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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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sich hin und schien nicht auf diese Frage antworten zu wollen. Doch dann wanderte sein Blick zu Tshaskas Hand, die noch immer seine Schulter tätschelte, schweifte zu ihren Lippen und wurde schließlich von ihren Augen eingefangen. »Es … gibt da etwas«, sagte er. Sein Blick streifte träge über ihren Körper, und er korrigierte sich: »Jemanden.«
    »Und wen?«, fragte die Yûrikki neugierig.
    Ein Grinsen lief über sein Gesicht, die rechte Hand glitt auf Tshaskas Schenkel und massierte ihn sanft. Seine Berührungen kribbelten so intensiv, als marschierte eine ganze Ameisenkolonie über ihre Haut. Die Yûrikki stieß ein spitzes Quieken aus, zuckte zugleich mit dem Bein zurück und prustete unweigerlich laut los. Sie konnte es nicht unterdrücken und hoffte, er würde es nicht falsch auffassen. Doch statt darauf irritiert mit den Brauen zu zucken und verständnislos innezuhalten – wie schon so manch anderer Mann –, lachte Fargo mit ihr und neckte sie, indem er ihren Schenkel nun absichtlich kitzelte. Tshaska hielt ihn nicht davon ab. Warum auch? Sie lachte gern. Und zu sehen, dass dieser bisher meist mürrisch dreinblickende Delaarianer auch Spaß haben konnte, erwärmte ihr Herz … und betrübte sie zugleich, denn vermutlich lag es an den Drogen, dass er mit einem Mal so unbeschwert fröhlich war.
    Als sie sich beide wieder beruhigt hatten, legte Fargo ihr die rechte Hand auf die Wange und sagte: »Du bist dieser jemand, … kleine Tshaska.« Er stockte und schien nach den richtigen Worten zu suchen, während er ihr mit bleiernen Lidern entgegensah. Das ansonsten strahlende Blau seiner Iriswar glasig und verdrängte das Schwarz seiner Pupillen fast vollständig. Und irgendwie wirkte es, als kämpfte er gegen überwältigende Müdigkeit an; als brächte er alle Kraft auf, um wach zu bleiben. »Ich habe mich … schon lange nicht mehr … so lebendig gefühlt … wie in den vergangenen Stunden mit dir«, fuhr er fort, darum bemüht so deutlich zu sprechen, wie es ihm sein Zustand noch gestattete.
    »Die letzten Stunden waren das reinste Chaos«, merkte Tshaska an. »Ganz zu schweigen von den Krämpfen, die du durchlitten hast.«
    »Das waren Entzugserscheinungen«, sagte Fargo. »Aber die sind Geschichte, und ich …« Seine Lippen dehnten sich abermals zu einem Grinsen. »Ich bin mir sicher, … dass du der Grund dafür bist, weshalb ich mich … so gut fühle.«
    »Du bist high, das ist der Grund«, meinte Tshaska.
    »Ja, das bin ich«, räumte er ein. »Doch das ändert nichts an den … Eindrücken, … die du in mir hervorrufst.«
    »Eindrücke?«, wiederholte sie verwundert.
    Fargo neigte den Kopf und schien angestrengt nachzudenken. Offenbar viel es ihm zunehmend schwerer, seine Gedanken in die Handelssprache zu übersetzen und sich verständlich auszudrücken.
    »Gefühle«, verbesserte er sich und sah zu Tshaska zurück, »wie ich sie … schon lange nicht mehr … für eine Frau empfunden habe.«
    »Nichts für ungut, Gann, aber in deinem momentanen Zustand scheint mir deine Gefühlswelt alles andere als verlässlich.«
    »Mein … Zustand … spielt keine Rolle, … kleine Tshaska«, lallte Fargo und streichelte ihre Wange. »Ich meine, was ich sage, … egal … ob ich drauf bin … oder nüchtern.« Er starrte sie einige Sekunden lang an und versuchte scheinbar, ihre Mimik zu deuten. »Du glaubst mir nicht«, stellte er schließlich fest.
    »Überrascht dich das?«
    Fargo zog die Hand zurück und ließ sie auf seinen Schenkel fallen. »Vermutlich … sollte es das nicht.« Er sah zumStahlboden. »Ich an deiner Stelle … würde mir wahrscheinlich … auch nicht glauben, egal wie sehr ich … beteuerte, die Wahrheit zu sagen.« Er neigte den Kopf, schloss die Lider und seufzte vernehmlich.
    Tshaskas smaragdener Blick stromerte über seinen Körper. Sie betrachtete die Tattoos, die er sich in seine helle Haut hatte stechen lassen, folgte den straffen Rundungen seiner Armmuskulatur zur Schulter hinauf, weiter in sein Gesicht … und verharrte plötzlich auf der kleinen Platzwunde an seiner Unterlippe, um kurz darauf zu dem Schnitt an seiner Schläfe zu springen.
    »Es ist ja nicht so, dass ich dir nicht glauben will«, sagte sie. »Immerhin hast du dich meinetwegen mit einem Xerrexianer geprügelt. Und zu diesem Zeitpunkt machtest du einen nüchternen Eindruck. Aber jetzt wo du eran-na bist …« Nun war es an Tshaska, zu seufzen. »Ich weiß einfach nicht, ob du das, was du in diesem Zustand

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