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Die Tochter von Avalon - Avalon High

Titel: Die Tochter von Avalon - Avalon High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Camelot.
     
    Ich schrie und fiel dabei fast vom Floß.
    »Oh, Entschuldigung«, stammelte Will. Er hatte ursprünglich gelächelt - doch nur bis zu meinem Schrei. »Ich wollte dich nicht erschrecken.«
    »Wa-was machst du hier?«, stotterte ich und starrte zu ihm hoch. Ich konnte nicht glauben, dass er einfach … nun ja, da oben stand. Neben meinem Pool. In meinem Garten. Auf dem Spinnenfelsen.
    »Ähm«, meinte Will, der langsam etwas befangen wirkte, »ich habe geklingelt. Dein Vater sagte, dass du hier drau ßen wärst, und ließ mich rein. Passt es dir gerade nicht? Ich kann auch ein andermal wiederkommen.«
    Ich konnte nicht glauben, dass das hier gerade passierte. Sechzehn Jahre lang hatte ich auf dieser Erde gelebt, ohne dass mir irgendein Junge auch nur die geringste Aufmerksamkeit geschenkt hätte, und dann taucht plötzlich und ohne jede Vorwarnung der süßeste Typ, den ich jemals gesehen hatte - und ich meine jemals -, einfach so bei mir zu Hause auf. Und das offenbar, um mich zu treffen.
    Ich meine, warum sollte er sonst hier sein?
    »Wo-woher weißt du, wo ich wohne?«, fragte ich ihn. »Wieso weißt du überhaupt, wer ich bin?«
    »Schülerführer«, gab er zur Antwort. Dann schien ihm klar zu werden, dass ich mehr als nur ein bisschen fassungslos war, und er fügte hinzu: »Hör zu, es tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe. Das wollte ich nicht. Ich dachte bloß … ach, vergiss es. Weißt du was? Ich habe mich geirrt.«
    »Wobei geirrt?«, wollte ich wissen. Mein Herz schlug noch immer rasend schnell in meinem Bikinioberteil. Er hatte mich tatsächlich erschreckt, und zwar heftiger, als es der Spinne, die auf dem Spinnenfelsen lebte, je gelungen war.
    Aber es war nicht nur das, was mein Herz rasen ließ. Ich muss zugeben, dass der eigentliche Grund war, wie gut er aussah, dort oben auf dem Felsen, mit der Spätnachmittagssonne, die in seinen dunklen Haaren glitzerte.
    »Ist nicht wichtig. Ich wollte nur - ich meine, du hast mich damals im Park so angelächelt, als ob …«
    »Als ob was?« Mein Tonfall war beiläufig, aber innerlich flippte ich gerade in doppelter Hinsicht aus: Erstens deshalb, weil er sich an mich erinnerte - er erinnerte sich tatsächlich! -, und zweitens, weil ich es mir nicht eingebildet hatte. Die Sache mit dem Lächeln, meine ich. Er hatte es auch gespürt!
    Oder vielleicht auch nicht.
    »Ach, vergiss es«, sagte Will. »Es ist idiotisch. Als ich dich gesehen habe - zuerst im Park und dann heute wieder, hatte ich irgendwie das Gefühl … ich weiß nicht. Als ob wir uns früher schon mal begegnet wären oder so was. Aber
das kann offensichtlich nicht sein. Ich meine, das ist mir jetzt klar geworden. Ich heiße übrigens Will. Will Wagner.«
    Ich ließ mir nicht anmerken, dass ich das schon wusste, weil ich ihn ebenfalls im Schülerführer nachgeschlagen hatte. Er sollte nicht auf den Gedanken kommen, ich sei in ihn verknallt oder sonst was in der Art. Denn wie könnte ich in ihn verknallt sein? Ich hatte ihn vorher doch erst zweimal gesehen. Dies war nun das dritte Mal. Niemand kann sich in jemanden verlieben, den er erst dreimal gesehen hat. Außer Nancy, natürlich. Aber auf keinen Fall jemand, der so praktisch veranlagt ist wie ich.
    »Ich bin Ellie«, sagte ich. »Ellie Harrison. Aber ich schätze, das weißt du schon.«
    Seine strahlend blauen Augen richteten sich wieder auf mich, allerdings schien sein Blick diesmal nicht so intensiv zu sein. Außerdem grinste er.
    »Kann man so sagen.«
    Er sah wirklich sehr gut aus. Es passierte nicht oft, dass gut aussehende Jungs sich auch nur nach mir umsahen, geschweige denn zu mir nach Hause kamen, um mich zu besuchen. Ich bin nicht hässlich oder so was, aber ich bin auch keine Jennifer Gold. Ich meine, sie ist eines dieser Oh, ich bin so schwach und hilflos, bitte rette mich, du großer, starker Mann signalisierenden Mädchen. Genau die Sorte also, in die sich die süßesten Jungs scharenweise verlieben. Ich bin mehr der Typ, an den sich kleine alte Damen im Supermarkt mit Sätzen wie Kindchen, könntest du mir bitte diese Dose Katzenfutter von diesem wirklich hohen Regal da herunterholen? wenden.
    Was sich eins zu eins in ›unsichtbar für Jungs‹ übersetzen lässt.

    »Wir sind gerade erst hergezogen«, erklärte ich. »Von St. Paul. Ich war noch nie zuvor an der Ostküste, deshalb weiß ich nicht, wie wir uns von früher kennen sollten … Es sei denn -« Ich sah ihn unsicher an. »- warst du vielleicht schon mal in

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