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Die Tochter von Avalon - Avalon High

Titel: Die Tochter von Avalon - Avalon High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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St. Paul?«
    Was totaler Blödsinn war, denn wäre er dort gewesen, hätte ich mich an ihn erinnert.
    Es ist so sicher wie das Amen in der Kirche, dass ich mich an ihn erinnert hätte.
    »Nein«, meinte er grinsend. »Nie da gewesen. Hör zu, vergiss einfach, was ich gesagt habe. Irgendwie sind in letzter Zeit ein paar seltsame Dinge passiert, und ich schätze, dass ich einfach …«
    Sein Gesicht verdüsterte sich für den Bruchteil einer Sekunde, fast so, als wäre ein Schatten darübergehuscht.
    Nur dass das nicht möglich war, weil nichts zwischen ihm und der Sonne stand.
    Dann schien Will den dunklen Gedanken, der ihn überkommen hatte, einfach abzuschütteln, und er sagte gut gelaunt: »Aber im Ernst. Mach dir darüber keine Gedanken. Wir sehen uns dann in der Schule.«
    Er drehte sich um, und ich wusste, dass er im nächsten Moment vom Spinnenfelsen springen und fortgehen würde.
    Mir war, als könnte ich Nancys Stimme in meinem Kopf schreien hören: Lass ihn nicht entkommen, du Idiotin. Der Typ ist der Hammer! Mach, dass er bleibt!
    » Warte«, hörte ich mich sagen.
    Will drehte sich erwartungsvoll um, und ich stand da und versuchte krampfhaft etwas Witziges und Brillantes zu sagen, um ihn zum Bleiben zu animieren. Aber noch bevor
mir etwas einfiel, hörte ich, wie die Glastür zur Seite geschoben wurde. Eine Sekunde später rief meine Mutter von der Veranda aus: »Ellie, möchte sich dein Freund vielleicht eine Badehose ausleihen und ebenfalls schwimmen gehen? Ich bin mir sicher, dass ihm eine von Geoff passen würde.«
    Oh mein Gott. Mein Freund . Ich glaubte, sterben zu müssen. Und dann noch das mit dem Schwimmengehen . Mit mir ? Sie hatte natürlich keine Ahnung, dass sie mit einem der angesagtesten Jungs an der Avalon Highschool sprach oder dass er zufälligerweise mit einem der hübschesten Mädchen dort ging.
    Trotzdem. Das war keine Entschuldigung.
    »Äh, nein, Mom«, rief ich ihr zu, wobei ich Will mit einem entschuldigenden Augenrollen bedachte, welches er mit einem Grinsen beantwortete. »Alles bestens.«
    »Eigentlich«, begann Will und sah dabei zu meiner Mutter hinauf. Sollte ich jetzt besser gehen.
    Zumindest dachte ich, dass er das sagen würde. Ich muss jetzt gehen , oder Ich habe einen großen Fehler gemacht , oder sogar Entschuldigung, falsches Haus .
    Weil nämlich Jungen wie Will sich nicht mit Mädchen wie mir abgeben. Das passiert einfach nicht. Ganz eindeutig hatte Will mich für jemand anderen gehalten - vielleicht für ein Mädchen, das er im Ferienlager kennen gelernt hatte, eines, in das er mit acht verknallt gewesen war oder was auch immer -, und jetzt, wo er seinen Fehler erkannt hatte, würde er sich schnellstens aus dem Staub machen.
    Denn so ist nun mal der Lauf der Dinge in einem geordneten Universum.

    Doch irgendwie schien dieses Universum in Schräglage geraten zu sein, ohne dass mich jemand informiert hatte, denn als Will weitersprach, sagte er: »Ich würde sehr gern schwimmen gehen.«
    Gegen sämtliche Gesetze der Wahrscheinlichkeit versto ßend, kam Will keine drei Minuten später in Geoffs weiten Badeshorts und mit einem Handtuch um seinen Hals wieder aus dem Haus. Er hatte außerdem zwei Becher Limonade dabei, die meine Mom irgendwo organisiert haben musste, und von denen er mir einen in den Pool reichte.
    »Schnelle, kostenfreie Lieferung«, sagte er mit einem Zwinkern, als ich den Plastikbecher entgegennahm. Falls auch ihm bei der zufälligen Berührung unserer Finger ein kurzer elektrischer Impuls den Arm hinaufgejagt war, so ließ er sich das nicht anmerken.
    »Oh mein Gott«, sagte ich mit dem Becher in der Hand, der bereits zu beschlagen begann, und starrte ihn an. Er besaß, wie ich wenig überrascht feststellte, einen großartigen Körper. Seine Haut hatte einen schönen Bronzeton angenommen - zweifellos vom Segeln -, und er war beeindruckend muskulös, allerdings nicht auf diese bescheuerte steroidmäßige Weise.
    Und er befand sich in meinem Pool.
    Er war in meinem Pool!
    »Hat sie -« Ich stand zu sehr unter Schock, um an irgendwas anderes zu denken. »Hat sie mit dir gesprochen ?«
    »Wer?«, fragte Will, während er sich auf Geoffs Floß schwang. »Deine Mom? Ja. Sie ist nett. Was macht sie, ist sie Schriftstellerin oder so was?«
    »Professor«, presste ich durch Lippen, die inzwischen taub geworden waren. Aber nicht wegen der Eiswürfel in
meiner Limonade. Wegen der Vorstellung von Will Wagner allein im Haus mit meinen Eltern, während ich, gelähmt

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