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Die Tochter des Magiers 02 - Die Gefährtin

Titel: Die Tochter des Magiers 02 - Die Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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sagte Numur, »und ich erinnere dich daran, dass du diesen Dolch tragen darfst, weil er ein Zeichen deiner Würde ist. Solltest du ihn noch einmal in meiner Gegenwart ziehen, so würden meine Leibwächter dich das büßen lassen.«
    Der Hakul antwortete mit einem finsteren Blick, den der
Alldhan nicht beachtete. Er wandte sich wieder Tasil zu. »Sind das deine Männer dort?«
    Tasil tat überrascht. »Meine Männer? Aber nein, wo denkst du hin, Herr? Es sind tapfere Krieger, die ich zufällig hier traf, doch gehen sie ihren Geschäften nach, ich den meinen.«
    »Wir werden vielleicht später noch ergründen, was das für Geschäfte sein mögen, Urather«, sagte Numur gelassen. Dann fuhr er fort: »Und wer ist der Anführer dieser Männer?«
    Meniotaibor blickte kurz zu Bolox und Ulat, bevor er antwortete: »Wir haben keinen Anführer, Herr, doch ich denke, ich darf für uns sprechen. Ich bin Meniotaibor aus Pleigos, das, wie du sicher weißt, in Iaunien liegt.«
    »Ein Iaunier? An Land? Haben deine Leute dich auf einem ihrer Raubzüge ausgesetzt oder über Bord geworfen?«, spottete Numur.
    »Weder noch, Herr, mein Schiff ging in einem Sturm unter, und ich konnte mich an Land retten.«
    »Ihr seid Söldner?«
    »So ist es, Herr.«
    »Es ist Krieg in diesem Land, Iaunier. Ich verstehe, dass er euresgleichen anzieht. Doch gibt es in diesem Streit nur zwei Parteien, die meine und die von Luban, dem Thronräuber. Ich weiß, dass ihr nicht in meinen Diensten steht – dient ihr also im Heer des Verräters?« Numur stellte diese Frage in freundlichstem Plauderton, aber dennoch war sie wie eine unsichtbare Schlinge, die sich um den Hals der Söldner legte. Die Krieger Numurs starrten Meniotaibor feindselig an.
    Der Iaunier lächelte. »Es ist beinahe so, wie du sagtest, Herr, doch stehen wir nicht in Lubans Diensten. Es ist wahr, wir hörten, dass er Krieger sucht, und folgten dem Ruf seines Silbers. Doch wussten wir wenig über Verlauf und Gründe für diesen Krieg, denn wir alle stammen aus fernen Ländern. Erst hier erfuhren wir
mehr und beschlossen, Luban nicht zu folgen. Fragt euren Schab Fakyn: Als die Männer Lubans uns anwerben wollten, haben wir uns verweigert.«
    »Aus fernen Ländern?«, fragte Numur. »Das mag für dich gelten und für jenen, den ich für einen Farwier halte, oder jenen schwarzbärtigen Halbwilden, der mir aus den Bergen im Westen zu stammen scheint. Aber der dort sieht aus wie ein Akkesch und der Junge hinter ihm wie ein Kydhier. So fern sind diese Länder nicht.«
    »Verzeih dem Iaunier seine Ungenauigkeit, Herr«, sagte Ulat und trat einen Schritt nach vorn. »Deine scharfen Augen haben richtig gesehen. Ich bin Ulat von den Akkesch, und jener junge Mann ist Arbi, ein Kydhier. Wir beide dienten dem Reich lange in den Hlain Mukas. Wir hörten vom Krieg, doch waren die Nachrichten widersprüchlich. Unser Schab wollte sich aus dem Streit zwischen dir und Luban heraushalten, wir aber beschlossen, uns die Sache aus der Nähe anzusehen und uns dann für die gerechte Sache zu entscheiden.«
    »Und weißt du nun, welches die gerechte Sache ist, Ulat?«
    »Ich habe mich Lubans Werbern verweigert, Herr, beantwortet das deine Frage nicht?«
    Numur schüttelte missbilligend den Kopf. »Ihr sagt, was ich hören will, und ihr sagt, was ihr nicht tut und wem ihr nicht dient. Doch weiß ich immer noch nicht, was ihr hier in diesem Dorf treibt.«
    Meniotaibor und Ulat schwiegen. Keiner von beiden war offensichtlich bereit, ihr Vorhaben zu offenbaren. Bolox trat nach vorn. »Ich bin Bolox von den Farwiern, Herr, und gemeinsam mit diesen Männern bin ich hier, um dieses Dorf von seinem Fluch zu befreien.«
    Numur sah ihn stirnrunzelnd an. Es sah aus, als wolle er aus den Zauberzeichen, mit denen der Farwier bemalt war, erraten, was Bolox meinte.

    Bolox wartete ein paar Augenblicke, und dann sagte er stolz: »Wir werden die Awathani töten.«
    Für einen Augenblick war es still im Saal. Numur sah Bolox an, als habe er einen Verrückten vor sich. »Die Awathani? Ihr wollt die Seeschlange töten?«, fragte er ungläubig.
    »So ist es, Herr.«
    Der Alldhan starrte ihn an, dann begann er laut zu lachen. Seine Verwalter, die Schabai, die Leibwächter und Krieger, sie alle stimmten in das Gelächter mit ein.
    »Utu möge uns beistehen«, rief Numur, »hier haben wir wahre Helden! Bereit, sich mit der Großen Zermalmerin anzulegen. Mann, ich bekomme Angst vor dir!«
    Bolox verfärbte sich dunkel vor Zorn, Ulat ballte

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