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Die Tochter der Konkubine

Die Tochter der Konkubine

Titel: Die Tochter der Konkubine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pai Kit Fai
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dass es nicht auffiel, außer einem Comprador, der nur an Ihrem Profit interessiert gewesen wäre und nicht seinem eigenen. Ich kann lernen, dieser Comprador zu sein.«
    Sie holte tief Luft. »Ich verbessere meine Fertigkeiten mit Zahlen jeden Tag. Fisch hat mir beigebracht, auf dem Markt zu feilschen, und ich kann genauso gut wie jedes Hokko-Fischweib um Safran,
das sein Gold wert ist, schachern oder um weiße Rüben, die eine Kupfermünze kosten. Über den Wert des Geldes habe ich auf unterstem Niveau gelernt. Geschäft ist Geschäft, zu jeder Zeit, in jeder Sprache und an jedem Ort. In China heißt das jeden Augenblick und Tag und Nacht.«
    Er rieb sich das Kinn, und mit seinem Blick forderte er sie auf fortzufahren. Li durchfuhr freudige Erregung darüber, dass sie die volle Aufmerksamkeit des Taipan besaß.
    »Ich habe schon Ideen, die für Sie von Wert sein könnten. Ich habe davon nicht gesprochen, weil ich großen Respekt vor Ihrem ehrwürdigen Partner habe und ihn nicht ohne Ihre Erlaubnis mit meinen Vorstellungen behelligen wollen würde. Ich bin sicher, er muss wissen, wie viel gekauft und verkauft wird, das in keinem Kontrollbuch auftaucht.«
    Ben breitete die Hände aus, um anzuzeigen, dass nichts, was sie gesagt hatte, ihn überraschte oder besorgte. »Indie da Silva wird sich erkenntlich zeigen, wenn du Ideen hast, die Double Dragon helfen, Geld zu sparen, oder den Gewinn erhöhen. Ich ebenfalls.«
    Li setzte sich aufrecht zurück und wirkte, so hoffte sie, jeden Zentimeter wie ein Comprador. »Wenn ich den Küsten - und Flusshandel so studiere, kommt es mir vor, als würde vieles durch die Ballastkosten verloren gehen … überflüssige Fracht. Viele Truhen mit Tee und Seidenrollen verderben dadurch, dass bei schlechtem Wetter Meerwasser in die Laderäume eindringt. Deshalb laden Ihre Schoner kaputte Ziegel, Sandsäcke, Flusssteine und Felsen, um die Kielräume zu füllen und das Schiff zu stabilisieren.«
    Er nickte interessiert.
    »Sie handeln hauptsächlich mit Tee, Seide, dazu Porzellan und manchmal Jade, die separat transportiert werden. Meine Idee ist nun die, dass man … anstatt dass wertvoller Frachtraum mit wertlosem Ballast vergeudet wird, Porzellanvasen mit Jadeit und anderen Edelsteinen füllt und diese in den unteren Lagerräumen verstaut. Die mittleren könnten Teekisten aufnehmen, die oberen Seide. Auf die Art wäre das Schiff für jedes Wetter gewappnet, und
Sie würden eine Fracht aus Porzellan und wertvollen Mineralien dazugewinnen, ohne dass etwas verdirbt.«
    In Anerkennung seiner Geduld neigte sie den Kopf. »Verzeihen Sie mir diese törichte Idee. Bestimmt wurde so etwas schon in Betracht gezogen.«
    Er hatte sie unverwandt angesehen. War sie wirklich eine Närrin, so einen simplen Vorschlag zu machen?
    »Seine Meinung zu vertreten ist nicht töricht. Es ist gut, dass du über Möglichkeiten zur Verbesserung unseres Handels nachdenkst. Alles, was du forderst, wird umgesetzt. Es ist kein Gefallen, sondern - deinem Wunsch entsprechend - eine geschäftliche Investition.«
    Er streckte ihr die offene Hand über den Tisch hin. »Aber zunächst musst du dich mit der englischen Wesensart auseinandersetzen. Ich sorge dafür, dass eine Tutorin dich ein Jahr lang unterrichtet, danach halten wir eine Prüfung ab. Wenn du bestehst, wird dir das Handwerk eines Compradors beigebracht, und du wirst entsprechend entlohnt. Einverstanden?«
    Sie legte ihre Hand in seine und schüttelte sie fest. »Einverstanden!«

    Miss Winifred Barbara Bramble war eine kultivierte und freundliche Dame fortgeschrittenen Alters aus dem Dorf Sparrows Green nahe Wadhurst in East Sussex. Den Großteil ihres Lebens hatte sie im gehobenen Schuldienst verbracht, zunächst in Zürich und dann in Hongkongs renommiertesten Colleges für junge Damen. Nach fünfzehn Jahren als Direktorin dort war sie widerstrebend in den Ruhestand getreten und nach einem betriebsamen Leben in hohen Ämtern nach England zurückgekehrt, wo sie die beschauliche Lebensweise in ihrem alten Dorf bald langweilte.
    Als Captain Devereauxs Hongkonger Rechtsanwalt Angus Grant ihr eine gut bezahlte Stellung anbot, die für mindestens ein Jahr angesetzt war und möglicherweise verlängert werden sollte, hatte sie sich mit vornehmer Begeisterung einverstanden erklärt. Nachdem
sie per Telegramm bestätigt hatte, dass ihr nichts leichter fiele, als aus Töchtern reicher chinesischer Familien englische Prinzessinnen zu machen, hatte sie sich in Liverpool

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