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Die Toechter der Familie Faraday

Die Toechter der Familie Faraday

Titel: Die Toechter der Familie Faraday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McInerney
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etwas aus, Juliet?«
    »Was soll mir etwas ausmachen?«
    »Die Reihenfolge stimmt doch nicht, oder? Du bist die Älteste. Du solltest als Erste heiraten und ein Kind bekommen.«
    »Glücklicherweise ist das ja jetzt alles hinfällig, da du ein uneheliches Kind bekommst. Außerdem glaube ich nicht, dass es einen vorbestimmten Plan gibt.«
    »In der Natur, glaube ich, schon«, sagte Clementine.
    »An dieser Familie ist aber nichts Natürliches.«
    »Es wird alles ändern, oder?«
    »Zum Besseren«, antwortete Juliet.
    »Aber auch sonst.«
    »Wie war es denn, Clemmie?«
    »Was?«
    »Der Sex.«
    »Juliet! Du bist älter als ich. Ich sollte dich fragen.«
    »Worüber sprecht ihr beide gerade?« Sie fuhren herum. Sadie stand im Türrahmen.
    »Nichts«, sagte Juliet.
    »Sex«, sagte Clementine.
    »Darf ich mitmachen?«
    Clementine schloss die Augen. »Nein. Ich werde es niemals wieder tun. Damit hab ich mir beim ersten Mal nun wirklich genug Probleme eingehandelt.«

3
    Maggie Tessa Faraday kam neun Minuten nach sechzehn Uhr am Nachmittag des 11. Februar 1980 zur Welt. Sieben Pfund, schwarzes Haar, eine leichte Neugeborenengelbsucht, aber davon abgesehen kerngesund.
    »Warum habe ich das Gefühl, als hätte ich da drin gerade ein Baby zur Welt gebracht?«, seufzte Miranda und lehnte sich an die Wand.
    »Weil du viel mehr gebrüllt hast als Clementine«, sagte ihr Vater.
    »Irgendjemand musste doch brüllen. Die hätten sich nicht so viel Zeit mit der Betäubung lassen sollen.«
    Juliet kam mit einem Tablett Tee und einem Teller Kekse aus der Cafeteria zurück. »Das ist der klägliche Rest. Reicht das?«
    Eliza nahm einen Keks. »Die sind ja weich.«
    »Ich weiß, tut mir leid. Wenn ich gewusst hätte, dass es heute passiert, hätte ich doch einen Picknickkorb vorbereitet.« Sie scherzte nicht.
    »Wie rücksichtslos von Clementine, zwei Wochen zu früh zu gebären«, sagte Miranda.
    Clementine hatte alle überrascht, besonders das Krankenhauspersonal, als sie allein gekommen war und bleich und verschwitzt über Schmerzen geklagt hatte. Die Untersuchung in der Notaufnahme hatte ergeben, dass sie bereits Wehen hatte. Sie kamen in Abständen von nur fünf Minuten. Sie konnte von Glück sagen, dass sie es rechtzeitig ins Krankenhaus geschafft hatte.
    Clementine hatte dann Juliet (im Café) angerufen, die Miranda (in der Drogerie) angerufen, die Eliza (die gerade nach Hause gekommen war) angerufen hatte, die an der Haustür eine Nachricht in großen Lettern für Sadie hinterlassen hatte, die einkaufen gegangen war. Miranda, Juliet und Eliza hatten ihren Vater bei der Arbeit angerufen. Er war schnell, er war sogar noch vor allen anderen im Krankenhaus.
    Clementines frühe Einlieferung erwies sich zunächst dann doch als falscher Alarm. Die Wehen hörten auf. Aber dann fingen sie wieder an, und zwar richtig. Clementine hatte, ohne dass sie davon wussten, alle ihre Schwestern gebeten, mit in den Kreißsaal zu kommen. Sadie war noch nicht eingetroffen, aber die anderen drei waren mehr als bereit. Es gab einen kurzen angespannten Moment, als die Hebamme und schließlich auch der Arzt darauf beharrten, dass nur Platz für eine weitere Person wäre und sie sich rasch einigen sollten, sonst würden sie alle weggeschickt. Sie hatten Münzen geworfen. Miranda hatte gewonnen.
    Vor dem Kreißsaal hatten Juliet, Eliza und Leo Miranda lauter als Clementine stöhnen hören. Dann war Miranda aus dem Kreißsaal gekommen und hatte verkündet, es wäre ein Mädchen und Clementine ginge es gut. Dann durften sie alle hinein, zu Clementine, die ein winziges, weiß verpacktes Bündel hielt und kaum erschöpfter aussah, als wäre sie gerade von einem Spaziergang im Botanischen Garten zurückgekehrt.
    »Sie ist unglaublich.« Leo gesellte sich wieder zu seinen Töchtern im Warteraum. Er hatte die letzte Viertelstunde bei Clementine und dem Baby, verbracht. Sein Haar stand wirr vom Kopf ab, seine Kleidung war derangiert, sein Lächeln reichte von einem Ohr zum anderen. »Was für ein kluges, kluges Mädchen.«
    »Einen fünffachen Vater mit einer einzigen Presswehe in einen Großvater zu verwandeln«, sagte Miranda.
    »Ich wünschte, eure Mutter wäre jetzt hier.«
    »Wenn unsere Mutter hier wäre, wäre Clementine nicht da drin«, gab Miranda zurück. »Sie hätte das niemals zugelassen, falls du weißt, was ich meine.«
    »Und du weißt, was ich meine. Sie hätte sich über ein Enkelkind gefreut.«
    Die Mädchen gaben keine Antwort. Auf diese Weise

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