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Die Tiefe einer Seele

Die Tiefe einer Seele

Titel: Die Tiefe einer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Dakota
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Sessel und ließ sich mit ihr nieder. Erst dort löste er den leidenschaftlichen Kuss. Gerade im letzten Moment, bevor er qualvoll erstickt wäre.
    »Mein Gott, Amy«, keuchte er angestrengt. »Willst Du mich umbringen?«
    »Mmm, vielleicht«, erwiderte die junge Dame keck. »Aber erst später. Vorher musst Du mir unbedingt noch was zu essen machen.«
    »Das glaube ich ja wohl nicht«, entrüstete sich James. »Wir sehen uns eine halbe Ewigkeit nicht, und Du denkst nur ans Essen, Du Vielfraß.«
    »Krieg Dich mal wieder ein, Prescott«, zwinkerte sie ihm schelmisch zu. »Die Vorspeise war ja ganz in Ordnung, aber jetzt brauche ich erst mal etwas Richtiges zu beißen, sonst falle ich noch vom Fleisch.«
    »Na ja, ehrlich gesagt, siehst Du nicht so aus, als wenn Du in den Bergen auf Schmalkost gesetzt wurdest.«
    »Willst Du am Ende behaupten, ich wäre fett geworden?«
    »Na, das nun nicht gerade, aber zumindest bist Du ganz schön schwer.«
    »Boah, Du Weichei!«
    »Wie bitte? Ich soll was sein?«
    Amelie fasste sich verzweifelt an die Stirn. Ging das etwa schon wieder los? Sie wollte umgehend ansetzen und ihm ihre Meinung über seine Defizite in der deutschen Sprache kundtun, da grinste er sie plötzlich an.
    »Haha, reingelegt!«, rief er. »Ich weiß sehr wohl, was ein Weichei ist, Amelie Johannson. Und für diese Frechheit müsste ich Dir eigentlich den Hintern versohlen. Weil ich jedoch so froh bin, dass Du hier bist, lasse ich es und bestrafe Dich lieber anders.« Und prompt ließ er seinen Worten Taten folgen und küsste sie voller Inbrunst.
    »Das war jetzt aber nicht wirklich eine Strafe«, hauchte sie Minuten später.
    »Na, das will ich schwer hoffen«, erwiderte er und sah sie verliebt an. Das hieß, er musterte sie. Intensiv! Und das, was er sah, bewegte ihn zutiefst. Sie war wunderschön, doch das war sie auch schon gewesen, als er sie kennengelernt hatte. Irgendetwas hatte sich verändert. Vielleicht war es die Tatsache, dass sie kein Halstuch trug. Amelie ließ sie zu, die ungehinderte Aussicht auf ihre Narbe, und es schien ihr nichts auszumachen. Sie lächelte ihn sogar an, als sie seinen Blick bemerkte, fasste nach seiner Hand und führte sie zu ihrem Hals. Zärtlich fuhren seine Fingerkuppen über die verhärtete Haut und ließen sie schaudern. Aber das war es nicht alleine, was die Veränderung ausmachte. Waren es ihre Augen? Sie funkelten, doch das hatten sie auch zuvor ab und an getan. Nein, es war ihr Gesicht, das anders wirkte. Als hätte sich ein strahlendes Leuchten darübergelegt, als hätte sie den Frieden gefunden, den sie so lange auf ihrer Flucht vor dem Leben gesucht hatte.
    James strich ihr eine widerspenstige Strähne des wallenden, roten Haares hinter das Ohr und legte seine Hand an ihre Wange. »Was machst Du überhaupt schon hier?«, raunte er aufgewühlt.
    »Ich wollte Dich überraschen«, strahlte Amelie ihn an.
    »Geht es Dir denn gut, Liebes?«
    »Ja James, es geht mir sehr gut!«, antwortete sie mit fester Stimme. »Eigentlich ging es mir nie besser.«
    »Das ist wundervoll!« Seine Gefühle drohten, ihn zu überwältigen, so bewegte ihn dieser Augenblick.
    »Das ist aber keine lebenslange Garantie«, warnte sie ihn.
    Er nickte. »Das weiß ich. Doch wofür gibt es die schon?«
    »Und was ist mit Dir?« Gedankenvoll schaute sie ihn an.
    »Mir mir?«, tat er unwissend. »Was soll denn mit mir sein?«
    »Verarsch mich nicht, Prescott! Du hattest mir etwas versprochen!«
    James senkte betrübt den Kopf. »Sorry, Amy. Ich konnte es nicht. Ich habe es versucht, aber es ging einfach nicht.«
    Die junge Frau auf seinen Schoß nahm seine Hand, die noch immer auf ihrer Wange gelegen hatte, und hauchte einen sanften Kuss darauf. »Schon gut, mein Schatz! Wir gehen zusammen hin. Morgen! Einverstanden?«
    James schien einen Moment lang mit sich zu ringen, dann nickte er zustimmend.
    »Eigentlich ist es ja ein Unding, Amelie Johannson«, wandte er ein. »Wir sind noch nicht mal verlobt, geschweige denn verheiratet, und Du hast bereits die Hosen an.«
    Nachdenklich musterte sie ihn, schließlich aber legte sich ein breites Grinsen auf ihr Gesicht.«Nun Prescott, da das also Deine Befürchtung ist, teile ich Dir mit, dass ich keinerlei Probleme damit hätte, wenn in den nächsten Stunden, natürlich nach dem Essen, das versteht sich von selbst, keiner von uns beiden die Hosen an hat.«
    James fiel die Kinnlade nach unten. »Amy, also wirklich!«, stieß er peinlich berührt aus. »Du

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