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Die Tochter des Magiers 02 - Die Gefährtin

Titel: Die Tochter des Magiers 02 - Die Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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der Eiseskälte in Numurs Worten. Aber Umati war entkommen, und das war die Hauptsache. Fakyn schwieg einen Augenblick. Maru sah ihm von hinten an, dass er immer noch vor Zorn bebte. Aber wieder schluckte er seine Wut hinunter und sagte mit gezwungener Ruhe: »Ich glaube nicht, dass einer der Männer seine Pflicht verletzt hat, Herr. Sie sind für dich gestorben, auch wenn ihr Tod sinnlos scheint, denn sie konnten
die Bestie nicht aufhalten. Umati nahm ein Boot und ruderte hinaus auf den Fluss. Meine Männer verfolgen sie, doch habe ich Zweifel, dass sie sie bei dieser Dunkelheit im Sumpf aufspüren werden.«
    »Jagt sie, findet sie, und fangt sie!«, rief Numur. Er war aufgesprungen und lief erregt auf und ab. »Und wenn ihr sie nicht fangen könnt, dann tötet sie. Lange genug habe ich mich mit diesem Weib abgeplagt, doch immerhin verdanke ich ihr noch die Erkenntnis, wie unfähig meine Schabai und meine Krieger sind. Gott Utu wird enttäuscht sein.« Er blieb plötzlich stehen und wurde von einer Sekunde auf die andere ganz ruhig: »Sag, Schab Fakyn, ihr Wächter, er wurde mit einem Speer getötet, sagtest du. Wie konnte diese Bestie einen Speer in ihren Besitz bekommen?«
    »Das weiß ich nicht, Herr«, sagte Fakyn. »Vielleicht hatte sie Hilfe.«
    Maru schloss die Augen und schickte ein stummes Gebet zu den Hütern, doch dann hörte sie Yaman Auryd sagen: »Vielleicht ist es mir möglich, dieses Rätsel zu lösen, Alldhan.«
    Maru wurde kalt.
    »Dir, Yaman?«, fragte Numur zweifelnd.
    »Einer meiner Männer hat etwas beobachtet, am frühen Abend, an diesem Käfig – besser gesagt, jemanden.« Dann zeigte er mit großer Geste auf Maru: »Dieses Mädchen dort. Die Nichte des Urathers.«
    Maru saß ganz still. Erschrocken blickte sie den Hakul an. Sie hatte so gehofft, gegen jede Vernunft, dass der Hakul aus irgendeinem Grund schweigen würde.
    »Deine Nichte, Tasil? Am Sklavenzwinger? Ist das wahr?«, fragte Numur mit geheuchelter Liebenswürdigkeit.
    »Herr, ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Nichte Maru irgendetwas mit der Flucht dieser Frau zu tun haben könnte«, erklärte
Tasil sehr bestimmt. Er lächelte den Hakul an: »Du musst dich irren, Mann, sie mit jemandem verwechseln.«
    Der Hakul-Krieger schüttelte finster den Kopf: »Ich weiß, was ich gesehen habe, Urather«, sagte er.
    »Aber warum, um der Hüter willen, sollte sie so etwas tun?«, fragte Tasil.
    »Das ist eine sehr gute Frage, Urather«, meinte Numur. »Sie ist deine Nichte. Weißt du nicht, was sie tut? Warum sollte sie so etwas tun? Vielleicht hat sie jemand beauftragt? Du vielleicht, Urather?«
    »Solange ich sie gesehen habe, war sie unten am Strand«, sagte Tasil, »und, bei Fahs, dem Hüter des Windes, kann ich schwören, dass ich ihr keinen Auftrag dieser Art gab. Ich hatte anderes zu tun, wie dir dieser Hakul sicher bestätigen kann.«
    »Als ich bei dir stand, um dir dafür zu danken, dass du meine Männer aus dem Fluss gezogen hattest, da war sie nicht bei dir«, sagte der Yaman nachdenklich.
    »Aber bei mir«, warf Bolox ein.
    Maru war völlig überrascht. Sie hatte den Farwier nur ein paar Mal von weitem gesehen. Aber Bolox wiederholte es: »Sie war bei mir, die meiste Zeit nach dieser schrecklichen Flut.«
    »Die meiste Zeit?«, fragte Numur. »Das heißt aber nicht immer, oder?«
    Ulat räusperte sich. »Nun, Herr, verzeih, dass ich mich jetzt erst zu Wort melde, aber wenn der Farwier die Hilfe der Uratherin nicht brauchte, habe ich sie in Anspruch genommen.«
    Tasil beugte sich zu Maru hinüber und raunte ihr ins Ohr: »Was immer du sagst, du musst es selbst glauben, hörst du?«
    Maru hörte ihn, aber sie war sich nicht sicher, ob sie ihn verstand. Sie war froh, dass sie bislang gar nicht selbst gefragt worden war, und betete, dass das so bleiben möge.
    »Ich kann das bestätigen, Herr«, sagte Meniotaibor lächelnd.
»Ich glaube nicht, dass sie je weiter als ein paar Schritte vom Ufer weg kam, bei all dem Durcheinander, der Not und den vielen Menschen, die Hilfe brauchten.«
    Maru blickte verwirrt von einem zum anderen. Warum logen die Söldner für sie?
    »Sie ist mir aber dort nicht aufgefallen«, sagte Fakyn misstrauisch.
    »Vielleicht fragen wir sie einfach selbst?«, schlug Abeq Mahas vor, der der ganzen Angelegenheit bisher schweigend gefolgt war.
    Aus , dachte Maru.
    Numur zögerte, bevor er diesen Vorschlag mit einem schroffen Nicken annahm. Der Abeq stand auf. Er lächelte freundlich, ein Gesichtsausdruck,

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