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Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga

Titel: Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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mir. Ich weiß, dass du nichts dafür kannst. Aber du darfst ihm nicht vertrauen, hörst du?«
    Wer sagte denn, dass sie das tat? Sie nickte nur zur Antwort, doch Vera fuhr noch eindringlicher fort, als hätte sie das Gegenteil getan.
    »Ich kenne Männer wie Pardeville, glaub mir. Er kann bestimmt charmant sein, wenn er will, und wahrscheinlich sehr überzeugend, aber wenn er dir einen guten Morgen wünscht, dann solltest du zum Fenster gehen und nachschauen, ob die Sonne überhaupt am Himmel steht.«
    »Aber warum tut er das?«, murmelte Katharina nur. Es fielihr schwer, Veras Worten zu folgen. Der Anblick der Gauklerin verlor nichts von seinem Schrecken, sondern erschreckte sie mit jedem Moment nur noch mehr.
    »Habe ich das nicht schon erwähnt?«, fragte Vera spöttisch. »Wir leben in zivilisierten Zeiten, Kleines. Man kann nicht einfach hingehen und irgendwelchen armen Bäckersleuten die Kehle durchschneiden, und einem Mann der Kirche schon gar nicht; nicht einmal einem so selbstgefälligen alten Pfaffen wie deinem Vater Cedric. Die Leute in Santen werden Fragen stellen, und der kaiserliche Gesandte erst recht. Pardeville ist mit Wulfgar gesehen worden. Da kann es ihm nur recht sein, wenn jemand gesehen hat, wer wirklich für diese schändliche Tat verantwortlich ist.«
    »Aber du hast es doch gar nicht gesehen!«, antwortete Katharina.
    Vera fuhr erschrocken zusammen und sah verstohlen zu dem Posten am anderen Ende des Ganges. »Hast du ihm das gesagt?«, flüsterte sie.
    Katharina verneinte, und Vera senkte die Stimme zu einem gehetzten Flüstern. »Und das darfst du auch nicht, hörst du? Auf gar keinen Fall! Wenn Pardeville auch nur argwöhnt, dass du alles mitangesehen haben könntest, dann leistest du mir hier unten Gesellschaft, wenn er dich nicht gleich umbringt, hast du das verstanden?«
    Katharina nickte zwar, aber das schien Vera nicht zu genügen. Ihre Stimme und vor allem ihr Blick wurden noch eindringlicher. »Er darf es auf gar keinen Fall erfahren, hörst du? Und du musst fliehen, bei der ersten Möglichkeit, die sich bietet.«
    »Als ob ich dich im Stich lasse!«
    Vera schnaubte. »Als ob du irgendetwas für mich tun könntest, du dummes Kind! Begreifst du es denn immer noch nicht? Um mich ist es geschehen, aber du hast noch eine Chance!Spiel sein Spiel mit, und wenn sich die Gelegenheit bietet, dann lauf weg. Baron zu Guthenfels wird dir glauben, und wenn du ihn nicht findest, dann geh meinetwegen zu Wulfgar! Dort bist du immer noch sicherer als hier.«
    »Aber … warum denn?«, antwortete Katharina verstört; und zumindest Veras Gesichtsausdruck nach zu schließen entschieden zu laut. »Ich meine: Du … du musst doch nur tun, was er von dir verlangt! Es ist doch egal, wenn du lügst! Danach wird er dich gehen lassen!«
    »Ja, und zwei Tage später findet man mich mit durchschnittener Kehle in irgendeiner Gasse!«, schnaubte Vera. Sie verdrehte die Augen. »Wie naiv bist du eigentlich, Kindchen? Unser gemeinsamer Wohltäter will nichts Geringeres als einen ausgewachsenen Krieg vom Zaun brechen! Glaubst du, da kommt es ihm auf das eine oder andere Leben an?«
    »Was denn für einen Krieg?«
    »Seinen ganz privaten«, antwortete Vera verächtlich. »Er ist dafür bekannt, dass er die Nordmänner hasst. Damit steht er weiß Gott nicht allein da, aber keiner der anderen ist so fanatisch wie er. Hat er dir auch sein Sprüchlein aufgesagt, von dem Volk, das nicht hierhergehört, und den guten Beziehungen, die alle miteinander haben könnten, würden sie nur dort bleiben, wo sie hingehören?«
    »Du hast gelauscht?«, antwortete Katharina, vergeblich um einen scherzhaften Ton bemüht.
    »Das war gar nicht nötig«, sagte Vera. »Wenn es um dieses Thema geht, dann spricht er laut genug, um überall im Land gehört zu werden.«
    Schritte näherten sich, und der Wächter sagte: »Es wird Zeit.«
    »Nur noch einen Moment«, sagte Katharina. Als der Posten zögerte, zu antworten, fügte sie hinzu: »Bitte.«
    Vielleicht war das das Zauberwort, auf das der Mann gewartet hatte. Er widersprach jedenfalls nicht noch einmal, sondernstülpte nur auf dieselbe komische Art die Unterlippe vor und trollte sich.
    »Du solltest jetzt gehen«, sagte Vera. »Scher dich nicht um mich. Ich passe schon auf mich auf.«
    »Ja, das sehe ich«, antwortete Katharina mit einem bezeichnenden Blick auf ihre Kette. Erst jetzt fiel ihr auf, wie schlimm der rostige Eisenring ihre schmale Fessel aufgeschürft hatte.
    »Noch

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