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Die Tochter von Avalon - Avalon High

Titel: Die Tochter von Avalon - Avalon High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Morton zu töten, meine ich.«
    Liz zuckte die Achseln. »Wer weiß? Marco tickt nun mal nicht ganz richtig, verstehst du?«
    Und ob.
    Stacy hielt vor unserem Haus und sagte: »Vergiss nicht, dass du uns irgendwann noch sagen musst, wann du deine Aufnahmezeremonie hinter dich bringen willst.«
    »Werde ich«, versprach ich. »Und danke, Leute. Dafür, dass ihr heute Abend mitgekommen seid.«
    »Meine erste In-Party«, seufzte Liz.
    »Und meine letzte«, erwiderte Stacy trocken. Dann winkte sie, und sie fuhren davon.
    Als ich heimkam, waren meine Eltern noch auf und guckten die Nachrichten.
    »Hallo, Schätzchen«, begrüßte mich meine Mom. »Na, wie war’s? Hattest du Spaß?«
    »Eine Menge. Es war super. Avalon hat gewonnen. Und morgen gehe ich mit Will segeln.«
    »Das klingt toll. Ist Will ein erfahrener Segler?«
    »Sicher«, antwortete ich, obwohl ich, technisch gesehen, keine Ahnung hatte, ob das stimmte oder nicht - ich wusste bloß, dass er und Lance während des Sommers die Küste abgesegelt waren.
    »Du wirst diesen Rock aber nicht auf dem Boot anziehen, oder?«, rief mein Dad mir nach, als ich die Treppe zu meinem Zimmer hochrannte.
    »Keine Sorge, werde ich nicht«, rief ich zurück. »Nacht.«
    Nach allem, was passiert war, hatte ich nämlich überhaupt
keine Lust, mich zu meinen Eltern zu setzen und gemütlich zu plaudern. Ich wollte … Ich wollte …
    Ich wusste nicht, was ich wollte.
    Ich duschte, zog meinen Schlafanzug an und schlüpfte ins Bett. Dann starrte ich die Rose an, die Will mir gegeben hatte. Sie war nun voll erblüht, ihre Blätter glänzten im Schein meiner Nachttischlampe.
    Ich war schläfrig, und trotzdem wusste ich, dass ich nicht würde einschlafen können, sobald ich das Licht ausgemacht hatte. Es war wirklich eigenartig. Das Einzige, woran ich denken konnte, war Marco. Woher hatte er gewusst, dass ich nach Elaine, der Lilienmaid, benannt worden war? Sie gehört nun nicht gerade zu den literarischen Figuren, mit denen Jungen seines Alters für gewöhnlich vertraut sind.
    Hatte er mit seiner Stichelei, dass ich angeblich für den falschen Jungen schwärmte, am Ende darauf abgezielt, dass ich in Lance verliebt sein sollte und nicht in Will? Weil Elaine sich nach Lancelot verzehrt hatte?
    Gott, wie lahm. Es war noch nicht mal lustig. Ich liebe meine Eltern, keine Frage, aber warum mussten sie mich ausgerechnet nach einer so jämmerlichen Gestalt benennen? Das Einzige, was meine Namensschwester und mich vage verband, war eine gemeinsame Leidenschaft, uns treiben zu lassen … auch wenn ich das lieber auf einem Gummifloß im Pool tat, während Elaine von Astolat es vorgezogen hatte, in einem Boot ihrem Tod entgegenzutreiben.
    Wenn Marcos Einschätzung zufolge ich Elaine und Lance Lancelot war, musste Jennifer wohl Guinevere sein. Was tatsächlich irgendwie komisch war, weil sich der Name
Jennifer nämlich von dem Namen Guinevere ableitet … nur eine Kleinigkeit, die man halt so weiß, wenn man die Tochter von zwei Mittelaltergelehrten ist.
    Wenn man diesen Faden nun weiterspinnen wollte - dass Lance eben Lancelot, ich Elaine und Jennifer identisch mit Guinevere war -, dann konnte Will nur König Artus sein. Was bedeutete, dass Marco Mordred sein musste, der Kerl, der nach der ganzen Guinevere-Geschichte schließlich Artus tötet und Camelots Untergang herbeiführt.
    Allerdings war Mordred angeblich Artus’ Halbbruder gewesen, nicht sein Stiefbruder.
    Trotzdem, wenn man zu diesem Ganzen noch die Tatsache hinzufügte, dass unsere Schule Avalon hieß, so wie die Heimat von Excalibur?
    Abgefahren.
    Vielleicht sollte es gar nicht lustig sein. Vielleicht hatte Marco es wörtlich gemeint.
    Na klar. Und morgen würde mir mein Vater wahrscheinlich das Auto leihen und mich allein herumfahren lassen, ohne eine Begleitperson mit gültigem Führerschein auf dem Beifahrersitz.
    Aber was kümmerte es mich überhaupt, dass mich Wills Stiefbruder mit irgendeiner Tussi vergleichen wollte, die sich wegen eines sagenumwobenen Ritters der Tafelrunde umgebracht hatte? Für eine Beleidigung war diese eigentlich ziemlich harmlos. Schließlich konnte er nichts von meiner Abneigung gegen alles Mittelalterliche wissen.
    Was die ganze Sache sogar noch einen Tick lahmer machte.
    Nur dass …
    Nur dass nichts davon die Kälte seiner Finger erklärte.
Oder die Art, wie Cavalier reagiert hatte, als Marco mich berührte. Oder was er über Mr. Morton gesagt hatte. Oder warum Marco gewollt hatte, dass Will auf diese

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