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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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eins«, sagte Dillon. »Ich mag Ihre Tochter, und Judas mag ich ganz und gar nicht. Ich werde alles tun, um sie zu befreien, selbst wenn das bedeutet, daß ich ihn töten muß. Ist das für Sie in Ordnung?«
      »Und ob«, entgegnete Jake Cazalet mit grimmigem Nachdruck.

    Mark Gold saß in seinem Wagen, der in einiger Entfer­ nung vom Charlton-Hotel parkte, tippte auf die Tastatur seines Laptops und seufzte zufrieden. Er hatte sich in den Computer des Luftwaffenstützpunkts Andrews einge­ klinkt und sah nun auf seinem Bildschirm alles, was er wissen mußte – um welche Zeit der britische Lear gelan­ det war, die Namen der Passagiere und daß der Heliko­ pter der Air Force, den der Präsident stets benutzte, zehn Minuten später nach Nantucket gestartet war. Einzelhei­ ten über dessen Passagiere wurden stets geheimgehalten, doch es ließ sich unschwer erraten, wer sie waren. In ei­ ner halben Stunde sollte der Helikopter planmäßig wie­ der auf dem Flugplatz von Andrews landen. Gold stieg aus und blickte ungeduldig die Straße auf und ab. Nir­ gends ein Zeichen von Harker. Ärgerlich setzte er sich wieder ins Auto, da es zu regnen begann.

    Marie saß am Fenster vor ihrer Staffelei und malte, als David Braun ein Tablett mit Kaffee und Keksen herein­ brachte, das er auf den Tisch stellte.
      »Wieder an der Arbeit, wie ich sehe.«
      »Was soll ich sonst tun – meinen Letzten Willen nie­ derschreiben?«
      »Marie, bitte, das Ganze ist schrecklich für mich. Mir liegt wirklich was an Ihnen. Ich würde alles für Sie tun.«
      »Wunderbar. Dann gehen Sie und erschießen Sie Ju­ das. Das würde mir wirklich helfen.«
      Wortlos und mit gesenkten Schultern verließ er das Zimmer und versperrte die Tür.

    Von Andrews aus ging es in Blake Johnsons Limousine zurück nach Washington. »Sean, ich habe nachgedacht«, meinte Johnson. »Warum müssen Sie ein solches Risiko eingehen und eine lebende Zielscheibe spielen? Es wäre doch viel besser, einfach wie geplant Ihre Identität zu än­ dern und sich nach Irland davonzumachen.«
      »Dann riecht Judas aber möglicherweise Lunte. Wenn ich dagegen tot bin, wird er rundum glücklich sein. Des­ halb besorgen Sie uns jetzt als erstes mal ein Taxi, in das der Brigadier, der Chief Inspector und ich umsteigen, damit man uns allem am Hotel ankommen sieht«
      »Und was mache ich?«
      »Sie setzen Teddy ab. Es hat keinen Sinn, ihn unnötig in Gefahr zu bringen.«
      »Ja, von wegen, das hätten Sie sich so gedacht, Mr. Dil­ lon«, protestierte Teddy.
      »Na gut, dann machen Sie, was Sie wollen.«
      »Was ist mit einer kugelsicheren Weste?« fragte John­ son.
      »Ich habe eine aus Nylon und Titan in meinem Koffer, die ich immer trage. Aber da Sie mir Rückendeckung ge­ ben, lassen Sie mich kurz erklären, wie es läuft.«

    Der Empfangschef kam mit einem Schirm herausgelau­ fen, und einige Portiers eilten herbei, um das Gepäck zu übernehmen, als der Brigadier, Hannah Bernstein und Dillon vor dem Charlton aus ihrem Taxi stiegen.
      »Scheiße!« fluchte Mark Gold. »Wo bleibt bloß dieser Harker?«
      In diesem Moment klopfte jemand ans Fenster. End­ lich! Gold kurbelte die Scheibe hinunter.
      »Wo, zum Teufel, haben Sie gesteckt?«
      »Ein Auto geklaut, Sie Idiot. Sie haben doch nicht etwa
    gedacht, wir fahren mit Ihrem Wagen in die Garage, damit sich am Ende noch irgendwer die Nummer aufschreibt, wenn wir abhauen müssen? Es steht ein Stück die Straße runter.«
    Gold stieg aus, schloß den Wagen ab und folgte ihm.

    Im gleichen Moment fuhren Blake Johnson und Teddy Grant in die Tiefgarage des Hotels, die nahezu vollbelegt war. Blake fand einen zwischen anderen Fahrzeugen gün­ stig gelegenen Parkplatz und stellte den Motor ab. Aus dem Handschuhfach nahm er eine Beretta mit einem aufmontierten Schalldämpfer und überprüfte sie.
      »Wie ich sehe, sind Sie für alles gerüstet«, meinte Ted­ dy.
      »Allerdings«, entgegnete Johnson grimmig.
      Kurz darauf hielt eine Limousine ganz in der Nähe. Hastig gingen sie in Deckung. Ein weißhaariger, ziemlich beleibter Mann stieg aus und ging zum Fahrstuhl.
      »Falscher Alarm«, sagte Blake.
      Zwei oder drei Minuten später fuhr eine sandfarbene Limousine herein. Blake warf einen kurzen Blick auf Har­ ker und Gold, der am Steuer saß.
      »Runter, Teddy«, zischte er, und sie duckten sich in ih­ re Sitze. »Ich glaube, das sind sie. Ein übel aussehender

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