Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
Vom Netzwerk:
wirst morgen Abend glänzen.« Sie lächelte mir aufmunternd zu und drückte meinen Arm. Dann gingen sie und ihr Vater.
    Jetzt waren Rhys und ich allein.
    »A lles okay?«, fragte er.
    »M ir geht’s gut«, log ich.
    Ich zitterte und mir war schlecht, und ich war mir ziemlich sicher, dass ich keine Prinzessin mehr sein wollte. Viele solche Abendessen würde ich psychisch nicht durchstehen. Ich machte einen Schritt in Richtung Esszimmer, weil ich Elora genau das sagen wollte, aber Rhys legte mir seine warme Hand auf den Arm und hielt mich auf.
    »W enn du da reingehst, machst du es nur noch schlimmer«, flüsterte er. »K omm.«
    Er legte mir die Hand auf den Rücken und führte mich zur Treppe. Als wir am Fuß ankamen, erwartete ich, dass er versuchen würde, mich nach oben zu meinem Zimmer zu bugsieren, aber das tat er nicht. Er wusste, dass ich auf Finn warten und herausfinden musste, was geschehen war.
    Ich spähte über die Brüstung und versuchte, irgendetwas zu erkennen. Keine Ahnung, was das nützen sollte, aber ich dachte, wenn ich nur sehen könnte, was sich im Esszimmer abspielte, könnte ich es vielleicht in Ordnung bringen.
    »D as war ein krasses Abendessen«, sagte Rhys mit freudlosem Lachen und setzte sich auf die Stufen. Ich gab den Versuch auf, etwas zu erkennen, und setzte mich neben ihn.
    »T ut mir leid«, sagte ich.
    »D as muss dir nicht leidtun«, versicherte Rhys mir mit seinem schiefen Grinsen. »D u hast das Leben in diesem Haus viel interessanter gemacht.«
    Elora hatte Finn absichtlich eine öffentliche Rüge erteilt. Sonst hätte sie ihm ihre Meinung diskret in seinem Kopf gesagt. Aus irgendwelchen Gründen war es ihr wichtig gewesen, dass ich davon wusste. Mir war nicht ganz klar, was er falsch gemacht hatte. Gut, er war nicht ihrer Meinung gewesen. Aber er hatte sich respektvoll und wahrheitsgetreu geäußert.
    »W as er sich wohl anhören muss?«, fragte ich.
    »K eine Ahnung«, sagte Rhys. »M ich hat sie noch nie ausgeschimpft.«
    »D as soll wohl ein Witz sein.« Ich starrte ihn skeptisch an. Rhys schien mir ein Typ zu sein, der schon eine Menge Blödsinn gemacht hatte, und strenger als Elora konnte man kaum sein.
    »N ein, ehrlich.« Rhys lachte über mein schockiertes Gesicht. »S ie hat mich hin und wieder mal angefahren, wenn sie in meiner Nähe war, aber eigentlich war sie das nie. Ich wurde von Kindermädchen aufgezogen. Elora hat mir vom ersten Tag an deutlich gemacht, dass sie nicht meine Mutter war und das auch nie sein wollte.«
    »W ollte sie denn überhaupt jemals Mutter sein?« Die Elora, die ich bislang kennengelernt hatte, schien über keinen Funken Mutterinstinkt zu verfügen.
    »E hrlich?« Rhys überlegte einen Moment und sagte dann traurig. »N ein, das glaube ich nicht. Aber sie musste die Blutlinie weiterführen. Eine Pflicht erfüllen.«
    »I ch bin also ein Teil ihres Jobs«, murmelte ich verbittert. »I ch wünschte, irgendjemand würde sich über meine Gegenwart wirklich freuen.«
    »A ch, komm schon, Wendy«, tadelte Rhys mich leise und beugte sich zu mir. »E ine Menge Leute freuen sich darüber, dass du hier bist. Elora ist einfach fies. Nimm es nicht persönlich.«
    »D as ist leichter gesagt als getan.« Ich fummelte an meinem Kleid herum. »S ie ist schließlich meine Mutter.«
    »E lora ist eine starke, komplizierte Frau, die wir beide überhaupt nicht verstehen«, erklärte Rhys müde. »S ie ist zuallererst die Königin, und das macht sie kalt, distanziert und grausam.«
    »W ie war es, damit aufzuwachsen?« Ich schaute ihn an und hatte plötzlich ein schlechtes Gewissen wegen meines Gejammers. Sein Leben war bestimmt noch schwieriger gewesen als meins. Ich hatte schließlich Matt und Maggie.
    »A ch, ich weiß nicht«, sagte er achselzuckend. »W ahrscheinlich wie in einem Internat mit einer sehr strengen Direktorin. Im Hintergrund war sie immer anwesend, und ich wusste, dass sie in allen Angelegenheiten das letzte Wort hatte. Aber wir hatten nur minimalen Kontakt miteinander.« Rhys schaute mich wieder an, diesmal unsicher.
    »W as?«
    »S ie ist nicht ganz so diskret, wie sie glaubt. Das Haus ist sehr groß, aber ich war ein ziemlich neugieriger kleiner Junge.« Er nestelte an seinem Blazerknopf herum. »D u weißt, dass sie mit Finns Vater geschlafen hat, richtig?«
    »J a«, sagte ich leise.
    »I ch dachte mir schon, dass er dir das sagen würde.« Rhys schwieg einen Moment lang und kaute auf seiner Lippe herum. »E lora war sehr verliebt in

Weitere Kostenlose Bücher