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Die Todesbraut

Die Todesbraut

Titel: Die Todesbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Schaft an.
      »Welch eine Ehre für uns, Senator«, begrüßte ihn die Mutter Oberin.
      »Die Ehre ist ganz auf meiner Seite«, antwortete der Se nator.
      »Dürfen wir Ihnen nun das Fenster zeigen, Senator?«
      »Das Fenster ist ein ehrwürdiges Denkmal für Ihren großen Vorfahren«, fügte Vater Tim hinzu.
      »Dessen bin ich gewiß«, entgegnete Keogh und folgte ihm.
      Unter dem bunten Kirchenfenster befand sich ein kleiner Seitenaltar, vor dem sich drei kleine Mädchen mit Blumensträußchen aufgestellt hatten.
      Patrick Keogh lächelte freundlich und trat auf sie zu. »Sind die Blumen etwa für mich?«
      Auf der Empore lehnte Grace an einer Säule, nahm ihr Ziel ins Visier und legte den Finger auf den Abzug. Im selben Moment trat eines der Mädchen einen Schritt nach vorne und hielt Patrick Keogh seinen Blumenstrauß entgegen. Grace riß die Waffe hoch. Gleichzeitig hallte der unverwechselbare dumpfe Knall einer schallgedämpften Kalaschnikow durch die Kirche, und auf dem Altar explodierte eine große Vase.
      Dillon schrie: »Auf den Boden, Senator! Das ist Gewehrfeuer!«
      Die Mädchen am Altar waren erschrocken herumgefahren. Patrick Keogh stürzte auf sie zu, warf seine Arme schützend um sie und zog sie an sich. Sein Rücken war die perfekte Zie lscheibe, und Grace feuerte zwei Schüsse darauf ab.

    16. K APITEL

      Dillon riß seine Walther aus dem Hosenbund, sah in die Richtung, aus der der Schuß gekommen war und bemerkte eine Bewegung. Er zielte. Da schrie Hannah, »Nein! Dillon, nein!«
      Jetzt erst bemerkte er, daß die Gestalt auf der Empore eine Nonne war. Er drehte sich um, stürzte zu Keogh, über den sich Ferguson bereits gebeugt hatte. Der Senator rang nach Atem, als sie ihm zu zweit auf die Beine halfen.
      »Bringen Sie ihn in die Sakristei«, rief Vater Tim. »Er muß sich setzen.«

      Als Grace Browning in den Schatten der Empore zurücktrat, hörte sie hinter sich ein Geräusch. Sie fuhr herum und fand sich einem kleinen, etwa zehnjährigem Jungen gegenüber, der ein scharlachrotes Ministrantengewand und ein weißes Chorhemd trug. Erstaunt sah sie ihn an, wobei sie das Gewehr mit beiden Händen quer vor der Brust hielt. Mit großen, runden Augen verfolgte er, wie sie den Schaft der Kalaschnikow abklappte und sie anschließend in der Schultertasche verstaute. Dann legte sie einen Finger auf ihre Lippen. »Du bist jetzt ein braver Junge«, wisperte sie mit irischem Akzent, »und verschwindest von hier.« Augenblicklich wirbelte er herum und rannte in die entgegengesetzte Richtung davon, während Grace über die Wendeltreppe die Empore verließ.

      In der Sakristei zogen sie Keogh das Jackett, die Anzugweste und schließlich die Kevlar-Weste von den Schultern. »Gott stehe mir bei«, ächzte der Senator. »Ich habe das Gefühl, als hätte mich ein Maultier zweimal kräftig in den Rücken getreten.«
      Dillon zeigte ihm die beiden Kugeln, die im Material der kugelsicheren Weste steckten. »Ohne die Weste wären Sie jetzt nicht mehr am Leben.«
      »Ja, hätten Sie mir das Ding nicht verpaßt, …« nickte Keogh.
      Ferguson schüttelte den Kopf. »Trotzdem – es ist furchtbar. Ich war für Sie verantwortlich, und ich habe mich getäuscht. Aus irgendeinem verdammten Grund habe ich mich hinters Licht führen lassen.«
      Schwester Mary Fitzgerald, die bis jetzt daneben gestanden war, öffnete die Tür und ging hinaus. Um das Kirchenportal wuselten aufgeregte Kinder herum. Die Nonnen versuchten, sie zu beruhigen, und Pater Tim tat sein Bestes, um ihnen dabei zu helfen. Nun nahm ihn Schwester Mary zur Seite.
      »Es ist unfaßbar. Jemand hat versucht, Senator Keogh zu erschießen.«
      »Die IRA etwa?« fragte Vater Tim.
      »Aber warum sollten sie das einem der ihren antun? Dank sei dem Herrn, daß er eine schußsichere Weste anhatte. Es fehlt ihm nichts.«
      In diesem Moment schlich ein kleiner Meßdiener auf sie zu und schluchzte leise vor sich hin. »Was fehlt dir denn, Liam?« fragte Vater Tim besorgt.
      »Ich habe Angst, Vater. Ich war oben auf der Empore, und da war eine Nonne, die ich nicht kannte.«
      »Aber warum machte sie dir solche Angst?«
      »Sie hatte ein Gewehr, Vater.«
      Hinter einer Säule hatte Grace das Gespräch verfolgt; nun schlängelte sie sich mit gesenktem Kopf durch die Kinderhorde, schlüpfte durch die Kirchentür und verschwand unter dem Schutz ihres Regenschirms durch die Klostergärten. Binnen

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