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Die Todesbraut

Die Todesbraut

Titel: Die Todesbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Beretta ist. Nun unterstellen Sie, daß es meine Beretta ist. Da diese aber unglücklicherweise gestohlen wurde, werden wir es wohl nie erfahren, nicht wahr? Natürlich tut es mir leid, daß ich in Panik geraten und geflohen bin, nachdem ich bereits festgestellt hatte, daß die Waffe verschwunden war. Ich werde selbstverständlich dem Premierminister meinen Rücktritt anbieten.«
      Schließlich war es Dillon, der den toten Punkt des Gesprächs überwand. »Du meine Güte, sind Sie aber zungenfertig!« Er trat an den Tisch und griff nach der Champagnerflasche im Eiskübel. »Darf ich mir nachschenken?«
      »Bitte, bedienen Sie sich.«
      Dillon füllte sein Glas. »Warum taten Sie es, das ist es, was mich am meisten interessiert? Ich meine, Belovs Beweggründe verstehe ich. Er ist ein Profi, der für seine Sache kämpft. Und Curry ist offensichtlich der typische britische, wohlhabende, liberale Mittelklassespinner, der die Welt dem Kommunismus in die Fänge treiben will. Habe ich irgend etwas ausgelassen?«
      »Er ist Ire, um genau zu sein«, korrigierte Lang.
      »Was das Mädchen betrifft, so kam ich zu der Auffassung, daß sie nicht ganz dicht ist«, erklärte Dillon. »Aber das ist eine andere Geschichte.« Dann warf er einen Blick auf das Portrait des Earl of Drury, das über dem Kamin hing. »Seinem Gesicht nach zu schließen ist das einer Ihrer Vorfahren. Ein arroganter adeliger Bastard, der über Leichen ging. Vermutlich züchtigte er seine Dienerschaft mit der Reitgerte und zwang seine Mägde in sein Bett.«
      Langs Gesicht war blaß geworden. »Halten Sie gefälligst Ihre Zunge im Zaum, Dillon.«
      »Sie wären lieber er gewesen, stimmt’s? Das Leben in unserer modernen Zeit ist doch zu langweilig. Da haben Sie nun alles Geld der Welt, und alles, was Ihnen zu tun blieb, ist, ein bißchen in der Politik mitzumischen. Aber dann stießen Sie eines Tages auf den ›30. Januar‹. Ich weiß nicht wie und wann, aber mit einem Mal hatten Sie etwas gefunden.« Längs Gesicht hatte plötzlich einen wölfischen Ausdruck angenommen. Dillon fuhr ungerührt fort: »Eines würde ich gerne wissen. Hat Grace Browning die ganzen Morde begangen, oder
    durften Sie auch einmal schießen?«
    »Fahren Sie doch zur Hölle«, fauchte Lang.
      Ferguson erhob sich. »Ich denke, wir haben genügend Beweise, um Sie festzunehmen, Lang. Sie kommen jetzt mit uns nach London zurück.« Er wandte sich an Hannah. »Klären Sie ihn über seine Rechte auf, und beschuldigen Sie ihn vorerst des Landesverrats.«
      »Mich wird niemand irgendwohin mitnehmen«, zischte Lang und schnippte mit den Fingern. »Steh, Danger!« Augenblicklich sprang Danger auf die Füße, und tief aus seiner Kehle drang ein Grollen, das wie ferner Donner klang. »Er reißt Ihnen den Arm ab, Ferguson, wenn ich es ihm sage.«
      »Ist das wahr?« bemerkte Dillon spöttisch und gab eine Art Pfiff, einen seltsamen, unheimlichen Ton von sich, dessen Ursprung kaum auszumachen war. »Guter Junge, Danger!« Er streckte dem Tier seine Hand entgegen. Mit geducktem Kopf kroch der Wolfshund heran, legte leise win selnd die Schnauze in Dillons Hand und leckte daran.
      »Du lieber Himmel!« stieß Lang hervor.
      »Diesen Trick habe ich von einem ehemaligen Freund gelernt«, erklärte Dillon.
      »Typisch, das beweist wieder einmal, daß man sich in dieser verruchten, alten Welt auf nichts verlassen kann«, knirschte Rupert Lang und zog einen Browning unter seinem Hemd hervor. »Außer auf so was wie das hier, natürlich. Tut mir leid, Ferguson, aber ich gehe nirgendwohin.« Rückwärts bewegte er sich Richtung Terrassentür und verschwand, der Hund setzte ihm nach. Dillon zog seine Walther aus dem Hosenbund und stürzte hinterher. Er blieb kurz stehen, um sich zu orientieren. Lang war nicht mehr zu sehen, aber da ertönte das röhrende Geräusch eines Motors, und fast gleichzeitig sah Dillon, wie Lang auf einer Montesa aus der Scheune schoß, aus dem Haupttor hinausschlitterte und auf dem Feldweg Richtung Moor da vonbrauste. Dillon rannte auf den Range Rover zu, entdeckte aber bei einem Seitenblick in die Scheune eine weitere Montesa, die dort auf ihrem Ständer stand.
      Er drehte sich um und rief Ferguson und Hannah, die auf die Terrasse gestürzt waren, zu: »Hier steht eine zweite Maschine. Ich fahre ihm nach. Ich gebe Ihnen über Ihr Handy Nachricht, Hannah.«
      Sekunden später dröhnte er aus der Scheune, rutschte seitlich aus dem Tor und

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