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Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga

Titel: Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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groß und von außergewöhnlich kräftigem Wuchs zu sein. Die meisten hatten ihre bizarren Helme abgesetzt, aber sie waren immer noch Riesen, und fast alle trugen Umhänge und Mäntel aus schwerem Fell, was sie noch massiger aussehen ließ. Gut die Hälfte der Männer saß auf einfachen Bänken und bewegte die langen Ruder, die das Schiff antrieben, die anderen standen einfach nur da, redeten in ihrer sonderbar rauen Sprache miteinander oder taten Dinge, die sie nicht genau erkennen konnte. Seltsamerweise schien kaum jemand auch nur Notiz von ihr zu nehmen. Wenn sie überhaupt ein Blick traf, dann war er eher desinteressiert, oder allenfalls verächtlich.
    Ihr namenloser Wohltäter kam zurück, ließ sich neben ihr in die Hocke sinken und setzte das aus Horn geschnitzte Mundstück eines ledernen Trinkbeutels an ihre Lippen. Allein beidem bloßen Gedanken , etwas zu sich zu nehmen, wurde ihr noch übler, doch der Junge machte nur eine ärgerliche Geste, zwang ihre Zähne auseinander und flößte ihr etliche Schlucke von etwas ein, das ganz gewiss kein Wasser war und scharf in ihrer Kehle brannte.
    »Was … ist das?«, brachte sie hustend und keuchend heraus. Ihr Magen schien in Flammen zu stehen, und alles drehte sich um sie. »Im Namen Gottes! Wenn du mich umbringen … willst, warum … hast du mich … nicht gleich … ertränkt?«
    Der Bursche griente nur breit … und was immer er ihr auch eingeflößt hatte, es tat praktisch augenblicklich seinen Dienst. Ihre Übelkeit verschwand nicht, aber sie nahm eine andere Qualität an, sodass sie wenigstens nicht mehr ihre gesamte Konzentration dafür aufwenden musste, sich nicht zu übergeben.
    »Besser?«, fragte er fröhlich.
    Katharina nickte, musste plötzlich husten und verzog schmerzhaft das Gesicht, als ihre gebrochene Rippe mit einem stechenden Schmerz darauf reagierte.
    »Was war das?«, murmelte sie. Ihre Kehle brannte noch immer wie Feuer, aber aus dem Toben in ihrem Leib war mittlerweile ein Gefühl fast angenehmer Wärme geworden, das sich rasch in ihrem ganzen Körper auszubreiten begann.
    »Eigentlich nichts für kleine Jungen wie dich«, antwortete der Junge mit den blonden Zöpfen. Sein Grinsen wurde noch breiter, und jetzt wirkte es eindeutig schadenfroh, fand Katharina. »Aber es hilft gegen Seekrankheit. Wenn du genug davon trinkst, heißt das. Sie verschwindet nicht, aber nach einer Weite ist sie dir vollkommen egal.«
    Er hielt ihr den Beutel hin. »Noch einen Schluck? Aber ich warne dich: Spätestens morgen wirst du es bereuen.«
    Katharina versuchte erst gar nicht zu verstehen, was er damit meinte. Ihre Kehle tat noch immer weh, und auch ihre Lippen begannen allmählich zu brennen, aber ihr Magen und ihre revoltierenden Eingeweide beruhigten sich zusehends, und morgen war morgen, und so streckte sie die Hand aus und zwang sich, noch ein paar Schlucke zu trinken. Selbst wenn ihr das Zeug die Lippen wegbrannte, war ihr das immer noch lieber, als wenn diese schreckliche Übelkeit zurückkam.
    Einer der älteren Krieger, der langes, struppiges graues Haar und einen gleichfarbigen zu drei dünnen Zöpfen geflochtenen Bart hatte, trat auf sie zu und sagte ein paar Worte zu dem blonden Jungen. Katharina verstand kein einziges davon, aber der TonfaIl klang selbst in der groben Sprache dieser fremden Krieger nicht besonders freundlich, und das Grinsen ihres Wohltäters wirkte jetzt nicht mehr ganz überzeugend.
    Er wartete, bis sich der Grauhaarige wieder herumgedreht hatte und ging, dann nahm er ihr den Schlauch weg, verschloss ihn sorgfältig und befestigte ihn an seinem Gürtel. Katharina nahm an, dass der andere nicht damit einverstanden war, dass er einem Gefangenen Medizin gab.
    »Wie ist dein Name?«, fragte sie.
    »Warum?«
    Katharina deutete ein vorsichtiges Schulterzucken an. »Nur so. Immerhin hast du mir wahrscheinlich das Leben gerettet.«
    »Mein Name ist Ansgar«, antwortete er und klang schon wieder misstrauisch. »Und wie kommst du auf die Idee, ich könnte etwas so Dummmes tun?«
    »Weil ich noch lebe?«
    »Wir töten keine Knaben«, sagte er.
    »Dann habe ich eben dir das Leben gerettet«, antwortete sie trotzig.
    »Kaum«, schraubte Ansgar. »Und wenn, dann sind wir allerhöchstens quitt. Kannst du schwimmen?«
    Katharina verstand den Sinn dieses scheinbaren Gedankensprungs nicht, beantwortete die Frage aber wahrheitsgemäß mit einem Kopfschütteln.
    »Dann solltest du vielleicht nicht ganz so laut herumerzählen, dass du mir

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