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Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga

Titel: Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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von einem Mann der Kirche aufgezogen worden, vielleicht nicht so, wie es richtig gewesen wäre, aber doch in bestem christlichen Glauben.« Er zögerte, zwar nur einen winzigen Moment, aber doch spürbar. »Davon abgesehen muss niemand erfahren, dass du mit den bei uns von so vielen verhassten Nordmännern verwandt bist.«
    »Und was wird dann aus mir?«, fragte sie.
    »Das wird sich finden«, antwortete Pardeville leichthin. »Guthenfels hat versprochen, sich um dich zu kümmern, und er ist ein Mann, der sein Wort hält. Er wird einen guten Platz für dich finden. Oder du kannst hierbleiben, wenn du das möchtest.«
    »Bei Euch?«, fragte Katharina überrascht.
    »Schloss Pardeville ist groß«, antwortete Pardeville. »Für ein gesundes Mädchen wie dich, das zu arbeiten gelernt und keine Angst hat, sich schmutzig zu machen, wird sich ein Fleckchen finden. Du hättest immer genug zu essen, im Winter einen warmen Platz am Kamin und würdest sogar dafür bezahlt … wennauch nicht besonders gut, fürchte ich.« Er hob die Hand, als sie antworten wollte. »Entscheide dich nicht jetzt. Es wird bis morgen dauern, bis Guthenfels mit seinen Truppen hier eintrifft, wenn nicht länger, und bis dahin solltest du die Zeit nutzen und in dich gehen. Du kannst dir die Burg ansehen, wenn du möchtest. Sie wird dir gefallen, da bin ich sicher. Wir haben eine Menge Tiere hier, Hunde, Pferde, Esel und Katzen … du magst Katzen, das hat man mir berichtet?«
    »Ich … darf mich hier –?«
    »Frei bewegen?«, fiel ihr Pardeville ins Wort. »Aber natürlich, mein Kind. Du bist hier keine Gefangene.«
    »Bisher war ich es.«
    »Ein bedauerliches Missverständnis«, behauptete Pardeville. Ich hatte meinen Männern aufgetragen, auf dich achtzugeben, nicht dich einzusperren. Ich werde den Verantwortlichen streng bestrafen, wenn du das möchtest.«
    Katharina starrte ihn einfach nur verdutzt an. Einen Moment lang war sie versucht, ja zu sagen, und sei es nur, um zu sehen, wie er darauf reagierte. Aber sie wusste natürlich selbst, wie albern das gewesen wäre.
    »Und … Vera?«, fragte sie zögernd.
    »Du kannst mit ihr sprechen, wenn du das möchtest.«
    Katharina schüttelte den Kopf. »Das meine ich nicht. Was wird aus ihr?«
    Guy de Pardeville zögerte, eine Winzigkeit nur, aber doch gerade lange genug, um ihr Misstrauen wieder zu wecken. »Bei ihr liegt die Sache … etwas anders«, antwortete er schließlich. »Man hat mich gebeten, sie nach Santen zu bringen. Es gibt da ein paar Fragen, die man deiner Freundin im Zusammenhang mit dem Tod der Bäckersleute stellen möchte; und dem Schicksal von Vater Cedric, nicht zu vergessen.«
    Viel besser könnte sie sie wahrscheinlich beantworten, dachte Katharina. Aber sie hütete sich, das laut auszusprechen, odersich ihre wahren Gefühle nur anmerken zu lassen. »Sie hat nichts damit zu tun«, sagte sie.
    Pardeville lächelte. »Es muss schön sein, jemanden wie dich zur Freundin zu haben«, sagte er. »Mach dir keine Sorgen, Kind. Ich werde für sie tun, was ich kann. Es wird sich alles aufklären, glaub mir.«
    Oh ja, dachte Katharina grimmig, das würde es.
    Ganz bestimmt.
    *
    »Und du hast ihm natürlich jedes Wort geglaubt.« Veras Stimme troff geradezu vor Hohn, und noch viel schlimmer war der Blick, mit dem sie Katharina maß; genau jene Art von Blick, mit dem ein Erwachsener ein Kind bedenken mochte, das gerade etwas sehr Dummes getan hatte und sich stur weigerte, das einzusehen.
    »Natürlich nicht«, antwortete Katharina rasch. »Aber immerhin hat er Wort gehalten. Er hat versprochen, dass ich dich sehen darf, und ich bin hier, oder?«
    »Wie ungemein großzügig!« Vera schnaubte. »Ich meine, nachdem er uns mit Gewalt hierher verschleppt und mich in dieses Loch geworfen hat, darf ich immerhin einen Besucher empfangen.«
    Mit dem Loch , dachte Katharina unbehaglich, hatte sie nicht einmal so Unrecht.
    Guy de Pardeville hatte einen seiner Männer beauftragt, sie zu Vera zu bringen, und sie hatte etwas Ähnliches wie ihr eigenes Gefängnis erwartet, wenn auch vielleicht nicht ganz so prachtvoll.
    Stattdessen jedoch hatte der Mann sie eine endlos lange und halsbrecherisch steile Steintreppe hier heruntergeführt, in einen Raum, der tief unter dem Erdgeschoss der Burg liegenmusste, vielleicht sogar noch unter dem Kellergeschoss. Es gab kein Fenster, sondern nur einen schmalen Luftschacht unter der niedrigen Gewölbedecke, durch den es erbärmlich zog, ohne dass dieser Zug

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