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Die Tochter von Avalon - Avalon High

Titel: Die Tochter von Avalon - Avalon High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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ihr, was Pride Winn bedeutet.«
    Will warf Marco einen gespielt bösen Blick zu, dann meinte er mit einem verlegenen Gesichtsausdruck: »Eigentlich bedeutet er gar nichts. Es ist einfach ein Name, der mir in den Sinn kam, als mein Dad und ich zum ersten Mal darüber sprachen, ein Boot zu kaufen. Und er hat irgendwie gepasst.«
    »Klingt nach einem Lebensmittelgeschäft«, sagte Lance, mit seinem Mund voll Krabbenbrötchen.
    Jennifer trat ihm spielerisch gegen den Fuß. »Du meinst Winn-Dixie.«

    »Trotzdem ein schwacher Name für ein Boot«, beharrte Lance.
    Erst als die Unterhaltung zu unseren Mitschülern an der Avalon Highschool und schließlich zu den Lehrern abdriftete, erinnerte ich mich wieder an Mr. Morton. Nachdem ich inzwischen alle Hoffnung aufgegeben hatte, mit Lance unter vier Augen darüber - und über andere Dinge - zu sprechen, sagte ich: »Oh Lance, fast hätte ich es vergessen. Mr. Morton hat mich während des Spiels zur Seite genommen, um mir zu sagen, dass er uns gleich morgen früh in seinem Klassenzimmer sehen will.«
    Lance sah von einer Tüte mit Barbecue-Chips hoch, die er gerade verdrückte.
    »Ist das dein Ernst?«, fragte er mit einem gequälten Gesichtsausdruck. »Wozu?«
    »Ähm«, begann ich peinlich berührt, da mir plötzlich bewusst wurde, dass uns alle zuhörten. »Ich glaube, es hat was mit unserem Referatsentwurf zu tun.«
    »Hast du ihn nicht abgegeben?« Lance wirkte bestürzt.
    »Natürlich hab ich das. Es ist nur so, dass … Ich weiß nicht. Er schien irgendwie zu wissen, dass du nicht daran mitgearbeitet hast.«
    »Weil er nicht vor Grammatikfehlern und Sätzen ohne Punkt und Komma strotzt, wie alles, was Lance sonst einreicht?«, witzelte Will.
    »Du weißt, dass ich bei solchem Zeug nicht gut bin«, stöhnte Lance. »Oh Mann. So ein Mist.«
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Er ist völlig besessen von dieser ganzen Teamwork-Sache.«
    »Ich frage mich warum«, ätzte Marco in einem Tonfall, der andeutete, dass er genau wusste, warum.

    Doch als ich zu ihm rübersah, um zu fragen, was er meinte - nicht dass ich mir so sicher war, ob ich es überhaupt wissen wollte -, stellte ich fest, dass Marco gar nicht mehr zuhörte. Stattdessen blickte er hinaus aufs Wasser und auf ein altertümliches, sehr kleines Motorboot, das langsam an uns vorbeituckerte. Nach ein oder zwei Sekunden erkannte ich es wieder. Es gehörte derselben Clique von Jugendlichen, die wir am Dock getroffen hatten - die mit dem Reifenschlauch. Das Boot war so überfüllt, dass ein paar der pummeligeren Jungs - tatsächlich waren sie alle nicht wirklich schlank - mit ihren Kehrseiten so weit über das Heck hinaussaßen, dass das Kielwasser sie von hinten durchnässte.
    »Aber hallo«, sagte Marco, der das voller Entzücken beobachtete. »Seht euch die Fettärsche an.«
    Niemand lachte. Stattdessen bat ihn Will in so müdem Tonfall, als müsse er dies oft tun: »Marco, hör auf damit.«
    Doch Marco ignorierte ihn.
    »Passt mal auf«, befahl er.
    Und er griff nach dem Steuerrad, das Will losgelassen hatte, um zu Mittag zu essen.
    »Marco«, sagte Will warnend, als sein Stiefbruder anfing, unser Boot zu wenden. »Lass sie in Ruhe.«
    Doch Marco lachte nur und brachte die Pride Winn auf Kollisionskurs mit dem winzigen Boot - oder kam mir das nur so vor?
    »Dieses Gefährt scheint nicht seetauglich zu sein, Will. Ich will ihnen nur klarmachen, dass sie sich auf Abwege begeben haben.«
    Aber ich hatte den Eindruck, als würde er gleich viel mehr tun als das … vor allem, als der Steuermann des Motorboots,
der erkannte, dass Marco nicht die Absicht hatte zu wenden, plötzlich das Steuer nach rechts riss, wodurch sich das Boot mit einem abrupten Ruck zu einer Seite neigte …
    … was bewirkte, dass einer der Jungs am Heck - der dickste von ihnen - über Bord ging.
    »Habt ihr das gesehen?«, kreischte Marco lachend. »Oh mein Gott, das war urkomisch.«
    »Wirklich witzig, Marco«, sagte Will, während wir zusahen, wie der Junge in dem schäumenden Kielwasser zappelte.
    »Hey«, rief Jennifer. »Er hat keine Schwimmweste an.«
    Und dann, während die anderen in dem Motorboot sich auf einer Seite drängten und versuchten, den pummeligen Jungen wieder hochzuziehen, sahen wir seinen stacheligen Bürstenhaarschnitt einmal auftauchen … dann noch einmal … und dann schließlich komplett unter den Wellen verschwinden.
    »Großartig«, schimpfte Will und zog dabei seine Deckschuhe aus. »Vielen Dank, Marco.«
    Und dann, noch

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