Die Tochter der Konkubine
und Hongkong sein. Gekauft wurde es von der Double-Dragon-Handelsgesellschaft, aber die rechtmäßigen Besitzer seid ihr. Unsere Vorarbeiterin Kleiner Kiesel wird eure Vorsteherin sein.«
Angesichts ihrer verblüfften Gesichter lachte sie glücklich. »Es wird stolz ›das Haus des Gütigen Mondes‹ genannt.« Einen Augenblick herrschte Stille, bis Kiesel ihre Füße fand und zu tanzen begann, während ihre Schwestern klatschten und jubelten, bis sie heiser waren.
Li musste ihre Stimme erheben, um sich bei all dem Aufruhr Gehör zu verschaffen. »Die Double-Dragon-Handelsgesellschaft hat auch das angrenzende Land erstanden und wird euch dabei helfen, das Haus des Gütigen Mondes in das leistungsfähigste und rentabelste Seidengut am ganzen Perlfluss zu verwandeln. Sie wird euch die ganze Seide abkaufen, und ihr werdet die Anleihe innerhalb von zehn Jahren zurückzahlen.«
Sie wartete, bis sich die Aufregung legte. »Ich habe eine großartige Freundin, die lesen und schreiben kann und den Abakus beherrscht. Sie wohnt nicht weit von hier entfernt und wird euch als Comprador aushelfen. Sie wird wissen, wie man mich findet. Ich lebe eine halbe Tagesreise von hier entfernt, und wir können übers Telefon miteinander sprechen.«
Sie wandte sich an Riese Yun, der sich im Hintergrund gehalten und mit einem breiten Grinsen das Geschehen verfolgt hatte. Li verbeugte sich vor ihm. »Ah-Yun, du bist unser Vater und unser Bruder, unser Dichter und unser Orakel. Bitte schließe dich uns als unser Wächter an und teile unser Glück hundert Jahre lang mit uns.« Unfähig, Worte zu finden, neigte der Riese den Kopf, während die mung-cha-cha ihn in ihrer Freude umringten.
»Im Obstgarten steht ein Gärtnerhaus, gemütlich eingerichtet
mit einem Raum für deine wertvollen Muscheln und Meeresschätze. Es steht für dich bereit, wann immer du es dir zu eigen machen möchtest.« In ihrem Lächeln steckte grenzenlose Dankbarkeit, in ihrer Stimme größter Respekt. »Der Esel auf dem Feld ist dafür gedacht, den Karren zu ziehen, der Büffel für den Pflug. Deine Bärenkräfte werden immer benötigt werden, um das Haus des Gütigen Mondes und jene, die seine Harmonie teilen, zu beschützen. Zudem wirst du als Meister des Sampans gebraucht, um eure Erzeugnisse zu transportieren und zuzusehen, dass es immer Fische zu braten und Aal zum Abendessen gibt.«
Wang und seine Kombüsenjungen trugen ein gebratenes Schwein ins Haus, das zu einem Festessen gehörte, wie es der Familie des Compradors einer berühmten Handelsgesellschaft gebührte. Zum Erhalt von Glück und Wohlstand wurde ein ohrenbetäubendes Feuerwerk gezündet. Die Räume drinnen waren frisch und sauber, an den Fenstern hingen Gardinen und Bilder an den Wänden. In der Küche, die Platz für viele Gäste bot, prasselte der Ofen bereits unter großen Woks, die mit frischen Nudeln, brutzelndem Gemüse und gewürztem Reis gefüllt waren. Ein Tisch, groß genug für ein Festessen, war mit hübschem Geschirr auf einer blütenweißen Tischdecke gedeckt worden. Neben jeder Schüssel wartete ein rotes lai-see -Päckchen darauf, ausgepackt zu werden.
Als alle Platz genommen hatten, stellte Li sich ans Tischende. »Das Glücksgeld reicht, um einen Urlaub zu machen, eure huang-ha zu suchen und vielleicht Neuigkeiten über die Familie in Erfahrung zu bringen … oder um es einfach auf dem Dorfmarkt auszugeben für was auch immer euer Herz begehrt. All das hat der Barbar ermöglicht, vor dem ihr gewarnt wurdet, der Mann namens Di-Fo-Lo, dessen Herz das Beste aus zwei Welten in sich trägt … der Welt Chinas und der Welt außerhalb.«
Als Li ausgeredet hatte, gab es großen Applaus, ehe eine der mung-cha-cha nach der anderen antwortete. Jede hatte an ihrem Platz ein Geschenk entdeckt. Kiesel sprach zuerst. »Mögen alle Götter den kleinen Holzapfel segnen«, rief sie, klatschte in die Hände,
und die anderen Mädchen taten es ihr nach. »Wir haben dir wenig zu geben, aber ich habe dir eine Krone aus Mentzelien geflochten, jede Blume ein wertvoller Edelstein. Und das ist der beste Kieselstein, den ich finden konnte. Er ist sehr alt, aber je älter er wird, umso kräftiger wird er … genau wie ich.«
Sie setzte Li die Krone auf den Kopf und einen großen Flussstein in die Hand. Auf dessen polierter Oberfläche hatte Kiesel mit der Spitze ihres Messers ihren mui-mui -Namen eingraviert.
Dem Flussstein folgte umgehend Knoblauchs Bambusflöte. »Vielleicht lernst du eines Tages, auf ihr
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