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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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vorschlagen?«
      »Bei den Pistolen Brownings, Sir, das sind immer noch die besten, und als Maschinenpistolen würde ich Uzis nehmen. Das neueste Modell, das die Israelis entwickelt haben, ist eine hervorragende schallgedämpfte Version. Sonst noch etwas?«
      »Semtex ist immer nützlich. Womöglich müssen wir Türen aufsprengen.«
      »Ich werde ein Päckchen für Sie zurechtmachen. Kleine Ladungen mit Zeitzündern von fünf Sekunden, dazu ei­ nige größere für alles andere, samt einer Auswahl geeig­ neter Zeitzünder.«
      »Ausgezeichnet. Und alles so bald wie möglich nach Farley Field liefern, Stabsfeldwebel.«
      »Ich kümmere mich persönlich darum, Sir.« Harley klappte den Block zu. »Solche Bestellungen kenne ich sonst nur von Mr. Dillon«, meinte er zögernd. »Ich hab’ was läuten hören, Sir. Ich hoffe, es ist nicht wahr.«
      »Farley Field, Stabsfeldwebel, so bald wie möglich.«
      »Natürlich, Sir.« Harley verabschiedete sich rasch.

    Aleko bog von der Hauptstraße auf einen schmalen holp­ rigen Weg ein, der zu Goulos’ Bauernhof führte. Es war bereits Mitternacht, doch in der Küche brannte noch Licht, und ein Hund bellte. Er schaltete den Motor ab und hob die Suzuki auf ihren Ständer. Goulos, ein älterer Mann mit grauem Haar, der ein Gewehr in der Hand hielt, spähte aus der Tür.
      »Wer ist da?«
      »Dein Cousin Konstantin, du Narr. Leg das Gewehr weg.«
      Der Hund war bellend auf ihn zugerannt, aber jetzt be­ gann er ihm winselnd die Hand zu lecken.
      »Um diese Zeit?«
      »Laß mich rein, ich erklär’s dir.«
      »Na, dann komm. Meine Frau ist nicht da, mußt dich also mit mir begnügen.«
      Aleko nahm ein Päckchen aus der Seitentasche der Su­ zuki und folgte ihm in die Bauernküche mit steinernem Boden, offener Feuerstelle und Möbeln aus Kiefernholz. Er legte das Päckchen auf den Tisch.
      »Tausend Marlboro. Schenk’ ich dir.«
      Goulos geriet förmlich außer sich. »Diese Dinger sind teuer wie Gold, fast zu schade, sie auch nur anzurühren. Aber ich werd’ sie trotzdem rauchen.«
      »Hier, nimm erst mal eine von meinen und laß uns was trinken.«
      Goulos holte eine Flasche aus der Zisterne. »Das ist ein deutscher Wein. Schmeckt wunderbar, wenn er kalt ist – die Zisterne ist besser als jeder Kühlschrank.«
      Er öffnete die Flasche, schenkte zwei Gläser ein und nahm eine von Alekos Zigaretten. »Ein Gedicht.« Genie­ ßerisch stieß er den Rauch aus. »Selbst wenn ich deshalb ein bißchen früher sterbe, was soll’s? Wie ich höre, gehen deine Geschäfte ganz hervorragend.«
    »Na ja, so einigermaßen.«
      »Unsinn, du machst ein Vermögen mit dem Schmug­ geln. Was also willst du von deinem armen alten Cousin?«
      Aleko schenkte sich noch etwas Wein ein. »Du gehörst zur Familie, Goulos, und ich hab’ dich wirklich sehr gern, aber falls du ein Wort zuviel plauderst, bringe ich dich persönlich um.«
      »So wichtig? Na, wozu sind Familien da? Nun rede schon.«
      »Kastell König«, sagte Aleko.
      Goulos hörte auf zu lächeln. »Gibt’s dort ein Problem, das dich was angeht?«
      »Könnte sein. Ein ziemlich ernstes sogar. Erzähl mir al­ les, was du weißt.«
      »Na ja, es hat jahrelang dieser amerikanischen Familie Levy gehört, die immer recht beliebt war. Der jetzige Be­ sitzer ist oder war Colonel in der israelischen Armee und hat als Junge früher hier die Ferien verbracht, auch etwas Griechisch gelernt, aber heutzutage …« Er zuckte die Schultern. »Es hat sich alles sehr verändert.«
      »Wieso?«
      »Na ja, er hatte als Hausmeister immer Zarchas und seine Frau, weil er nur gelegentlich herkam, aber vor un­ gefähr zwei Monaten hat er sie ohne eine Erklärung ge­ feuert.«
      »Und dann?«
      »Sind fünf junge Männer aufgetaucht, lauter Israelis, die seitdem dauernd da sind. Einer von ihnen namens Braun erledigt die Einkäufe im Dorfladen. Er spricht kein Griechisch, nur Englisch.« Er schenkte Aleko ein weiteres Glas Wein ein. »Sie sind auch jetzt wieder da, das weiß ich genau, und Colonel Levy ebenfalls. Was ist los, Kon­ stantin?«
      »Üble Gesellen sind das«, sagte Aleko. »Ich glaube, sie halten dort zwei Frauen gefangen.«
      Goulos horchte auf. »Na, wenn das kein Zufall ist! Mein Ziegenhirte, der kleine Stefanos, war vor ein paar Tagen auf dem Abhang in der Nähe des Kastells und suchte im Olivenhain nach einem Tier, das sich verlaufen hatte.

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