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Die Toechter der Familie Faraday

Die Toechter der Familie Faraday

Titel: Die Toechter der Familie Faraday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McInerney
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ihm erzähle, dass er Urgroßvater wird? Wo führt das hin? Wo würde das enden? Im Ruin. Alles um mich herum würde wieder zusammenstürzen, und ich weiß nicht, ob ich mir noch einmal ein neues Leben aufbauen könnte. Ich weiß nicht, ob ich noch einmal so viel Glück hätte.«
    Maggie sagte nichts. Ihr schossen die Tränen in die Augen, aber sie wusste nicht, ob sie wegen Sadie weinte oder Leo oder ihrer ganzen Familie.
    »Es tut mir leid, Maggie«, sagte Sadie sanft.
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.«
    »Doch, denn ich muss dich um etwas sehr Schwieriges bitten. Du musst mir versprechen, dass du Leo nicht sagst, auch nicht deiner Mutter oder deinen Tanten, dass du mich gesehen hast.«
    »Sadie, ich …«
    »Du musst es mir versprechen, Maggie. Bitte. Ich habe niemanden gebeten, mich zu finden. Du musst mein Privatleben respektieren. Und das meiner Familie.«
    Das meiner Familie. Einer anderen, neuen Familie.
    »Was soll ich Leo denn sagen?«
    »Ich weiß nicht. Es ist mir egal, was du ihm sagst. Sag ihm, dass ich es nicht war. Dass sich dieser Privatdetektiv geirrt hat. Was immer du für das Beste hältst.«
    »Was, wenn er selbst hierherkommt?«
    »Das wird er wohl kaum, wenn du ihm sagst, dass alles ein Irrtum war. Dass ich es nicht war.«
    »Darf ich ihm nicht einmal sagen, dass es dir gut geht? Ihm eine Nachricht von dir geben? Einen Gruß? Irgendetwas?«
    Sadie gab keine Antwort. Sie schüttelte nur den Kopf.
    Maggie wagte keinen neuerlichen Vorstoß. Sadies Entscheidung stand fest. »Darf ich dir weiterhin schreiben?«
    »Natürlich. Hör damit bloß nicht auf.«
    »Schreibst du mir denn in Zukunft richtige Briefe? Nicht nur eine Karte? Erzählst du mir von deinem Enkelkind? Ich kann dir doch meine Adresse geben.«
    »Die Dinge müssen so bleiben, wie sie sind, Maggie.«
    »Aber darf ich dich wiedersehen? Wenn ich wieder nach Irland komme?« Sie sagte nicht, im nächsten Juli. Sie wusste nicht einmal, ob es ein weiteres Juli-Weihnachtsfest geben würde.
    »Ich weiß nicht. Ich muss darüber nachdenken.«
    Sie gingen zurück zu den Autos. Gabriel wartete noch immer im Wagen.
    »Was ist aus deinem Freund in London geworden?«, fragte Sadie.
    »Wir haben Schluss gemacht.«
    »Und der junge Mann hier? Ist er mehr als ein Freund? Ist er …?«
    »Nein, aber er ist ein sehr guter Freund. Soll ich ihn zu uns bitten? Er weiß nicht alles, aber viel …«
    Sadie blieb wieder stehen. »Es tut mir leid, Maggie, aber nein. Das ist keine gute Idee. Ich hätte nicht einmal nach ihm fragen dürfen. Ich muss zu allen Abstand halten, die mit der Familie zu tun haben. Wenn ich ihn richtig kennenlernen würde, wollte ich mehr wissen, mit euch beiden sprechen. Ich möchte dich ja jetzt schon so vieles fragen und kann es nicht. Es wäre nicht fair, weder dir noch mir gegenüber. Dadurch würde alles nur noch komplizierter. Es tut mir leid. Ich hoffe, du verstehst das.«
    »Das tue ich. Und er wird es auch.«
    Sadie sah auf die Uhr. »Ich muss los, Maggie. Ich bin jetzt schon zu spät.«
    »Danke, dass du gekommen bist, Sadie.«
    Sadie lächelte. Es war ein trauriges Lächeln. »Danke dir , dass du gekommen bist, Maggie.«
    »Du fehlst mir. Ich wünschte, du wärst nie fortgegangen.«
    »Du fehlst mir auch.«
    Wieder traten Maggie Tränen in die Augen. Diesmal kämpfte sie nicht gegen sie an.
    Sie umarmten einander, lange und fest. Sadie riss sich zuerst los. »Lass dich noch einmal anschauen, ein letztes Mal.«
    »Du willst ja nur noch einmal prüfen, ob meine Ohren weiter abstehen als Maudies.«
    Sadie lächelte. »Du trägst den Sieg davon, Maggie, ehrlich. Deine Ohren waren schon immer die schönsten weit und breit.« Sie umarmte sie noch einmal. »Danke, danke für dein Verständnis, fürs Zuhören und dass du gekommen bist. Ich kann dich nicht daran hindern, etwas zu sagen. Es liegt bei dir. Aber ich komme nicht zurück, Maggie. Wenn ich jemals versucht war, dann jetzt nicht mehr. Ich kann nicht. Ich bitte dich, das nicht zu zerstören, was ich habe. Mein jetziges Leben. Ich könnte es nicht ertragen, Larry und Maudie zu verlieren, und ich habe Angst, genau das könnte passieren, wenn sie alles erfahren. Vielleicht irre ich mich ja, aber das Risiko kann ich nicht eingehen.«
    »Ich werde nichts tun, was dir in irgendeiner Weise wehtun könnte, das verspreche ich dir.«
    »Danke, Maggie.«
    Sie umarmten sich noch einmal, dann stieg Sadie in ihr Auto, winkte und fuhr davon. Maggie winkte ihr nach, bis das Auto

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