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Die Todesbraut

Die Todesbraut

Titel: Die Todesbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Ferguson, während Hannah den Tee einschenkte.
      »Eine halbe Stunde. Zehn Minuten nach Ihrem Abflug werde ich die Mutter Oberin, Schwester Mary Fitzgerald, anrufen. Sie ist eine liebe, freundliche Seele. Ich kenne sie gut. Der Beichtvater der Kleinen Barmherzigen Schwestern ist Pater Tim McGuire, ein netter, alter Knabe. Ansonsten sind dort nur die Nonnen und ihre Schulkinder, und die werden alle ganz schön aus dem Häuschen geraten, wenn sie hören, daß Senator Keogh im Anflug ist.«
      »Es wird leider ein recht kurzer Besuch werden. Wirklich wichtig ist nur, was hinterher im Ardmore House geschieht«, meinte Ferguson und nahm die Tasse entgegen, die ihm Hannah reichte.
      »Nun, ich wünsche ihm jedenfalls das Beste dort«, nickte Hare zustimmend. »Ich denke, er wird es brauchen können.«

      »Wie weit ist es noch?« fragte Grace, die Carson über die Schulter sah.
      »Höchstens fünfundzwanzig Kilometer.«
      »In welcher Richtung liegt das Kloster von Drumgoole?«
      »Wir werden gleich darüberfliegen.«
      »Gut, ich würde mir gerne einen Überblick verschaffen.«
      Grace setzte sich wieder auf ihren Platz und sah angestrengt
    aus dem Fenster. In sechshundert Meter Höhe stieß die Conquest plötzlich aus den Wolken, und Grace konnte durch den dichten Regen ein liebliches, bewaldetes Tal erspähen, in dessen Mitte die Kirche, das Schulgebäude und mehrere kleinere Gebäude auftauchten. Grace prägte sich das Gelände um die Anlage herum ein. Die Zufahrtsstraße kam aus einem ausgedehnten Wald heraus und führte dann hinunter in das Tal.
      Während die Conquest die letzten Kilometer flog, öffnete Grace ihren Koffer, zog ihre Hose aus und schlüpfte in das Nonnenkleid, was angesichts der Enge der Kabine nicht leicht war. Aber in all den Jahren, in denen sie sich in engen Garderoben hatte umziehen müssen, hatte sie eine gewisse Fertigkeit erlangt, die ihr jetzt zugute kam. Sie vervollständigte ihre Kostümierung durch schwarze Knie strümpfe und schwarze Schuhe mit flachen Absätzen. Dann nahm sie die Schultertasche aus dem Koffer, schob den zurück zwischen die Sitzbänke und wartete. Kilbeg war ein einsamer Ort. Der Flugplatz bestand aus einer Grasrollbahn, einer Windhose an einem Mast, und am nördlichen Ende war eine halbverfallene Hütte zu sehen, an deren Seite ein windschiefer Holzverschlag lehnte. Im Landeanflug entdeckte Grace darin einen grünen Wagen.
      Die Cessna rollte aus und kam vor der Hütte zum Stehen. Carson schaltete die Motoren ab. Als er aus seinem Pilotensitz schlüpfte und Grace erblickte, war er zutiefst erschrocken. »Gott im Himmel!«
      »Die Tür, Mr. Carson«, drängte sie ihn.
      Er öffnete die Tür, ging die Treppen hinunter und streckte ihr seine Hand entgegen. Sie akzeptierte die angebotene Hilfe, raffte mit der anderen Hand den Rock ihres Gewandes, und dann rannten sie beide zu der Hütte hinüber, um darin vor dem unablässigen Regen Schutz zu suchen.
      Der bereitgestellte Wagen war eine Toyota-Limousine. Die Tür war unverschlossen, Grace öffnete sie und erwartete, den Schlüssel im Zündschloß zu finden. Als sie ihn dort nicht fand, tastete sie unter der Plastikfußmatte und entdeckte ihn dort. Lächelnd drehte sie sich um und hielt ihn Carson triumphie
    rend unter die Nase.
    »Los geht’s.«
      Sie setzte sich ans Steuer und stellte ihre Schultertasche auf dem Beifahrersitz ab. »Wie lange werden Sie etwa brauchen?« fragte Carson.
      »Zwei oder zweieinhalb Stunden, wenn alles glattläuft.«
      »Sie müssen mir schon einen Zeitpunkt nennen. Ich kann schließlich nicht ewig warten«, schnappte Carson.
      Vollkommen ruhig sah Grace ihn an. »Wenn ich zurückkomme, sind Sie hier, Mr. Carson. Ich muß Sie wohl kaum daran erinnern, daß Oberst Belov einen sehr langen Arm hat. Es gibt auf der ganzen Welt keinen Ort, an dem er Sie nicht finden würde.«
      Er quittierte ihre Warnung mit einem Schulterzucken. »Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich will nur nicht allzulange hier herumhängen.«
      »Das werden Sie auch nicht müssen.« Damit ließ sie den Motor an und fuhr davon.
      Nach der Landung rollte die Gulfstream zu den Hangars und bezog neben dem Learjet Position.
      »Ich gehe und hole ihn ab«, bot Patrick Hare an. Den Schirm über dem Kopf lief er auf das Flugzeug zu, dessen Tür sich unterdessen geöffnet hatte. Nun wurden die Stufen heruntergelassen, und Sergeant Black trat hervor. Einen Moment später

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