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Die Tochter des Magiers 02 - Die Gefährtin

Titel: Die Tochter des Magiers 02 - Die Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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Entscheidung bei dir, denn dies ist dein Dorf, nicht meines.«
    »Du sagst es, Yaman. Ich bestimme Ort und Zeit, und ich sage: Kämpft jetzt, und kämpft vor dem Angesicht Utus!«
    »Jetzt?«, fragte Auryd erstaunt. »Bei Regen und Nacht?«
    »Wenn wir darauf warten, dass es in diesem Land einmal nicht regnet, werden wir den Kampf nie erleben. Der Farwier und der Hakul mögen sich vorbereiten. Meine Männer werden zu Füßen Utus einen Kampfplatz abstecken.«
     
    »Das ist ein Hakul, sie sind falsch und kämpfen nicht ehrlich«, sagte Ulat, als sie in ihrer Unterkunft Bolox auf den Kampf vorbereiteten.
    »Ich habe davon gehört«, sagte Bolox gelassen. Er hatte aus einer Art Kreide und mit speziellen Ölen hellblaue Farbe angerührt, mit der er jetzt die Bemalung seines Körpers auffrischte. Ein zweiter Tiegel enthielt dunkleres Blau. Das war für seine Zauberzeichen. Maru hatte ihm schüchtern ihre Hilfe angeboten. Er hatte kurz überlegt, aber dann stolz abgelehnt. »Ginge es auf eine Hochzeit oder ein anderes Fest, glaube mir, Uratherin, die Hilfe deiner schlanken Hände wäre mir sehr willkommen. Doch vor einer Jagd oder einem Kampf muss der Krieger sich selbst schmücken.«

    Maru sah ihm zu. Er wirkte sehr ruhig, und obwohl er nur einen Wassertrog als Spiegel nutzen konnte, zog er die dunkelblauen Zeichen ohne Fehler nach.
    »Willst du meinen Schild oder meine Rüstung?«, fragte Ulat.
    Bolox schüttelte den Kopf. »Ich danke dir, aber ich habe meine Axt und mein ledernes Hemd. Das wird ausreichen.«
    »Warum tust du das, Bolox?«, fragte Maru plötzlich.
    Er sah sie erstaunt an. »Dieser Pferdedieb hat mich einen Lügner genannt. Niemand nennt mich ungestraft einen Lügner.«
    »Außerdem lassen wir unsere Gefährten und Waffenbrüder nicht im Stich, wenn sie in Gefahr sind«, sagte Ulat stolz. Und als er Marus Blick sah, ergänzte er: »Auch wenn es sich in diesem Fall bei dem Bruder um eine Schwester handelt.«
    Darauf wusste Maru nichts zu sagen. Tasil saß in einer Ecke und betrachtete den Farwier bei seinen Vorbereitungen. Er sah unzufrieden aus und hatte seit dem Verlassen des Samnath nichts gesagt.
    »Was ist los, Onkel?«, fragte sie ihn leise.
    »Dieser Kampf ist reine Zeitverschwendung«, murmelte Tasil düster. »Wir sollten unsere Gedanken darauf richten, wie wir hier herauskommen und wie wir diesen Mann namens Dwailis in diesem elenden Sumpf finden. Stattdessen muss dieser Farwier den Helden spielen. Ich hoffe nur, er ist so gut, wie er glaubt, es geht schließlich auch um meinen Hals.«
    Maru schluckte. In erster Linie ging es hier um sie. Wenn Bolox verlor, war bewiesen, dass sie gelogen und Umati geholfen hatte. Sie wollte sich nicht vorstellen, was das für sie heißen würde.
    Ulat versorgte unterdessen Bolox weiter ungefragt mit Ratschlägen: »Verlasse dich nicht auf so etwas wie Ehrbarkeit bei diesem Feind. Die Hakul wissen gar nicht, was das ist. Er wird mit Schwert und Schild antreten. Das kann ein Vorteil für ihn sein, denn ein Schwert ist immer schneller als eine zweihändige Axt.«
    »Höre, Akkesch, wenn ich versage, darfst du hinterher gerne herausfinden, wie du es besser machst, aber jetzt verschone mich mit deinen unnützen Weisheiten. Er ist ein Hakul, ein Pferde-Krieger, der jetzt zu Fuß kämpfen muss. Und wenn ich es richtig weiß, stammt er aus einem Land, in dem es nie regnet. Ich bin Farwier, ich kenne nichts Schöneres als den Geruch des Waldes nach einem langen Regen. Damit bin ich aufgewachsen. Meinen ersten Bären habe ich im Herbst getötet, mit nassem Laub zu meinen Füßen. Wer ist also hier im Vorteil, Ulat von den Akkesch?«
    Ulat murmelte ein paar halblaute Verwünschungen, ließ Bolox aber danach in Ruhe. Dann wurden die Kämpfer zum Edhil-Platz gerufen.
    »Wünscht mir Glück, Brüder«, sagte Bolox, als er aufbrach.
    Maru folgte mit Tasil am Schluss des kleinen Zuges. »Kann das gut gehen?«, fragte sie Tasil besorgt.
    »Hast du Zweifel, Kröte?«
    »Es ist ein Gottesurteil. Wie könnten die Götter da auf Bolox’ Seite sein? Der Hakul ist doch im Recht«, flüsterte sie.
    Tasil blieb stehen und legte ihr die Hand auf die Schulter. »Hast du es gar nicht gemerkt, Kröte?«
    »Was denn?«
    »Bolox weiß nicht, dass er im Unrecht ist. Du hast ihn vom Gegenteil überzeugt.«
    »Ich?«
    »Natürlich. Hätte ich es nicht selbst gesehen, würde ich es nicht für möglich halten, aber sie alle haben dir geglaubt. Oder sagen wir, fast alle. Dieser Hakul ist ein

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