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Die Tochter von Avalon - Avalon High

Titel: Die Tochter von Avalon - Avalon High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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tut mir leid. Ich will nicht - Ich habe mir geschworen, nicht zu weinen. Es ist Marco, verstehst du?« Sie ließ ihren Tränen jetzt freien Lauf, während Cavalier im Hintergrund ununterbrochen bellte. »Arthur - mein Ehemann - sagt, ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen, aber ich weiß nicht, wie ich das anstellen soll … Sein Waffenschrank wurde aufgebrochen, weißt du? Arthurs Waffenschrank. Und nun fehlt eine seiner Pistolen. Ich denke, dass Marco sie vielleicht genommen hat. Ich denke, dass Marco vielleicht plant -«
    Aber ich sollte niemals erfahren, was Mrs. Wagner dachte,
dass Marco planen könnte. Der Grund war der, dass es ein weiteres Mal grellweiß blitzte, woraufhin der Telefonhörer ein statisches Kreischen abgab, bevor er direkt an meinem Ohr zu explodieren schien.
    Ich ließ ihn mit einem Aufschrei fallen, und als ich mich anschließend bückte, um ihn wieder aufzuheben, war die Leitung tot.

24
    Böen, die gen Westen kehren,
An den gelben Wäldern zehren,
Wogen sich am Ufer mehren,
Dunkle Wolken, die sich leeren,
Auf die Türme von Camelot.
     
    Nicht dass es eine Rolle spielte. Ich meine die Tatsache, dass das Telefon mitten in Mrs. Wagners Satz den Geist aufgegeben hatte. Ich musste den Rest nicht hören. Ich wusste, was sie sagen würde.
    Genauso wie ich wusste, was ich zu tun hatte.
    Weil mir inzwischen klar geworden war, wo Will steckte. Wenn er weder zu Hause noch auf seinem Boot war, nicht bei Jennifer oder Lance oder mir …
    Nun, dann gab es nur einen Ort, wo er sein konnte.
    Das Problem war nur, dass ich kein Auto hatte, um dorthin zu gelangen. Es regnete zwar noch nicht, doch der Himmel wurde mit jedem Augenblick dunkler. In Sekunden, nicht Minuten, würden die Wolken bersten.
    Und das Gewitter hatte nicht aufgehört. Wenn überhaupt, blitzte es nun sogar noch häufiger. Der Donner war zu einem konstanten Grollen geworden.
    Blitz. Ein-eintausend. Bumm.
    Der Sturm war nur eine Meile entfernt.
    Aber na wenn schon, dachte ich bei mir, als ich in meine
Laufschuhe schlüpfte. Du bist nicht aus Zucker, Harrison. Du wirst schon nicht zerfließen.
    Admiral Wagners Waffenschrank war aufgebrochen worden .
    Bis zum Park waren es zwei Meilen. Ich laufe jeden Tag zwei Meilen - meistens sogar mehr. Okay, nicht auf offener Straße, nach dem Essen und mitten in einem rekordverdächtigen Gewitter.
    Aber was sollte ich sonst tun?
    Bei der Tür schnappte ich mir das erstbeste Kleidungsstück - eine regenfeste Windjacke, die meinem Vater gehörte. Sie hatte sogar eine Kapuze. Perfekt.
    Eine Waffe. Er hatte eine Waffe .
    Ich war halb aus der Tür hinaus, als es wieder passierte. Dieses Mal sah der über den Himmel zuckende Blitz aus wie ein Sprung in einem riesigen Teller. Er war so nah, dass ich dachte, er hätte ins Nachbarhaus eingeschlagen.
    Und dann färbte sich der Himmel wie schon zuvor in ein sattes Blutrot. Doch nachdem ich ein einziges Mal geblinzelt hatte, um mich an die plötzliche Lichtveränderung zu gewöhnen, war es schon wieder vorbei.
    Nun war der Himmel wieder so bleigrau wie zuvor.
    »Es war nur ein Blitz«, sagte ich laut zu mir selbst. »Nicht die Mächte des Bösen, die sich gegen dich verschworen haben.«
    Trotzdem zitterte meine Stimme. Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass Marco Will in solch einem Wetter verfolgte? Sicherlich würde auch er es sich zweimal überlegen, bevor er mitten in einem tobenden Nor’Easter-Sturm nach draußen ging.
    Dann erinnerte ich mich an die Pistole. Falls Marco verrückt genug war, eine der Waffen seines Stiefvaters zu
stehlen, würde er sich bestimmt von einer Kleinigkeit wie dem Sturm des Jahrzehnts nicht aufhalten lassen.
    Großartig.
    Nun, es gab nichts, was ich wegen des Wetters unternehmen konnte. Aber die Waffe. Marcos Waffe …
    Revolver und Gummiknüppel können nichts ausrichten gegen den Zorn der dunklen Seite , hatte Mr. Morton gesagt.
    Und plötzlich wandte ich mich von der Tür ab und rannte die Treppe in den ersten Stock hoch.
    »Bitte mach, dass er es nicht mitgenommen hat«, flüsterte ich, während ich den Gang entlang auf das Büro meines Vaters zujagte. »Bitte mach, dass er es nicht mitgenommen hat -«
    Hatte er nicht. Es war noch da, wo er es zurückgelassen hatte, so achtlos auf den Schreibtisch gelegt wie irgendein Füller. Ich schloss meine Hand um den Schwertgriff und hob es hoch. Es war viel schwerer, als ich in Erinnerung hatte.
    Aber damit musste ich mich wohl abfinden.
    Ich wickelte es in Dads Windjacke, weil

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