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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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auf den Kopf zielt«, meinte Johnson.
      »Na ja, aber eigentlich geht man jeden Tag seines Le­ bens Risiken ein.«
      »Und was dann, Mr. Dillon?« fragte Cazalet.
      »Ich habe an der Royal Academy of Dramatic Art in London Schauspielerei studiert, Mr. President, und war sogar am National Theatre engagiert. Ich hatte schon immer das Talent, mich zu verwandeln, auch ganz ohne Maske. Ich will’s Ihnen zeigen. Geben Sie mir mal Ihre Brille, Teddy.«
      Teddy reichte sie ihm, und Dillon verließ den Raum. Als die Tür sich öffnete, schlurfte er, stark mit dem rech­ ten Bein hinkend, herein, hatte den Kopf gesenkt, und ein gequälter Ausdruck lag auf seinem Gesicht, aber es war nicht nur die Brille und die veränderte Mimik, sondern seine gesamte Körpersprache wirkte anders, als sei er ein anderer Mensch geworden.
      »Guter Gott«, sagte der Präsident, »ich hätte es nicht geglaubt, wenn ich es nicht mit eigenen Augen sehen würde.«
      »Der Mann mit den tausend Gesichtern wurde er in in­ ternationalen Geheimdienstkreisen genannt«, berichtete Ferguson. »War zwanzig Jahre bei der IRA und ständig auf der Flucht, und wir haben nicht ein einziges Mal sei­ nen Jackenzipfel zu fassen bekommen.«
      »Wenn ich erst mal offiziell tot bin«, erklärte Dillon, »werde ich mich verändern – das Haar färben, eine ge­ tönte Brille tragen, vielleicht noch Wangenpolster, mal sehen. Dann brauche ich natürlich noch einen anderen Paß, aber das ist kein Problem. Ich habe immer zwei oder drei dabei, auch das entsprechende Make-up, je nach­ dem, welches Foto ich mir aussuche.«
      »Falls Sie Hilfe brauchen«, sagte Teddy, »ich habe eine Freundin, Mildred Atkinson, die im gleichen Apartment­ haus lebt wie ich. Sie ist Maskenbildnerin und hat schon viele große Stars geschminkt, erst letzte Woche de Niro, wie sie mir erzählt hat.«
      »Ist sie zuverlässig?«
      »Absolut.«
      »Na ja, sehen wir mal.«
      »Ich möchte daran erinnern«, sagte Hannah, »daß wir nur fünf Tage haben, bevor das Future Projects Committee zusammentritt.«
      »Was sollen wir also unternehmen?« fragte der Präsi­ dent.
      »In erster Linie geht es schlicht um die Frage: Wo wird sie gefangengehalten?« entgegnete Dillon. »Definitiv kann ich nur sagen, daß der Ort in einem Radius von zwölf Stunden mit dem Schiff von Sizilien entfernt liegt.«
      »Ja, aber das ist nur ein relativer Wert«, wandte Fergu­ son ein. »Es könnten auch viel weniger sein.«
      »Sicher, aber wenn wir mal zwölf Stunden als Maxi­ mum annehmen, könnte es Korsika sein, die tunesische oder ägyptische Küste, Italien, Griechenland, die Türkei.«
      »Sonst noch was?« fragte Johnson ironisch.
      »Weiß der Geier. Marie hat mir erzählt, daß David Braun ihr auf Korfu gesagt habe, sie würden einen klei­ nen Flug machen.«
      Alle schwiegen nachdenklich, bis der Präsident sagte: »Okay, wenn Sie tot sind, nehmen Sie eine andere Identi­ tät an – und dann?«
      »Der Brigadier und Chief Inspector Bernstein fliegen trauernd mit dem Lear nach Hause. Ich kehre nach Irland zurück und stöbere Riley auf, bringe ihn nach London, und er identifiziert für uns diesen Anwalt auf den Bän­ dern der Überwachungskameras aus dem WandsworthGefängnis.«
      »Sie meinen tatsächlich, Sie können Riley finden?« fragte Johnson.
      »Ich glaube schon. Wahrscheinlich ist er geradewegs zur Farm seiner Tante in Tullamore gefahren. Er hatte schließlich den irischen Paß, den der Brigadier ihm be­ sorgt hat, und dazu mein Geld. Alles andere kann ich mir nur schwer vorstellen. In Irland ist er in Sicherheit.«
      Der Präsident nickte. »Ja, das klingt logisch.« Er wand­ te sich an Blake. »Mir scheint, Mr. Dillon braucht vor al­ lem die Möglichkeit, sofort weiterzukommen. Er möchte sicher nicht unnötig herumhängen und Zeit vergeuden.«
      »Kein Problem, Mr. President. Ich habe die neue Gulf­ stream Five zur Hand und bin kürzlich selbst mehrmals damit geflogen. Ein tolles Flugzeug.«
      »Mit der Gulfstream könnten sie in knapp sechs Stun­ den Irland erreichen, Mr. Dillon. Und ich möchte, daß Sie ihn begleiten, Blake. Teddy kann hier die Stellung hal­ ten.«
      »Zu Befehl, Mr. President«, erwiderte Blake.
      Cazalet nickte. »Gut, dann kann ich nur noch sagen: Los geht’s. Ist der Helikopter bereit, Teddy?«
      »Jederzeit.«
      »Sie fliegen mit ihnen. Wir sehen uns morgen.«
      »Nur noch

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