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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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sind beide tot.«
    Oh .
    »Das … tut mir leid.« Tshaskas Mitgefühl war aufrichtig,und sie begann, sich miserabel zu fühlen, denn diese Offenbarung stimmte einen egoistischen Teil von ihr froh.
    Mit einem matten Lächeln sah Fargo zu ihr auf. »Das muss dir … nicht leidtun, Kleine. … Es war ja nicht deine Schuld«, das Lächeln wandelte sich in Bitterkeit, »sondern meine.« Er senkte seinen Blick.
    Verwirrt stellte Tshaska den Rahmen zurück auf das Regal und ging langsam auf den Mann zu.
    »Ich hätte für sie da sein sollen.« Trotz der Musik konnte sie das unterschwellige Zittern seiner Stimme hören. »Ich hätte da sein müssen!« Er starrte auf seine Handflächen, als wären sie blutverschmiert.
    Es war vermutlich nicht der beste Moment, sich danach zu erkundigen, doch Tshaska konnte ihre Neugier nicht zügeln und fragte: »Was ist passiert?«
    Fargo schwieg einen langen Augenblick, dann begann er: »Vor viereinhalb Jahren ist Liari … an den Auswirkungen des Liéve-Syndroms gestorben, das ich ihr vererbt hatte.«
    »Liéve-Syndrom?«, unterbrach ihn Tshaska.
    »Es … ist 'n Gendefekt, der durch jahrtausendelange … Manipulation des Erbguts entstanden ist. Harmlos für Erwachsene, … für heranwachsende Kinder … jedoch mitunter tödlich.«
    »Verstehe«, sagte die Yûrikki leise. »Und was ist mit deiner Frau geschehen?«
    »Kurz nach Liaris … Tod … hat Serenna … sich das Leben genommen.« Fargo strich mit dem Daumen über sein leicht vernarbtes linkes Handgelenk. »Sie hatte sich die Pulsadern aufgeschnitten, … nur Minuten, bevor ich von diesem verdammten Auftrag nach Hause kam.« Die Yûrikki setzte sich zu ihm auf das Bett. »Sie ist in meinen Armen gestorben, … weil ich zu spät kam. Weil ich nicht … für sie da war.«
    »Du gibst dir die Schuld an ihrem Tod? Hast du deswegen mit dem Dusk angefangen?« Tshaska legte ihm die Hand tröstend auf die linke Schulter. Es verging ein Moment, bis ihr bewusst wurde, dass ihm diese Berührung keine Schmerzen zufügte. Kein Krampf durchzuckte seine Muskeln. KeineQualen spiegelten sich in seinem Gesicht – zumindest keine physischen.
    »Es hilft mir, den Träumen zu entkommen, … die mich seitdem verfolgen«, antwortete Fargo. »Zu … vergessen und glücklich zu sein.«
    »Aber es schadet dir mehr, als es dir nützt«, gab Tshaska mit einfühlsamem Tonfall zu bedenken. Sie hatte auf Station Utrorr gesehen, was solches Zeug auf Dauer mit den Leuten anstellte, und machte sich ernste Sorgen um ihn.
    »Und? … Wen interessiert es schon, … ob es mich umbringt«, erwiderte er gleichgültig.
    Tshaska traute ihren Ohren nicht. Offenbar hatte ihn der Verlust seiner Familie völlig aus der Spur geworfen, und die Schuld, die er sich dafür gab, schien an seinem Lebenswillen zu nagen. »Mich interessiert es, du dämlicher besh-ka!«, fauchte sie ihn von dieser Erkenntnis überrumpelt an. Ihr energischer Ausbruch überraschte nicht nur Fargo, der verwundert zu ihr hinübersah, sondern auch Tshaska selbst. Und als wollte sie sich für diese harschen Worte entschuldigen, streichelte sie seine Schulter und fuhr mit leiserer Stimme fort: »Bitte hör damit auf, bevor es dich tötet.«
    »Das … kann ich nicht.«
    »Doch, das kannst du«, entgegnete sie. »Du musst es nur wollen .«
    »Warum … sollte ich das wollen? … Um mich wieder von den Albträumen und … Erinnerungen quälen zu lassen?« Er schnaubte verächtlich. »Nein, danke. Da gönn ich mir doch lieber weiter … jeden Tag 'nen Schuss Glück.«
    »Und dass du dadurch jeden Tag ein bisschen stirbst und jede Dosis deine letzte sein könnte, ist dir dabei völlig egal?«
    »Warum stört dich das so? … Ist doch nicht dein Leben.« Fargo wandte seinen Blick zu den grauen Stahlplatten des Fußbodens. »Und jetzt hör auf, mich damit zu nerven!«
    »Nein, das werde ich nicht!«, sagte Tshaska entschieden. »Mag sein, dass es sonst niemanden interessiert, was du dir antust«, ihre Stimme wurde gefühlvoller, »aber ich möchte nicht, dass du dich mit diesem Zeug umbringst.«
    »Tshaska«, seufzte Fargo leise, »ich … brauche das Dusk, um mit dem … Tod meiner Frau und meiner Tochter klarzukommen.«
    »Ach komm schon.« Sie rutschte näher an ihn heran und schmiegte sich an seinen linken Arm. »Außer dem Dusk muss es doch noch etwas anderes geben, das dir helfen kann, mit diesem Schicksalsschlag fertigzuwerden. Eltern, Freunde, … Hobbys? Irgendetwas?«
    Der Delaarianer schwieg lange vor

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