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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Konstantin!« schrie Bolo, der mit schmerzverzerrtem Gesicht seinen blutdurchtränken Ärmel umklammerte.
      Aleko winkte ihm zu. »Du bist nur ein Anfänger. Ich glaube, für eine Weile werden wir uns nicht wiederse­ hen.«
      Die Jungs gingen nach unten, um sich umzuziehen, und Stavros machte Kaffee, während Aleko das Steuer übernahm. Als der alte Mann mit einem Becher Kaffee zurückkehrte, meinte er: »Eins verstehe ich nicht: Warum haben wir uns die Zigaretten nicht zurückgeholt?«
      »Geschäft ist Geschäft.« Aleko grinste. »Allerdings habe ich gerade das Kanonenboot informiert, das heute nacht auf Patrouille ist. Lieutenant Kitros hat das Kommando. Er hat mal in der Marine unter mir gedient. Ich habe ihm ihre Po­ sition genannt, aber was wäre das alles wert ohne Beweise.«
      »Die Zigaretten?«
      »Genau.«
      »Du durchtriebener Hund.«
      »Stimmt. Und jetzt wollen wir heim nach Vitari.«

    Vitari war ein kleines Fischerdorf an der Nordostküste Korfus, und sein Zuhause war eine Taverne auf einem Hügel mit Blick über den Hafen. Anna, eine stattliche, tiefgebräunte Frau, die ein Kopftuch trug und die tradi­ tionelle schwarze Bauerntracht, führte das Lokal. Sie war ihrem Ehemann treu ergeben und bedauerte als einziges, daß sie nicht fähig gewesen war, ihm Kinder zu gebären.
      Ein junges Mädchen aus dem Ort bediente die Fischer, die an der Bar saßen und die Mannschaft der Kretischen Geliebten begrüßten.
      »Ich geh’ mal in die Küche zu Anna«, sagte Aleko. »Trinkt ihr inzwischen was.«
      Seine Frau stand am Herd und rührte in einem Lamm­ topf. Lächelnd wandte sie sich um. »Eine erfolgreiche Nacht?«
      Er küßte sie auf die Stirn, goß sich ein Glas Rotwein aus dem Krug auf dem Tisch ein und setzte sich. »Bolo hat versucht, uns reinzulegen.«
      »Was ist passiert?« Aleko erzählte ihr alles, worauf sie mit finsterem Gesicht meinte: »Dieses Schwein! Ich hoffe, Kitros erwischt ihn. Dann kriegt er bestimmt fünf Jahre aufgebrummt.«
      »Kitros wird ihn schon finden. Ich habe den jungen Mann schließlich selbst ausgebildet.«
      »Du hattest übrigens einen Anruf aus London von Bri­ gadier Ferguson.«
      Aleko horchte auf. »Was hat er gewollt?«
      »Er hat nur gesagt, es wäre ordentlich was für dich drin. Er will zurückrufen.«
      »Das klingt interessant. Er hat sowieso immer gut ge­ zahlt.«
      »Das ist nur recht und billig. Diese Fahrten, die du für ihn zur albanischen Küste gemacht hast, sind gefährlich genug, Konstantin. Wenn die Kommunisten dich er­ wischt hätten …«
      »Ich liebe dich, Frau, aber du machst dir zu viele Sor­ gen.« Er stand auf und schlang seine Arme um ihre Taille. »Es ist eine gute Arbeit.«
      Stavros und die beiden Jungen kamen mit ihren Glä­ sern herein. »In eurem Alter immer noch wie die Turtel­ tauben«, meinte Stavros.
      »Ach, halt die Klappe und setzt dich«, befahl Anna.
      Während sie den Tisch deckte, sagte Aleko: »Anna hat mir erzählt, daß unser alter Freund Brigadier Ferguson aus London angerufen hat.«
      Alle horchten interessiert auf. »Weswegen?« fragte Yanni. »Wieder Albanien?«
      »Keine Ahnung. Hat gemeint, es sei ordentlich was drin, und will sich später wieder melden.«
      »Mensch, das klingt gut«, grinste Dimitri.
      Anna stellte den Topf auf den Tisch und begann das Essen auszuteilen. »Hört auf und eßt.«
      Ungefähr zehn Minuten später klingelte das Telefon in dem kleinen Büro, und Aleko stand auf.
      »Was kann ich für Sie tun, Brigadier«, sagte er in her­ vorragendem Englisch. »Wieder Albanien?«
      »Diesmal nicht. Erzählen Sie mir, was Sie über ein ge­ wisses Kastell König wissen.«
      »Liegt ungefähr fünfzehn Meilen nördlich von hier an der Küste. Hat viele, viele Jahre lang einer amerikani­ schen Familie gehört. Levy hießen die.«
      »Ist im Moment jemand dort, soweit Sie wissen?«
      »Ein Ehepaar aus dem Ort kümmert sich um alles. Ge­ erbt hat das Kastell ein Sohn namens Daniel. Ist so was wie ein Kriegsheld in Vietnam gewesen und hat sogar für die Israelis gekämpft. Er kommt und geht, das hört man zumindest. Ist beliebt bei den Leuten hier. Worum geht es denn?«
      »Ich habe Grund zu der Annahme, daß er momentan dort zwei Frauen festhält. Eine davon ist meine Assisten­ tin, Chief Inspector Bernstein. Wer die andere ist, kann ich Ihnen zur Zeit nicht sagen, das ist geheim.«
    »Hat es was

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