Die Tochter Des Praesidenten
Die Lage wird langsam kritisch.”
“Können Sie mir sagen, was los ist?” fragte Nicks Vorgesetzter.
“Nicht, bevor wir die undichten Stellen finden. Ich melde mich, okay?”
Er beendete das Gespräch und wählte eine andere Nummer.
“Hallo, Harvey. Hier ist Logan. Sie müssen etwas für mich tun”, sagte er.
12. KAPITEL
Es war früher Nachmittag, als Nick und Ashley zwischen den Bäumen hervorkamen und Harveys Wagen sahen. Sie war froh, nicht mehr mit ihm allein zu sein. Er war noch distanzierter geworden, und obwohl sie jetzt den Grund dafür kannte, tat es ihr weh.
Harvey winkte ihnen zu. “Brauchen Sie Hilfe mit den Dingern?”
Ashley bückte sich nach ihren Bindungen. “Nein, aber ich bin froh, für eine Weile keine Skier mehr zu sehen.”
“Kann ich mir vorstellen”, erwiderte er lächelnd und verstaute ihre Ausrüstung.
“Danke für Ihre Hilfe, Harvey”, sagte Nick. “Sie sind bei dieser ganzen Sache mein Trumpf im Ärmel. Bisher weiß niemand von Ihnen.”
“Schätze, das sollte so bleiben, bis Sie wissen, wem Sie trauen können.”
“Haben Sie mit Ron gesprochen?”
“Ja. Die Ärzte meinten es sei zu früh, ihn zu verlegen. Er fühlt sich dort sicher.”
“Ich wünschte, ich wüsste, auf welcher Seite Chambers steht”, seufzte Nick. “Er ist der, der uns zu diesem verlassenen Flugplatz geschickt hat.”
“Aber auch der, der Ron eine Bewacherin geschickt hat”, entgegnete Harvey.
Die drei stiegen ein. Ashley saß wieder zwischen den beiden Männern. Als Nick den Arm auf die Lehne legte, lehnte sie sich zurück, bis ihr Kopf an seinem Arm ruhte. Sie spürte, wie er zusammenzuckte, doch er ließ es geschehen.
“Sonst alles okay?” fragte er.
Harvey lachte. “Sicher. Ihr Gepäck ist hinten. Wir laden es nachher um.”
“Umladen?” fragte Ashley erstaunt.
“Harvey hat uns einen Mietwagen besorgt”, erklärte Nick. “Auf Ihren Namen?” fragte er den Polizisten.
“Natürlich.”
Nach einigen Meilen hielten sie auf dem Parkplatz eines kleinen Einkaufszentrums neben einer dunkelblauen Limousine. Harvey gab Nick einen Umschlag. “Schlüssel und Papiere.”
“Danke, Harvey. Danke für alles.”
Sie luden das Gepäck um, verabschiedeten sich von ihrem Helfer und fuhren los.
“Wohin fahren wir?”, fragte Ashley.
“Nach New Orleans.”
Ungläubig starrte sie Nick an. “Was um alles in der Welt sollen wir in New Orleans?”
“Falls ich Sam glauben kann, müssten wir deine Familie dort finden.” Er sah in den Rückspiegel, bevor er in südlicher Richtung auf den Highway einbog.
“Sam hat dir erzählt, dass meine Familie in New Orleans ist? Woher weiß er das?”
“Gute Frage. Jedenfalls glaubt er, dass wir auf dem Rückweg nach Washington sind.
Niemand wird uns dort vermuten.”
“Was ist mit Greg Chambers?” fragte sie.
“Mein Gefühl sagt mir, dass wir ihm trauen können. Aber es muss ein Leck geben.
Chambers wollte nicht wissen, was ich vorhabe.”
Ashley sah wieder nach vorn und schwieg.
“Heute ist Silvester”, sagte sie nach einer Weile. “Trish und die anderen machen sich bestimmt schon für die große Party im Hotel zurecht.” Sie drehte sich zu ihm. “Weiß die Öffentlichkeit, dass mein Dad vermisst wird?”
“Laut Chambers will Freeman es so lange wie möglich geheim halten.”
Während der nächsten Stunde sprach keiner von ihnen. Dann wurde Ashley bewusst, dass es langsam dunkel wurde, obwohl es erst fünf Uhr nachmittags war.
“Willst du die Nacht hindurch fahren?”
“Nein. Aber ich möchte nicht rasten, bevor wir in New Mexico sind. Wir reisen als Mr. und Mrs. Cameron.”
“Aber wir haben keine Ausweispapiere”, wandte sie ein.
“Wenn wir die brauchen, haben wir ein größeres Problem als einen falschen Namen, glaub mir.”
Ashley machte es sich bequem und schloss die Augen. Plötzlich riss sie sie wieder auf.
“Womit wollen wir Benzin und Übernachtungen bezahlen? Deine Kreditkarten kannst du nicht benutzen, oder?”
“Im Einsatz habe ich immer zusätzliches Bargeld für Notfälle dabei.”
“Ich habe auch noch etwas.”
“Gut.”
Sie schloss die Augen wieder und schlief wenig später ein.
Als sie erwachte, parkten sie vor einem kleinen Motel. “Wo sind wir?”
“Ein paar Meilen hinter der Grenze von New Mexico.” Nick rieb sich den Nacken und starrte zum erleuchteten Empfang hinüber. “Hoffentlich haben sie etwas frei.”
“Ich kann fahren.”
“Nein. Du musst dich auch ausruhen. Falls sie
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