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Die Tochter von Avalon - Avalon High

Titel: Die Tochter von Avalon - Avalon High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Mächten von Gut und Böse, zwischen denen ein Kampf um das Schicksal eines seit langem verstorbenen Königs tobte.
    Genau.

    Ich ging hinein und knipste ein paar Lampen an, während ich auf die Waschküche zusteuerte, wo der Professor, dem das Haus gehörte, einen Plastikbehälter mit der Aufschrift Für Notfälle deponiert hatte. Ich hob den Deckel hoch und schnappte mir die Taschenlampe und eine Handvoll Kerzen, die ich darin fand. Dann brachte ich das ganze Zeug in die Küche und schaltete den Fernseher ein.
    In den Lokalnachrichten wurde für das ganze Anne Arundel County eine Unwetterwarnung ausgegeben. Es waren bereits Meldungen über gefährliche Gewitter und Sturm eingegangen, der von sintflutartigen Regenfällen und gebietsweise sogar Hagel begleitet wurde.
    Großartig.
    Am Kühlschrank klebte ein Zettel. Darauf stand:
    Hallo, Schätzchen. Es sind noch Rippchen von gestern da. Mach sie einfach in der Mikrowelle warm. Wir werden gegen elf zurück sein. Ruf an, wenn du irgendwas brauchst. Mom.
    Ich öffnete den Kühlschrank und betrachtete die Rippchen. Doch ich sah sie nicht wirklich. Stattdessen sah ich den Zorn auf Marcos Gesicht, als seine Mutter ihr erschütterndes Geständnis abgelegt hatte. Ich sah Will vor mir, wie er hinter Marco aus diesem Fenster gesprungen war, wobei mir fast das Herz stehen geblieben wäre.
    Na schön, wie sich herausgestellt hatte, lag das Fenster im ersten Stock. Und als wir alle hingestürmt waren, hatten wir gesehen, wie die Jungs zum Parkplatz rannten, Marco vorneweg, dicht gefolgt von Will. Offenbar hatten beide ihren Stunt unbeschadet überstanden.
    Doch zufällig hatte ich in diesem Moment zu Mr. Morton rübergesehen und dabei Furcht in seinem Gesicht entdeckt.
Verrückt oder nicht, Mr. Morton hatte Angst um Will.
    Und seine Angst war ansteckend.
    Ich schloss die Kühlschranktür. Das war idiotisch. Ich konnte nicht einfach nichts tun, obwohl ich wusste, dass Will irgendwo da draußen war und versuchte, sich mit einem Typen zu verständigen, der vor Zorn über die Untreue seiner Mutter gegenüber seinem Vater ganz eindeutig übergeschnappt war.
    Nach einem tiefen Atemzug griff ich zum Telefon.
    »Das war’s mit dem Nichtstun«, sagte ich zu Tig, die auf dem Küchenboden saß und sich putzte.
    Dann wählte ich Wills Handynummer.
    Eine Computerstimme teilte mir mit, dass der Teilnehmer derzeit nicht erreichbar sei.
    Ich runzelte die Stirn und legte auf. Nun, so viel dazu.
    Ich öffnete den Kühlschrank und nahm die Rippchen heraus. Ich war zwar nicht hungrig, aber irgendwas musste ich tun, sonst würde ich ganz sicher durchdrehen. Ich stopfte sie in die Mikrowelle - dann schrak ich plötzlich zusammen, als ein greller Blitz den Garten erhellte.
    Das Licht flackerte kurz, dann funktionierte es wieder. Aufgeschreckt hörte Tig auf, sich zu putzen.
    Ich begann zu zählen, so wie das Mädchen in Poltergeist . Eins-eintausend. Zwei-eintausend. Drei-eintausend.
    Das Krachen des Donners klang jetzt überhaupt nicht mehr wie entferntes Gewehrfeuer … sondern mehr wie der Überschallknall eines Kampfjets, der gerade die Schallmauer durchbricht. Tig schoss aus dem Raum wie ein Stein aus einer Schleuder, um sich in irgendeinem unbekannten Teil des Hauses zu verkriechen.

    Der Sturm war drei Meilen entfernt.
    Ich versuchte es wieder auf Wills Handy. Immer noch nicht erreichbar.
    Ich legte auf und überlegte, ob wir uns vielleicht gegenseitig blockierten. Es konnte doch unter Umständen sein, dass er genau im selben Moment versucht hatte, mich anzurufen. Nach allem, was heute passiert war, musste man doch annehmen, dass er mit jemandem reden wollte - mit einer Person, die nicht zu seiner Verwandtschaft gehörte. Tatsächlich war ich irgendwie sogar überrascht, dass er sich noch nicht gemeldet hatte. Aber auf dem Anrufbeantworter befanden sich keine Nachrichten.
    Na ja, es war natürlich auch möglich, dass er sich statt an mich an Lance oder Jennifer gewandt hatte. Schließlich kannten sie ihn wesentlich länger als ich. Es machte Sinn, dass er einen der beiden anrufen würde, bevor er sich bei mir meldete …
    Ein Teil von mir wird ihn immer lieben , hatte Jennifer in der Damentoilette gesagt. Vielleicht telefonierte er gerade jetzt mit ihr, hatte sich schon mit ihr ausgesprochen, und nun waren sie wieder zusammen. Vielleicht -
    Ich schüttelte den Kopf und fragte mich, was mit mir nicht stimmte. Ich verlor den Verstand, ohne Zweifel.
    Ich setzte mich mit den übrig gebliebenen

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