Tshaska erschrocken.
    An der hellblauen Färbung der Energieblitze konnte Fargo erkennen, dass es sich um Ionenwaffen handelte, deren Geschosse bei einem Treffer die Systeme des Shuttles lahmlegen würden.
    »Keine Sorge, wenn die uns treffen, sind wir nicht sofort tot«, antwortete er trocken, während er sich bemühte, sowohl den Schüssen als auch dem Verkehr auszuweichen. Tshaska schien es jedoch nicht sonderlich zu beruhigen, denn sie klammerte sich abermals an die Armlehnen ihres Sitzes.
    Fargo schlängelte das Shuttle durch die dicht beieinanderstehenden Wolkenkratzer dieses Stadtteils. Dabei rollte er es immer wieder und flog abrupte Kurven, um den Geschossen zu entgehen. Die meisten davon verfehlten den giftgrünen Gleiter nur um Haaresbreite und schlugen in die Häuser ein, ohne Schaden zu verursachen.
    Plötzlich stieg vor ihnen ein gewaltiger Raumfrachter aus den Schatten der unteren Ebenen auf und zwang Fargo zu einer hastigen Kursänderung. Der Delaarianer riss das Steuer herum und flog eine steile Rechtskurve. Trotz aktiver Trägheitsdämpfung konnte man die Fliehkräfte, die dabei an der Karosserie zerrten, im Inneren deutlich spüren. Der abrupte Kurswechsel drückte das Shuttle in eine enge Gasse und gefährlich nahe an die Fassade eines bauchigen Gebäudes. Kaum mehr als zwanzig Zentimeter trennten den grünen Gleiter vom Mauerwerk, das ihn bei dieser Geschwindigkeit ohne Zweifel zerfetzen würde, sollte er die Wand auch nur streifen. Im Gegensatz zu Kou'Tas Shuttle waren die RAID-Jäger bedeutend wendiger und konnten den Frachter rasch umfliegen und erneut aufschließen. Der kurzzeitig verstummte Geschosshagel setzte wieder ein, und Fargo tat sein möglichstes, den blau glühenden Energiebällen im begrenzten Luftraum der Gasse auszuweichen, ohne das Shuttle an den Fassaden zu zerschroten.
    »Verdammt!«, fluchte Fargo laut, als ein knisternder Einschlag das

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