Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
Vom Netzwerk:
Engländerin?« fragte Dillon.
      »Stimmt, Schätzchen. Ich komme aus Camden im gu­ ten alten London. Hab’ mein Metier in den Pinewood Studios gelernt.«
      »Und was hat Sie hierher verschlagen?«
      »Die Liebe, Schätzchen, die Liebe zu dem größten ame­ rikanischen Mistkerl, den man sich nur vorstellen kann. Bis ich das allerdings rausfand, hatte ich hier beruflich Fuß gefaßt und beschloß zu bleiben. Und jetzt hören Sie mal auf zu reden, damit wir vorankommen.«
    Dillon lehnte sich zurück und betrachtete diesen ganz anderen Dillon, der ihm aus dem Spiegel entgegenblickte. »Du bist ein Genie, Mildred«, meinte Teddy bewundernd. »Die getönte Brille ist genau richtig.«
      Sie packte ihre Sachen zusammen. »Viel Glück, Mr. Dillon. Die Färbung dürfte etwa zwei Wochen halten.«
      »Ich will dich dafür bezahlen«, sagte Teddy.
      »Unsinn, war mir ein Vergnügen.« Sie tätschelte im Hinausgehen seine Wange und lächelte Dillon zu. »Netter Junge, Teddy.«

    Auf dem Stützpunkt Andrews trennten sie sich. Blake, Dillon und Teddy standen am Eingang des Hangars, wo sie vor dem Regen geschützt waren, und blickten dem Le­ ar hinterher, mit dem Ferguson und Hannah Bernstein zurückflogen.
      Teddy schüttelte beiden die Hände. »Jetzt ist die Sache an euch, Jungs.«
      Dillon fiel in letzter Sekunde noch etwas ein. Er nahm aus seiner Brieftasche die Skizze, die Marie de Brissac für ihn gezeichnet hatte, und faltete das Blatt auseinander.
      »Das hat die Tochter des Präsidenten für mich gemacht. Es ist das Emblem auf Judas’ silbernem Feuerzeug.«
      »Sieht mir wie ein Divisionszeichen aus«, meinte Blake.
      »Ja, und da wir wissen, daß Judas im Jom-KippurKrieg gedient hat, muß es ein israelisches sein. Können Sie das überprüfen, Teddy? Es muß doch irgendwo eine Auflistung israelischer Uniformabzeichen geben.«
      »Wahrscheinlich in der Stadtbücherei«, lachte Teddy. »Okay, ich kümmere mich drum.«
      Ein großer Farbiger in der üblichen dunkelblauen Uni­ form der Fluggesellschaft kam mit einem Regenschirm auf sie zu. »Sergeant Paul Kersey, meine Herren. Ich bin Ihr Flugbegleiter. Die Piloten kennen Sie, glaube ich, schon, Mr. Johnson.«
      »Allerdings.«
      Dillon streckte die Hand aus. »Keogh – Martin Keogh.« Da er ja tot sein sollte, erschien es ihm sinnlos, seinen richtigen Namen zu nennen.
      »Freut mich. Folgen Sie mir, meine Herren.«
      Unter seinem Schirm gingen sie zur Gangway, wo die Piloten warteten. Johnson begrüßte sie wie alte Freunde und übernahm die Vorstellung.
      »Captain Tom Vernon und Lieutenant Sam Gaunt. Das ist Martin Keogh.«
      »Schön, Sie kennenzulernen«, sagte Vernon. »Wie Sie sehen, tragen wir Zivil. Wir halten nichts davon, unnötig aufzufallen. Gewöhnlich hat dieses Flugzeug eine Besat­ zung von vier Mann, aber wir kommen auch mit drei aus. Die Gulf Five ist das beste Privatflugzeug der Welt. Es hat eine Reichweite von sechstausendfünfhundert Meilen und schafft sechshundert Meilen pro Stunde.«
      »Dann ist Irland ja kein Problem.«
      »Bei so gutem Wind wie heute abend müßten wir in sechs Stunden in Dublin sein.«
      »Also, dann los«, sagte Johnson. »Nach Ihnen, meine Herren.« Er folgte den Piloten die Treppe hinauf.

    Teddy Grant lief unruhig in seinem Apartment auf und ab. Es stand so viel auf dem Spiel, so verdammt viel, und dieses Gefühl der totalen Hilflosigkeit machte ihn richtig fertig. Er erinnerte sich an die Skizze, die Dillon ihm ge­ geben hatte, und sah auf seine Uhr. Gerade erst neun. Die Buchhandlungen in Georgetown hatten bis zehn Uhr abends geöffnet. Das würde ihn ein wenig ablenken.
      Entschlossen griff er nach seinem Regenmantel und verließ die Wohnung.
      Er fuhr einen behindertengerechten Wagen mit Auto­ matik, den er geschickt durch den Abendverkehr nach Georgetown steuerte, wo er am Straßenrand parkte und einen Taschenschirm aus dem Handschuhfach nahm. Daneben lag ein kurzläufiger Colt, den er in die Tasche seines Regenmantels steckte. Bei den häufigen Raubüber­ fällen auf offener Straße war es besser, vorsichtig zu sein.
      Es blieben ihm noch vierzig Minuten, bevor die Läden schlossen. Mit einem Druck auf den Automatikknopf öffnete er seinen Schirm und ging los.
      In einigen Straßen gab es mehrere Buchläden, und er betrat gleich den ersten, suchte die Abteilung für Militaria und begann zu stöbern. Die meisten Bücher schienen sich

Weitere Kostenlose Bücher