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Die Todesbraut

Die Todesbraut

Titel: Die Todesbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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mit dem Theaterspiel, wir haben zu arbeiten. Erzählen sie noch einmal ganz von vorne, aber detailliert, bitte.«
      »Das Merkwürdigste an der Geschichte ist dieser mysteriöse Motorradfahrer«, meinte Dillon, als er am Ende seines Berichts angekommen war.
      »Das ist kein Rätsel«, klärte ihn Ferguson auf. »Der ›30. Januar‹ hat sich zu der ganzen Sache bekannt. Der Belfast Tele graph bekam einen anonymen Anruf. Es wird bereits in allen Nachrichtensendungen gemeldet.«
      »Diese Hunde«, knurrte Dillon. »Aber woher wußten sie von dem Treffen?«
      »Kümmern Sie sich jetzt nicht darum, es gibt im Moment Wichtigeres zu bedenken. Sie fliegen nach Beirut, mein Freund. Chief Inspector Bernstein begleitet Sie.«
    »Keine einfache Operationsbasis«, meinte Dillon.
      »Wenn ich mich recht erinnere, kamen Sie während der weniger geschmackvollen Phase Ihrer Karriere bestens damit zurecht.«
      »Stimmt. Ich versenkte im Hafen Schiffe der PLO für die Israelis, und die PLO hat ein gutes Gedächtnis. Sei’s drum. Unter welchem Vorwand halten wir uns dort auf?«
      »Die Menschenrechtsdivision der Vereinten Nationen würde sich anbieten. Sie beide treten als Delegierte Irlands und Großbritanniens auf. Sie benutzen natürlich Decknamen.«
      »Und wo wohnen wir?« fragte Hannah Bernstein.
      »Mein Schatz, es gibt heutzutage nur ein einziges anständiges Hotel in Beirut«, klärte Dillon sie auf. »Vor allem, wenn man Ausländer ist und Wert darauf legt, an der Bar einen Drink zu bekommen. Es ist das Hotel, in dem laut Daley Francis Callaghan abgestiegen ist, das Al Bustan. Es steht über der Stadt in der Nähe von Deirelkalaa und den römischen Ruinen. Sie werden es als äußerst kultiviert empfinden.«
      »Erwarten Sie, Quinn dort anzutreffen?«
      »Das wäre sehr praktisch.« Er wandte sich an Ferguson. »Könnten Sie für die entsprechende Hardware sorgen?«
      »Kein Problem. Ich habe einen exzellenten Kontaktmann dort, er heißt Walid Khasan.«
      »Araber, nehme ich an. Kein Christ.« Dillon klärte Hannah Bernstein auf. »In Beirut leben nämlich trotz allem immer noch viele Christen.«
      »Stimmt, Walid Khasan ist Moslem. Seine Mutter war Französin. Mit Männern wie ihm arbeite ich gerne, Dillon. Er ist einzig und allein am Geld interessiert.«
      »Sind wir das nicht alle, Brigadie r?« Dillon grinste. »Na, dann wollen wir uns mal an die Arbeit machen und sehen, wie wir das Kind schaukeln.«

    Es war kurz nach dreiundzwanzig Uhr, als Grace Browning und Tom Curry im Hotel Europa ihr spätes Dinner beendeten und in die Bar schlenderten. Sie war fast leer, und der Barkee
    per sah fern, bis er schließlich aufstand und sie bediente.
    »Was darf ich Ihnen bringen, Miss Browning?«
    »Brandy, denke ich, zwei Brandys.«
      Als er sich entfernte, sagte Tom Curry: »Du warst wunderbar heute abend.«
      Sie griff nach einer Zigarette, und er gab ihr Feuer. »Auf welche meiner Vorstellungen darf ich denn deine Gratula tion beziehen?«
      Er schüttelte den Kopf. »Das ist es, nicht wahr? Nur eine weitere deiner Vorstellungen.« Er grinste. »Von dieser Seite habe ich es noch nie betrachtet, aber jetzt verstehe ich es. Auf der Bühne oder vor der Kamera – das ist Phantasie. Aber auf dem Motorrad zum Garth Dock hinauf zu brausen, das war Wirklichkeit.«
      »Ja, in diesen kurzen Momenten lebe ich, fühle ich mit einer Intensität, die man sich kaum vorstellen kann.«
      »Du bist wahrhaftig eine außergewöhnliche Person«, sagte er.
      Der Barkeeper, der gerade die Drinks zubereitete, rief: »Ich sah eben die Spätnachrichten. Es hat ein schreckliches Blutbad gegeben. Am Garth Dock wurden drei Männer erschossen, drei weitere in irgendeinem Lagerhaus ganz in der Nähe davon. Der ›30. Januar‹ bekannte sich dazu –›Bloody Sunday‹. Das bedeutet, die Toten sind Loyalisten. Dafür werden die Prods Vergeltung suchen.«
      »Dillon hält wohl nichts davon, Gefangene zu nehmen«, flüsterte Grace.
      »Das kannst du laut sagen.«
      Nun brachte der Barkeeper die Drinks und servierte sie mit schwungvoller Geste. »Zum Wohl, meine Herrschaften.« Er schüttelte den Kopf. »Schrecklich, all diese Morde. Ich meine, welche Art von Menschen macht so etwas?« Dann entfernte er sich.
      Leise lächelnd sah Grace Browning Curry an. Sie hob ihr Glas. »Ja, wer wohl?«
    London
    Belfast
    Devon ___________________________________

    1972-1992

    3. K APITEL

      Wollte

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