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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Judas.
      »Zwei in den Rücken. Ich hab’s mit eigenen Augen ge­ sehen. Ein Krankenwagen ist gerade rein, um ihn abzuho­ len.«
      »Folge ihm«, sagte Judas, »und vergewissere dich. Da­ nach meldest du dich wieder.«
      Gold schaltete ab und startete den Motor, als die Am­ bulanz wieder auftauchte.

    Ferguson und Hannah sahen im Krankenwagen zu, wie Dillon sein Jackett und das Hemd auszog. Die beiden Ku­ geln steckten in der kugelsicheren Weste. Johnson half ihm, die Klettverschlüsse zu öffnen und sie abzustreifen.
      »Sie werden verdammt schöne blaue Flecke kriegen«, meinte Blake. »Nur fünf Zentimeter zwischen den beiden Treffern. Dieser Dreckskerl ist gut. Ich habe einen Freund bei der Washingtoner Polizei, der mir einen Gefallen schuldet. Er kann sich mal die Bänder der Überwachungs­ kamera aus der Garage anschauen. Mal sehen, ob er den Mann identifizieren kann. Danach wird er unsere kleine Komödie löschen. Alles reichlich illegal.«
      »Der Bursche am Steuer müßte der Makkabäer sein«, sagte Dillon, während Hannah ihm ein sauberes kariertes Hemd und seine Lederjacke reichte. »Unser dunkelhäuti­ ger Freund wird ein angeheuerter Killer sein. Leider kön­ nen wir niemanden verhaften lassen, dann wüßte Judas gleich Bescheid.«
      »Sind Sie auch wirklich ganz in Ordnung?« fragte Hannah.
      »Ich könnte einen Bushmills-Whiskey vertragen, aber das hebe ich mir für später auf. Haben Sie meinen Schminkkoffer mitgebracht?«
      Sie nickte. »Ja.«
      »Gut. Dann kommt jetzt der zweite Akt.«

    Gold bremste und hielt an, als der Krankenwagen ins Lei­ chenschauhaus des Dritten Distrikts fuhr. Bislang war nirgends Polizei aufgetaucht, aber wahrscheinlich waren sie wohl im Hotel und nahmen ihre Untersuchungen vor. Er wartete einige Zeit, dann holte er tief Atem und stieg aus.
      Der Wärter, der Nachtdienst hatte, war ein Farbiger namens Tino Hill, ein ehemaliger Marine Sergeant, der früher als FBI-Spitzel auf Honorarbasis tätig gewesen war und ein Auge offengehalten hatte nach steckbrieflich Ge­ suchten. Blake kannte ihn noch aus dieser Zeit.
      Er stand mit Teddy, Ferguson und Hannah im Büro, dessen Tür leicht angelehnt war. Dillon saß am Tisch vor dem geöffneten Schminkkoffer und betrachtete sich in einem kleinen Spiegel, während er sein Gesicht zuerst mit einer grünweißen Grundierung, danach mit Streifen von falschem Blut bedeckte.
      »Geht’s so?«
      »Sie sehen gräßlich aus«, sagte Hannah.
      »Prima. Warten wir mal ab, was passiert.«
      »Sind Sie sicher, daß jemand kommt?« fragte Johnson.
      »Ich denke, daß Judas eine Bestätigung haben will.«
      Es klingelte. Johnson spähte durch die leicht geöffnete Tür. »Das ist er, der Fahrer. Machen Sie genau, was ich gesagt habe, Tino.«
    Tino ging nach draußen. »Kann ich Ihnen helfen?«
      »Na ja, ich weiß nicht«, sagte Gold »Ich wollte mich vor dem Charlton-Hotel mit meinem Cousin treffen, und er ist nicht gekommen, aber jemand hat mir erzählt, es hätte dort eine Schießerei gegeben.«
      »Sekunde, bitte.«
      Tino ging wieder ins Büro, nickte Dillon zu, öffnete ei­ ne Tür und ging voraus in einen gekühlten Raum mit mehreren Tischen, auf denen Leichen lagen; drei davon waren nackt, die übrigen mit Tüchern abgedeckt.
      »Warten alle auf den Pathologen. Okay, Mr. Dillon, rauf mit Ihnen.«
      Dillon legte sich auf einen freien Tisch, und Tino be­ deckte ihn mit einem Tuch, ehe er zu Gold zurückkehrte.
      »Schauen wir mal.« Er sah in sein Verzeichnis. »Sie sa­ gen, in der Nähe des Charlton?«
      »Stimmt.«
      »Wie hieß Ihr Cousin?«
      »Dillon«, erwiderte Gold mit unsicherer Stimme.
      »Ja, das ist das Opfer der Schießerei in der Garage dort. Man hat ihn gerade erst gebracht. Wollen Sie ihn identifi­ zieren?«
      »Wenn ich muß.«
      »Okay. Hier lang, und falls Ihnen übel wird, laufen Sie auf die grüne Tür zu.«
      Beim Anblick der nackten Toten blieb Gold betroffen stehen. »Sehen nicht so gut aus, was?« meinte Tino. »Blüht uns aber allen eines Tages. Schauen Sie sich mal den Pimmel von dem Kerl da drüben an. Der hat be­ stimmt seinen Spaß gehabt.«
      Gold holte tief Atem. Tino zog das Tuch von Dillons Gesicht, dessen Augen starr und blicklos waren. Er sah wirklich schrecklich aus, und Gold rannte tatsächlich prompt auf die grüne Tür zu, hinter der er eine Toilette fand und sich gründlich erbrach.
      Als er

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