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Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga

Titel: Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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von Schiffen, aber sie hatte gesehen, wozu diese schnellen Angriffsboote imstande waren, und sie konnte sich gut vorstellen, wie schnell und wendig dieses Schiff sein mochte.
    Und wenn man es genau nahm, musste sie es sich nicht einmal vorstellen. Es war ja nur wenige Tage her, da hatte sie es mit eigenen Augen gesehen.
    Die Erkenntnis überfiel sie mit solcher Plötzlichkeit, dass sie sich mit einem erschrockenen Keuchen aufrichtete und herumfuhr. Sie kannte dieses Schiff! Sie hatte am eigenen Leibe erfahren, welch entsetzliches Gefühl es war, den geschnitzten Drachenkopf an seinem Bug wie das Haupt eines rachsüchtigen Meeresungeheuers auf sich zurasen zu sehen …
    »Und ich dachte schon, du merkst es überhaupt nicht.«
    Veras Stimme drang aus einem kleinen Boot zu ihr, das am Heck der Heimdall festgebunden war und schwach, aber ohneUnterlass an seiner Fessel zerrte. Katharina sah sie einen Moment lang ebenso verwirrt wie erschrocken an, machte dann einen einzelnen Schritt in ihre Richtung und blieb sofort wieder stehen, um sich noch einmal und womöglich noch erschrockener umzusehen. Ihre Augen logen nicht, so wenig wie ihre Erinnerung, aber es war doch trotzdem un-mög-lich!
    Sie war sicher, nicht den geringsten Laut von sich gegeben und erst recht keine verräterische Bewegung gemacht zu haben, doch als sie sich schließlich wieder zu Edith umdrehte, blickte die alte Dienerin sie alarmiert an.
    »Was hast du, mein Kind?«, fragte sie.
    Katharina antwortete nicht darauf, doch Vera tat es an ihrer Stelle, während sie geschickt wieder aus dem kleineren Boot heraufkletterte. »Ach, es ist nichts«, sagte sie spöttisch. »Ich nehme an, die Wiedersehensfreude hat ihr die Sprache verschlagen. Es ist doch immer wieder schön, alte Freunde zu treffen.«
    »Ich verstehe nicht, wovon du redest.«
    »Ach nein?« Vera verzog die Lippen zu einem durch und durch humorlosen Lächeln und machte eine deutende Geste in die Runde. »Das hier ist also das Schiff, das vor zehn Jahren hier gestrandet ist? Ich finde dafür, dass die ganze Besatzung umgekommen ist, ist es in sehr gutem Zustand …, vor allem nach der langen Zeit.«
    »Jemand hat es gefunden und Pardeville gemeldet«, antwortete Edith. »Er hat es wieder richten lassen. Ein Schiff ist ein wertvolles Gut.«
    »Vor allem so ein Schiff«, pflichtete ihr Vera bei. Edith runzelte noch tiefer die Stirn, und die Gauklerin ließ ganz bewusst noch einen Moment verstreichen, bevor sie mit dramatischer Gestik fortfuhr: »Es war genau dieses Schiff, das uns auf dem Rückweg von Bjarnisund angegriffen hat.«
    »Die Heimdall?« Edith schüttelte impulsiv den Kopf. »Unsinn! Warum solle Wulfgar –«
    »Wer hat etwas von Wulfgar gesagt?«, fiel ihr Vera ins Wort. »Es waren Männer in der Kleidung und mit den Waffen der Wikinger, mehr war nicht zu erkennen … auch wenn sie Pfeile auf uns abgeschossen haben, wie sie die Nordmänner normalerweise nicht benutzen.«
    »Und was willst du damit sagen?«
    »Rein gar nichts.« Vera sah sich übertrieben pantomimisch um. »Das wäre ja genau so ein Unsinn, als würde ich behaupten, dass sich jemand ganz besondere Mühe gemacht hat, in Hostenansis Spuren zu hinterlassen, die auf Wulfgar und seine Männer hinweisen. Das wäre doch Unsinn, nicht wahr? Ich meine: Warum sollte jemand so etwas tun?«
    »Um den Hass auf die Wikinger zu schüren«, sagte Edith düster.»Ja, das sähe Pardeville ähnlich.« Trotzdem schüttelte sie den Kopf. »Aber warum haben sie euch und den Baron dann am Leben gelassen?«
    »Aber was nutzt denn das schönste Theaterstück, wenn niemand übrig bleibt, um davon zu erzählen?«, gab die Gauklerin spöttisch zurück. »Glaub mir, im Possenspielen und Intrigieren macht uns niemand etwas vor. Baron zu Guthenfels wird heute mit seinem gesamten Heer hier auftauchen, und spätestens morgen bei Sonnenaufgang greifen sie Wulfgars Lager an. Und ich glaube nicht, dass er noch viel Gnade walten lassen wird, nachdem er am eigenen Leibe erlebt hat, wozu diese blutrünstigen Barbaren aus dem Norden fähig sind.« Sie lachte noch einmal bitter. »Und wenn du immer noch zweifelst, alte Freundin, dann frag dich, warum sie Katharina nicht mitgenommen haben.«
    »Wie?«, murmelte Katharina verstört. »Du glaubst, Guy de Pardeville hat das alles … inszeniert?«
    »Nein«, antwortete Vera ruhig. »Ich glaube es nicht. Ich weiß es. Und du solltest es eigentlich auch wissen, Kind.«
    Katharina wollte antworten – sie wusste

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