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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Schurken, bei denen man stets wachsam sein mußte, deshalb hatte er immer seine beiden Neffen, Dimitri und Yanni, an seiner Seite und den Cousin seiner Frau, den alten Stavros, der ihm einen Kaffee ins Steuerhaus brachte.
      »Ich habe ein schlechtes Gefühl bei dieser Sache. Die­ sem Bolo traue ich nicht über den Weg. Immerhin hat er letztes Mal erst versucht, uns bei der Lieferung schotti­ schen Whiskeys reinzulegen.«
      »Keine Sorge, du alte Unke. Ich weiß, wie man solchen Abschaum behandelt.« Konstantin trank Kaffee. »Hervor­ ragend. Hier, übernimm mal das Steuer. Ich will ein Wort mit den Jungs reden.«
      Aleko ging an den Netzen und den Körben mit Fischen vorbei zum Niedergang. In der Kajüte streiften Dimitri und Yanni sich gerade Taucheranzüge über. Auf dem Tisch lagen zwei Uzi-Maschinenpistolen.
      »Hallo, Onkel«, sagte Yanni. »Meinst du, diese albani­ schen Idioten werden versuchen, uns reinzulegen?«
      »Natürlich«, schnaubte Dimitri. »Was denkst du denn?«
      »Bolo schuldet mir fünftausend amerikanische Dollar für die Ladung Marlboro-Zigaretten«, sagte Aleko. »Ich habe guten Grund zu glauben, daß er sich um die Zah­ lung drücken will. Also – ihr wißt, was ihr zu tun habt. Sauerstoff braucht ihr keinen. Springt nur zur rechten Zeit ins Wasser und schwimmt auf die andere Seite seines Boots.«
      Er deutete auf eine der Uzis. »Und vergeßt die hier nicht.«
      »Wie weit können wir gehen?« fragte Dimitri.
      »Wenn sie versuchen, euch zu erschießen, legt ihr sie um.«
      Er ging wieder an Deck. Als er ins Steuerhaus kam, zündete er zwei Zigaretten an und gab Stavros eine.
      »Eine gute Nacht für unser Vorhaben.«
      »Hoffentlich«, meinte Stavros, »und wenn ich mich nicht sehr irre, sind sie das dort.«
      Das andere Boot ähnelte ihrem und wirkte mit seinen Netzen ebenfalls wie ein harmloses Fischerboot. Im trü­ ben Licht einer Lampe, die an einer Ecke des Steuerhau­ ses hing, sortierten einige Männer anscheinend Fisch, am Steuer stand ein Mann, den Aleko noch nie vorher gese­ hen hatte; neben ihm lehnte Bolo und rauchte eine Ziga­ rette. Er war ein großgewachsener Mann von fünfund­ vierzig Jahren, mit breiten Schultern, trug einen See­ mannsmantel und hatte ein Gesicht, das mit seinem Aus­ druck rücksichtsloser Verschlagenheit beinahe schon faszinierend war.
      »Hallo, Konstantin, alter Freund. Was hast du diesmal für mich?«
      »Was du verlangt hast – Marlboros, für die du mir mit deinem üblichen Widerstreben fünftausend amerikani­ sche Dollar zahlen wirst.«
      »Aber Konstantin, ich bin doch dein Freund.« Bolo zog ein Bündel Geldscheine aus der Tasche, das mit einem Gummiband zusammengebunden war, und warf es ihm hin. »Hier, zähl selbst nach. Es stimmt bis auf den letzten Penny. Wo sind meine Zigaretten?«
      »Hier unter den Netzen. Zeig sie ihnen, Stavros.«
      Während Aleko rasch das Geld zählte, entfernte Sta­ vros die Netze, unter denen mehrere Pappkartons zum Vorschein kamen. Bolos Männer kamen an Bord und schafften sie hinüber. Als sie fertig waren, kletterten sie wieder über die Reling.
      Aleko blickte auf. »Stimmt ja tatsächlich. Erstaunlich.«
      »Nicht wahr? Und jetzt will ich es zurück haben.«
      Bolo griff ins Steuerhaus und holte eine Maschinenpi­ stole aus dem Zweiten Weltkrieg heraus, eine deutsche Schmeisser, die die italienischen Partisanen sehr geschätzt hatten. Seine beiden Männer hatten Revolver in den Händen.
      »Ich hätte es wissen müssen«, seufzte Aleko. »Der Leo­ pard verliert seine Flecken nicht.«
      »Stimmt. Jetzt gib mir das Geld zurück, oder ich bringe euch alle um und versenke dein verdammtes Boot.«
      »Oh, das glaube ich nicht.«
      Dimitri und Yanni schlüpften auf der anderen Seite des albanischen Boots unter der Reling durch und richteten sich mit schußbereiten Uzis auf.
      »Guten Abend, Kapitän Bolo«, sagte Yanni.
      Der Albaner wandte sich erschrocken um und erblickte zwei bedrohliche Gestalten in schwarzen Taucheranzügen.
      Yanni feuerte eine kurze Salve ab, die Bolo am rechten Arm erwischte, so daß ihm die Schmeisser wegflog. Dimi­ tri traf einen der Männer ins Bein, der zu Boden ging. Der andere ließ seine Waffe fallen und hob die Hände.
      »Das war prima«, lobte Aleko. »Zurück an Bord, Jungs, und ablegen.«
      Langsam verbreiterte sich der Abstand zwischen den Booten. »Ich verfluche dich,

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