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Die Tochter von Avalon - Avalon High

Titel: Die Tochter von Avalon - Avalon High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Booten.
    Alex Haley, der das Buch Roots geschrieben hat, muss wohl in Annapolis gelebt haben, da der ganze Hafen ihm gewidmet ist. Es gibt da diese Statue von ihm, mit ein paar kleineren Statuen von Kindern, die auf dem Boden um
ihn herumliegen und aussehen, als lese er ihnen eine Geschichte vor. Will lehnte an einer dieser Kinderstatuen und wartete auf mich.
    Sobald ich ihn sah, schlug mein Herz wieder diesen Salto in meiner Brust. Diesmal, weil ich eine Sekunde lang dachte, er wäre allein gekommen … dass, durch irgendein Wunder, nur er und ich auf seinem Schiff sein würden. Doch dann sah ich Jennifers goldenen Kopf auftauchen. Sie, Lance und Marco warteten in einem motorisierten Schlauchboot im Wasser unterhalb des Docks; dem Schlauchboot, welches uns zu Wills Schiff bringen würde, das ein Stück vor der Küste ankerte.
    Anstatt noch weitere Kunststücke zu vollführen, sank mir das Herz.
    Es sank weiter, als meine Eltern beschlossen, allen Ernstes aus dem Auto auszusteigen, zu Will rüberzugehen und mit ihm zu plaudern. Ich schätze, dass sie ihn inzwischen als guten Freund der Familie betrachteten, nachdem sie ihm erlaubt hatten, den Löwenanteil unseres Thai-Hühnchens aufzufuttern, die Badehose meines Bruders anzuziehen und so weiter.
    »Hallo«, sagte mein Vater und lehnte sich mit einem Ellbogen an Alex Haleys Schulter. »Schöner Tag für einen Segeltörn.«
    »Ja, Sir«, erwiderte Will, während er sich gleichzeitig aufrichtete und uns entgegenlächelte. Er hatte ein Paar Ray Bans auf, um seine Augen vor dem grellen Sonnenlicht zu schützen. Die warme Brise zerrte an seinem dunklen, lockigen Haar und dem offenen Kragen seines blauen Hemds. Zu mir sagte er: »Schön, dass du mitkommst.«
    Aber bevor ich die Chance hatte zu antworten, fing meine
Mutter an, Will all diese besorgten Fragen zu stellen, wie zum Beispiel seit wann er segele und ob er genügend Rettungswesten an Bord habe. Eben genau die Art von Fragen, von denen man sich immer schon gewünscht hat, dass die eigene Mutter sie mal dem Jungen stellt, in den man bis über beide Ohren verknallt ist, wenn er einen gerade eingeladen hat, mit ihm segeln zu gehen.
    Gelogen.
    Wills Antworten mussten meine Mutter wohl zufrieden gestellt haben, denn schließlich grinste sie mich an und sagte: »Tja dann, amüsier dich gut, Ellie.« Und mein Vater ergänzte: »Bis später, Schätzchen.« Dann stiegen die beiden wieder ins Auto, um für ein spätes Frühstück zu Chick & Ruth’s Delly zu fahren.
    Ich sah Will an und sagte: »Tut mir leid.«
    »Kein Problem«, antwortete er grinsend. »Sie sorgen sich um dich. Ich finde das süß.«
    »Bitte erschieß mich jetzt einfach«, flehte ich ihn an, und er lachte.
    »Können wir losfahren?«, ertönte Jennifers Stimme aus dem Schlauchboot. »Wir verpassen die beste Bräunungszeit.«
    »Und Gott möge verhüten, dass der Star des Abschlussballs teigig aussieht«, frotzelte Marco, was Jennifer dazu veranlasste, ihm spielerisch einen Schlag zu verpassen. Lance, der das Ruder hielt, saß mit einem Grinsen in Richtung der beiden einfach nur da und wirkte geradezu gottgleich in einem Trikotshirt, das seine Bizepse, die die Größe von Grapefruits hatten, zur Geltung brachte.
    »Ich sympathisiere mit Jen«, verkündete er - eine unglückliche Wortwahl für diejenigen unter uns, die Bescheid
wussten. »Ich habe es satt, von diesen Touristen angestarrt zu werden.«
    Es stimmte, dass ein paar Leute in T-Shirts mit der Aufschrift EINHEIMISCHER - BELÄSTIGEN VERBOTEN zu uns gekommen und Will und mich gefragt hatten, ob wir wüssten, wo die Anlegestelle des Aussichtschiffs war, das Hafentouren anbot. Will zeigte ihnen die Richtung, in die sie gehen mussten, dann drückte er mir etwas in die Hand, das er zuvor vom Boden des Schlauchboots aufgehoben hatte. Es war eine Schwimmweste - aber, glücklicherweise, keine von diesen großen, aufgeblähten, orangefarbenen, in denen man aussieht wie das Michelinmännchen, sondern eine schmal geschnittene und modische marineblaue.
    Ich war gerade dabei, sie anzulegen, als ein paar Jugendliche, die etwa so alt waren wie wir, bei der Haley-Gruppe auftauchten und anfingen, sich in ein kleines Motorboot zu drängen, das ein paar Schlipps von unserem entfernt vertäut war. Sie hatten einen dieser großen Reifenschläuche dabei, und als sie ihn ins Boot schwangen, knallte er gegen ihr Nachbarboot - ein viel schickeres als unseres -, in dem ein älterer Mann und eine Frau sa ßen, die sich gerade

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