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Die Tochter von Avalon - Avalon High

Titel: Die Tochter von Avalon - Avalon High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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alle erneut in das finstere Mittelalter zurückkatapultiert werden«, fuhr Mr. Morton mit derselben krächzenden Stimme fort, »nur dass wir dieses Mal kein Licht haben, das uns wieder herausführen könnte. Es geht darum, dass wir gezwungen sein werden, dort zu bleiben, bis ein anderer geboren werden, heranwachsen und sich erheben kann, um seinen Platz einzunehmen … gesetzt den Fall, dass wir nächstes Mal zu ihm gelangen können, bevor sie es tun. Es geht um Versagen , Miss Harrison.
Mein Versagen. Für das jeder Mensch auf diesem Planeten bis zum Ende seines Lebens wird büßen müssen. Das ist es, worum es geht, Miss Harrison. Nicht um Football.«
    Ich blinzelte.
    »Oh«, war meine einzige Antwort.
    Nun, was sonst konnte ich zu alldem sagen?
    Mr. Morton sackte wieder in seinem Stuhl zusammen und bedeckte sein Gesicht mit den Händen.
    »Verschwinden Sie, Miss Harrison«, sagte er durch seine Finger hindurch. »Bitte. Gehen Sie einfach.«
    Ich hob meinen Rucksack auf. Ich wusste nicht, was ich ansonsten hätte tun können. Ganz offensichtlich wollte er mich nicht hier haben. Was auch immer er durchmachte - was auch immer er mit seinen Worten gemeint hatte -, es hatte nichts mit mir zu tun. Es war sogar sehr wahrscheinlich, dass es mit überhaupt niemandem zu tun hatte … mit niemandem außer Mr. Morton und mit was auch immer er in einer Flasche in seiner untersten Schreibtischschublade aufbewahrte …
    Weil er zweifellos nicht ganz bei Sinnen war, der arme Mann. Niemand, der bei klarem Verstand ist, würde davon reden, dass irgendwelche Mächte der Finsternis versuchen, unseren Planeten zu übernehmen. Niemand.
    Es sei denn …
    Aber er war mir bis dahin geistig völlig gesund vorgekommen.
    Dann, als ich gerade zur Tür rauswollte, fiel mir an dem, was er gesagt hatte, etwas auf - erinnerte mich, auf seltsame Weise, an die Worte von jemand anderem …
    Ich drehte mich um und sah ihn an.

    »Mr. Morton«, begann ich.
    Sobald er meinen Blick erwiderte - sein Gesicht noch immer eine Maske tiefster Verzweiflung -, fuhr ich fort: »Hat das alles irgendwie zu tun mit … mit der Lilienmaid von Astolat?«
    Ich werde den Ausdruck, der sich nun über sein Gesicht legte, nie vergessen. Nicht so lange ich lebe.
    »Woher - woher wissen Sie davon?« Sein Atem ging scheppernd, und es war offensichtlich, dass es ihm große Mühe bereitete, überhaupt zu sprechen. »Wer hat Ihnen davon erzählt?«
    »Ähm. Ich arbeite gerade an einem Referat über sie. Erinnern Sie sich?«
    Mr. Morton sah nun deutlich weniger angespannt aus. Zumindest so lange, bis ich hinzufügte: »Und, na ja, Wills Stiefbruder Marco hat da auch was erwähnt …«
    Und dahin war sie wieder, die Farbe in Mr. Mortons Gesicht.
    »Der Stiefbruder.« Er schüttelte den Kopf und sah noch niedergeschlagener aus als zuvor. »Natürlich. Wenn ich doch nur … wenn ich doch nur -«
    Ich könnte schwören, dass er dann sagte: »Wenn ich ihn doch nur gestoppt hätte, als ich die Chance dazu hatte …«
    »Wen gestoppt, Mr. Morton?« Nur dass ich es bereits wusste. Oder das zumindest dachte. Marco. Er konnte bloß von Marco sprechen.
    Allerdings war ich davon ausgegangen, dass er Marco gestoppt hatte . Ihn bei dem Versuch gestoppt hatte, ihn umzubringen. Ging so nicht das Gerücht? Dass Marco versucht hatte, Mr. Morton umzubringen, und Mr. Morton ihn gestoppt hatte?

    »Mr. Morton.« Ich stand unentschlossen auf der Türschwelle. Was passierte hier? Was war hier bloß im Gange? Es stimmte, dass ich neulich Abend fantasiert hatte, Jennifer sei Guinevere, Lance Lancelot, Will dementsprechend Artus und Marco Mordred …
    Aber der Auslöser dafür war nur gewesen, dass … na ja, dass Marco behauptet hatte, ich sei Elaine von Astolat. Und die Tatsache, dass wir alle Schüler einer Highschool namens Avalon waren, der Heimat von Excalibur. Ich hätte mir nicht vorgestellt - noch nicht einmal in meinen tiefsten Träumen -, dass es auch nur im Entferntesten wahr sein könnte.
    Weil es nicht sein konnte. All das war vor Hunderten von Jahren passiert - falls es überhaupt passiert war. Als Tochter von zwei Historikern weiß ich besser als jeder andere, dass die Geschichte sich wiederholen kann, und das oft auch tut.
    Aber nicht so .
    Und niemand - jedenfalls niemand, der alle Sinne beisammen hat - würde daran glauben.
    Außer …
    Außer einem Mitglied des Ordens des Bären, dieser Gruppe, von der ich gelesen hatte. Sie glauben daran, dass König Artus dazu bestimmt ist, eines

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