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Die Todesbraut

Die Todesbraut

Titel: Die Todesbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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weniger Minuten hatte sie den Wald und ihren Wagen erreicht, setzte sich an das Steuer und gab Gas. Sie war ruhig und gefaßt. Sie hatte es versucht, immerhin, aber sie war gescheitert. Das Drehbuch hatte sich eben geändert. Daran war jetzt nichts mehr zu machen.

    »Sie war hier«, erklärte Dillon zornig. »Statt auf dem Grund der Themse zu liegen, war sie hier. Das Ganze war ein Trick, sehen Sie das nicht? Lang ist tot, Curry ist tot, und da wollte sie uns in dem Glauben wiegen, daß auch sie tot wäre, und hat uns alle an der Nase herumgeführt.«
      »Verdammt«, stöhnte Ferguson. »Welch eine Frau!«
      »Aber wie konnte sie nur?« warf Hannah ein. »Diese Farce in Wapping – das ist doch erst ein paar Stunden her. Wie kam sie nur so schnell hierher?«
      »Na, wir sind ja schließlich auch hier«, gab Dillon zurück. »Ich vermute, sie kam auf dem gleichen Weg.«
      »Dennoch«, fuhr Ferguson dazwischen, »am Ende ist nur eines wichtig: Sie hat ihr Ziel nicht erreicht.« Damit wandte er sich ab und ging zu Senator Keogh zurück, der immer noch schwer atmend auf seinem Stuhl saß. »Wie fühlen Sie sich, Senator?«
      »Ich lebe noch, ist das nichts?«
      »Fühlen Sie sich imstande, die Sache im Ardmore House noch auf sich zu nehmen?«
      Keogh lachte auf, aber seinem Lachen hatte sich ein bit terer Unterton beigemischt. »Zum Teufel, natürlich. Ich habe es bis hierher geschafft, ich werde auch den Rest noch hinter mich bringen. Kommen Sie, Brigadier.«

      Der größte Teil der Strecke führte durch den Wald, und Grace fuhr, so schnell es die regennasse Straße erlaubte. Zwanzig Minuten, nachdem sie das Kloster verlassen hatte, erreichte sie Kilbeg. Es gab nichts mehr, was sie noch hier hätte halten können, denn sie sah keine Möglichkeit, am Ardmore House einen weiteren Versuch zu unternehmen. Das Beste war, so schnell wie möglich zu verschwinden.
      Sie fuhr den Wagen in die kleine Flugzeughalle neben der verfallenen Hütte, würgte den Motor unsanft ab und stieg aus. Die Schultertasche in einer Hand, den aufgespannten Regenschirm in der anderen, marschierte sie auf die Conquest zu.
      Carson kam ihr entgegen. »Alles okay?«
      Vollkommen ruhig lächelte sie ihn an. »Könnte nicht besser sein. Nächster Halt Coldwater, also bewegen Sie sich!« Damit lief sie vor ihm die Stufen hinauf und verschwand in der Maschine.

      Ferguson hatte sich im Hubschrauber etwas abseits gesetzt und den Telefonhörer an sein Ohr gepreßt. Schließlich beendete er das Gespräch und gesellte sich zu den anderen.
      »Ich sprach mit Chief Superintendent Hare. Er tut, was in seiner Macht steht, aber ich erwarte eigentlich wenig konkrete Ergebnisse. Ich meine, was haben wir schon? Ein achtjähriger Junge behauptet, er hätte auf der Empore eine Nonne mit einem Gewehr gesehen.«
      »Die Beschreibung ist sehr mager, eine Nonne in Irland, ha!« schimpfte Dillon.
      »Stimmt.«
      Keogh stärkte sich mit schwarzem Kaffee, den ihm Hannah aus einer Thermosflasche eingeschenkt hatte. »Ich habe den Eindruck, Sie wissen mehr als ich, Brigadier. Darf ich erfahren, was hier vor sich geht?«
      »Selbstverständlich, Senator. Wenn jemand ein Recht darauf hat, das zu erfahren, dann sind Sie das.« Damit wandte er sich an Dillon. »Sie sind der Ire, der Geschichtenerzähler. Wollen doch mal sehen, was Sie uns zu bieten haben.«
      Als Dillon seinen Bericht beendet hatte, sagte Keogh: »Bleiben wir doch noch einen Moment bei den Tatsachen. Diese Frau, diese Grace Browning, ist alles, was von der Gruppe ›30. Januar‹ übriggeblieben ist?«
      »Stimmt«, nickte Dillon.
      »Offensichtlich sahen Sie sie zum letzten Mal, als sie gestern nacht in die Themse sprang. Nun nehmen Sie an, daß sie es war, die auf mich geschossen hat. Aber wie sollte sie erst dort und jetzt schon wieder hier sein?«
      »Wir waren ja auch dort, Sir«, klärte ihn Hannah auf, »und nun sind wir hier. Ein paar Stunden Flug, das ist alles.«
      »Sie hat wohl eine Möglichkeit gefunden, nach Irland zu fliegen«, schnaubte Ferguson zornig.
      »Und wo könnte sie sich im Moment aufhalten?« fragte Ke
    ogh. »Irrt sie jetzt in Irland umher?«
      Ferguson schüttelte vehement den Kopf. »Das bezweifle ich, Sir. Wenn sie per Flugzeug hier herkam, dann befindet sie sich mittlerweile schon wieder auf dem Rückflug.«
      »Und läßt uns in einer verfluchten Bredouille sitzen«, seufzte Keogh. »Diese Geschichte in

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