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Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga

Titel: Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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selbst nicht, was –, doch in diesem Moment erscholl ein raschelndes Knacken amUfer über ihnen, und ein hochgewachsener Mann in auffälliger Kleidung und mit schulterlangen schwarzen Locken tauchte aus dem Unterholz auf.
    »Eine beeindruckende Rede«, sagte er, während er spöttisch zu applaudieren begann. »Du solltest sie dir unbedingt merken, Schwester. Vielleicht können wir sie in unser nächstes Theaterstück einbauen.«
    Das Rascheln wurde noch lauter, und ein haariger schwarzer Schatten mit hellem Gesicht flitzte durch das Unterholz heran, sprang mit einem schrillen Kreischen an Bord und mit einem noch schrilleren Schnattern und Keifen mit einem einzigen Salz auf Veras Schulter hinauf.
    »Arden!«, rief Vera, vielleicht ein wenig atemlos, da sie sich der stürmischen Liebesbezeugungen des Äffchens zu erwehren versuchte. »Wo warst du so lange, zum Teufel? Ich hatte schon Angst, dass du gar nicht mehr kommst! Hast du dich wieder mal verlaufen?«
    »Beschwer dich bei deinem kleinen Mistvieh da«, antwortete Arden. Genau so zielsicher wie Dwegr zuvor, aber deutlich langsamer und uneleganter begann er sich einen Weg durch das tarnende Gebüsch zu bahnen und setzte schließlich mit einem Sprung auf die Heimdall über, unter dem das ganze Boot zu wanken begann.
    »Dein kleiner Freund hatte so seine Schwierigkeiten, deine Spur zu finden. Vielleicht solltest du dir überlegen, ihn gegen einen Hund einzutauschen.«
    Vera verzog nur spöttisch die Lippen, aber Dwegr bleckte seine kleinen, aber dennoch beeindruckenden Zähne und zischte ihn so wütend an, als hätte er die Worte verstanden.
    »Es war nicht einfach«, fuhr Arden fort, indem er übergangslos ernst wurde. »Die Gegend wimmelt von Pardevilles Männern, die jeden Stein umdrehen und hinter jeden Busch schauen. Eure Flucht scheint deinen neuen Verehrer ziemlich erbost zuhaben, Schwesterherz.« Er seufzte. »Sie sind kurz vor Mitternacht in unserem Lager aufgetaucht und haben es so gründlich durchsucht, wie man es eben tut, wenn man einen Vorwand braucht, um alles kurz und klein zu schlagen. Aber schließlich sind sie wieder gegangen … und das sogar, ohne jemanden umzubringen.«
    »Ist dir jemand gefolgt?«, fragte Vera.
    Arden stieß die Luft durch die Nase aus. »Scheint die Sonne in der Nacht?«
    »Und die anderen?«
    »Ziehen am Rhein entlang in unsere Richtung«, antwortete Arden. »Zusammen mit dem, was von unserem Lager übrig ist.« Er machte eine Kopfbewegung nach rechts, den morastigen Fluss hinab. »Wir müssten an der Mündung auf sie stoßen, wenn wir gleich losmarschieren.« Er sah sich demonstrativ um. »Oder dieses prachtvolle Schiffchen nehmen. Es gefällt mir. Woher hast du es?«
    »Eine großzügige Spende von meinem neuen Verehrer, Guy de Pardeville«, antwortete Vera. »Als Entschädigung für alles, was er getan hat, wäre das nur angemessen … aber ich fürchte, dass es im Moment nicht ratsam ist, sich auf einem Schiff wie diesem blicken zu lassen.«
    »Ja, damit hast du wohl Recht, fürchte ich.« Arden seufzte. »Obwohl es wirklich schade darum ist. Ein Schiff wie dieses habe ich mir immer schon gewünscht.«
    »Kindskopf«, murmelte Vera kopfschüttelnd, entledigte sich mit einiger Mühe des Äffchens, das noch immer aufgeregt schnatternd an ihrem Haar und ihrem Gesicht herumzerrte, und wandte sich dann an Katharina. »Es tut mir leid, wenn mein Bruder dich erschreckt hat. Ich weiß, ich hätte dich vorwarnen sollen. Ich habe schon eher mit ihm gerechnet, aber ich wollte kein Risiko eingehen.«
    »Weil du uns nicht traust?«
    Sie hatte die Worte noch nicht ganz ausgesprochen, als sie ihr auch schon leidtaten, aber wenn Vera verletzt war, so ließ sie es sich jedenfalls nicht anmerken. »Hätten uns Pardevilles Häscher gefunden, hättet ihr meinen Bruder und die anderen vielleicht verraten, und dann wäre es um sie alle geschehen gewesen«, antwortete sie ruhig.
    Arden sagte etwas in einer Sprache, die Katharina nicht verstand, und lachte, und Vera antwortete im gleichen Dialekt, aber scharf und mit einem ärgerlichen Stirnrunzeln, woraufhin ihr Bruder verstummte und lieber damit fortfuhr, das Schiff zu inspizieren.
    Vera blickte ihm kopfschüttelnd nach und kam dann näher, um sich mit untergeschlagenen Beinen neben Edith und ihr niederzulassen. Die grauhaarige Dienerin hatte bisher kein einziges Wort gesagt, sondern musterte Vera und ihren Bruder nur abwechselnd und sehr aufmerksam. Dabei wirkte sie nicht im Geringsten

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