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Die Tochter des stählernen Drachen

Die Tochter des stählernen Drachen

Titel: Die Tochter des stählernen Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Swanwick
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Boden.

    Der Baldwynn zog die Zunge aus Janes Mund zurück.
    Er gab sie frei.
    Voller Panik fuhr sie herum und floh aus dem Raum, wobei die Zwerge auseinanderstoben und von ihr abfielen. Die Tür widersetzte sich ihrem Ziehen, zitterte im Rahmen, bis Jane daran dachte zu drücken. Sie öffnete sich in das vordere Büro.
    Als Jane hinaustrat, war ihre Gesellschaft verschwunden.
    Nur der Kobold war noch da. Er watschelte auf sie zu, grinste überschwenglich und hielt ihr Maske und Mantel hin. »Hübsch und schmutzig - Ihnen hat’s gefallen, oder? Genau das, was Sie haben wollten. Widerwärtig. Beehren Sie uns wieder!«

    Elfen sind launisch. Wenn es ihnen einfällt, heben sie dich auf und lassen dich völlig grundlos wieder fallen. Sie hatten wirklich keine Schuld daran; es lag in ihrer Natur. Man geht nicht mit einem Elf aus, es sei denn, man wäre willens und bereit für die Entdeckung, daß man allein und verlassen im Dunkeln in einer Pfütze steht und in der Tasche nichts weiter hat als trockene Blätter.
    Das waren die Tatsachen. Jane erinnerte sich daran, immer und immer wieder, die ganzen langen und angstvollen Stunden, die sie brauchte, um wieder zurück nach Caer Gwydion zu gelangen. Ihr größter Wunsch jedoch war, die ganze Bande, mit ihren Kusinen und Verwandten, dem Zehent ins Maul zu stopfen. Wenn sie sie ein für allemal durch das Höllentor hätte schieben können, sie hätte es mit Freuden getan.
    Als sie die Party erreichte, hatte sich Jane weitgehend von ihrer Begegnung mit dem Baldwynn erholt. Aber sie war müde und mürrisch und nicht mehr in der Stimmung für unbeschwertes Feiern. Warum bin ich hier? fragte sie sich. Wenn sie Melanchthon nicht versprochen hätte, er könne heute nacht schmausen, hätte sie jetzt daheim sein können.
    Sie setzte ihre Maske ab und gab ihren Mantel einem Diener. Apollidon tauchte im Foyer auf.
    Er sah sie und ging direkt auf ihre Titten los. »Ich bin hier ein Niemand«, fiel der Emporkömmling gleich mit der Tür ins Haus. »Alle behandeln mich wie Dreck. Niemand respektiert mich um meines Stammbaums willen.«
    »Nun, sie sind wohl ziemlich spießig«, sagte Jane gleichgültig. Er starrte noch immer ihr Outfit an. Wenn sie heimginge und in Jeans und Pullover wiederkäme, würde er sie nicht mehr erkennen.
    »Wenn ich heute nacht verschwände und niemals mehr auftauchte, würde mich noch nicht einmal jemand vermissen. Ich muß das bestgehaßte Wesen der ganzen Schöpfung sein.«
    »Nein, wirklich!« Jane war überrascht. War es möglich, daß ihr die Antwort die ganze Nacht über ins Gesicht gestarrt hatte?
    Sie war fest entschlossen, es herauszufinden.
    Sie berührte Apollidon am Arm und schickte ihm dadurch eine Woge der Begierde durch das Nervensystem. Es war derselbe Trick, den Fata Jouissante zuvor bei ihr angewandt hatte, und falls er ihr nicht so gut gelang - nun ja, es war schließlich das erste Mal. Wie auch immer, der Reaktion des Emporkömmlings nach zu schließen, war er ihr ziemlich gut gelungen. Er schauderte und sah ihr zum erstenmal richtig in die Augen. Die Blicke der beiden schlossen sich ineinander. Seine Pupillen waren weit vor Begierde.
    Dann wurde Apollidon rot, weil ihm aufging, was sie gerade getan hatte.
    »Du bist ideal«, versicherte ihm Jane, ehe er wegsehen konnte. »Komm mit zu mir!«

21

    Jane hatte die Wange flach gegen Tommy Paddlefoots Oberschenkel gedrückt und schüttelte seinen Penis hin und her. So ein lustiger, schlapper kleiner Bursche, dachte sie zärtlich. Sie mochte Penisse ziemlich gern, lustige Dinger, die sie waren. Sie hätten von einer Narrenkappe oder einem Zepter herabbaumeln können - und hätten nie fehl am Platz gewirkt.
    Nur zu Zeiten wie diesen, unmittelbar nach dem Sex, fühlte sich Jane jemals richtig zufrieden. Sie schätzte dieses stille ruhige Gefühl der Zufriedenheit, zögerte es hinaus, so gut sie konnte, und hüllte sich in diesen Augenblick wie in eine Decke, die kurzzeitig die Unbilden der Welt abwehrte. Sie fürchtete den unsanften Moment, der unausweichlich käme und dem Gefühl ein Ende setzte.
    »He. So lange du sowieso da unten bist, wie wär’s, wenn du ein Liedchen auf der Flöte bläst?«
    Jane ließ ihn fallen.
    »Das wird nicht nötig sein.« Sie kratzte etwas von dem feuchten Fleck zusammen und flüsterte eine Anrufung, während sie den Fingernagel direkt über seinen Schwanz hielt. »Steh auf, Mister Wichtigtuer. Steh auf und werd größer!« Mit der anderen Hand formte sie das Mudra der

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