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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dieser Nummer erreichen.“ Sie wiederholte ihre Telefonnummer zweimal. „Abholen, natürlich. Mein Name ist Lieutenant Althea Grayson, Denver. Das hoffe ich.“
    Nachdem sie aufgelegt hatte, schnappte sie empört nach Luft. „Kein Wunder, dass Mädchen wie Jade von zu Hause weglaufen und auf der Straße enden. Sie interessiert sich überhaupt nicht für ihre Tochter und hat bloß Angst, dass irgendetwas auf sie zurückfallen könnte. Wenn Jade in irgendwelchen Schwierigkeiten stecken würde, würde sie ihre Tochter ohne eine Miene zu verziehen an den Meistbietenden versteigern.“
    „Nicht jede Frau hat eben einen so ausgeprägten Mutterinstinkt wie Donna Reed.“
    „Wem sagst du das.“ Weil ihre Gefühle sie bei der Arbeit nur behinderten, unterdrückte Althea sie rigoros. „Meena arbeitet mit einem Kollegen an den Phantombildern, und sie sind schon ein gutes Stück weitergekommen. Eins der Bilder hat eine täuschende Ähnlichkeit mit einem der Stars, die wir gestern in der Videoproduktion gesehen haben.“
    „Mit welchem denn?“
    „Dem Typ in dem roten Leder-String-Tanga. Wir starten erst mal eine Suche im Computer. Es wird eine Weile dauern.“
    „Ich habe aber keine Zeit.“
    Sie legte ihren Stift weg, faltete die Hände. Du wirst nicht wütend, nahm sie sich fest vor. Nicht schon wieder. „Hast du einen besseren Vorschlag?“
    „Nein.“ Er wandte sich ab, dann fuhr er wieder herum und fragte: „Hat man in dem Auto, aus dem auf Billings geschossen wurde, irgendwelche verdächtigen Fingerabdrücke gefunden?“
    „Nein, nur die des Zahnarztehepaars.“
    „Und im Penthouse?“
    „Bis jetzt überhaupt keine. Dafür ein paar Fusseln. Sie werden uns zwar nicht helfen, die Kerle zu schnappen, aber beim Prozess können sie uns unter Umständen gute Dienste leisten. Die Spurensicherung untersucht das Video und den Brief. Vielleicht haben wir ja Glück, und sie finden irgendwas.“
    „Was ist mit vermissten Personen? Eine Jane Doe in der Gerichtsmedizin? Jade glaubt, dass eins der Mädchen getötet wurde.“
    „Bis jetzt hat man nichts gefunden. Wenn sie wirklich ein Mädchen umgebracht haben und sie hat dieses Leben schon seit einer Weile geführt, ist eine Vermisstenanzeige unwahrscheinlich. Ich habe mir alle nicht identifizierten Toten der letzten drei Monate vorgenommen. Keine passt in das Profil.“
    „Und was ist mit Obdachlosenasylen, Heimen für Ausreißer, Rehabilitationszentren?“
    „Noch nicht überprüft.“ Sie zögerte, dann entschied sie, dass es besser war, mit ihm darüber zu reden. „Ich grüble schon die ganze Zeit über etwas nach.“
    „Spuck es aus.“
    „Wir haben hier ein paar Kolleginnen, die wirklich noch blutjung aussehen. Gute Polizistinnen. Wir könnten sie auf der Straße verdeckt ermitteln lassen. Vielleicht bekommen sie ja ein Filmangebot.“
    Colt dachte darüber nach. Es würde auf jeden Fall dauern, aber es gab zumindest eine kleine Chance, dass sich dabei etwas ergeben könnte. „Keine leichte Aufgabe. Traust du es jemandem zu, damit zurechtzukommen?“
    „Das sagte ich bereits. Ich würde es ja selbst machen …“
    „Nein.“ Es klang so scharf wie ein Peitschenknall.
    Althea fuhr ohne eine Miene zu verziehen fort: „Ich sagte, ich würde es selbst machen, aber ich kann mich nicht mehr für eine Minderjährige ausgeben, und unsere Filmproduzenten bevorzugen offensichtlich Kinder. Ich werde es in die Wege leiten.“
    „Okay. Kann ich von dem Video eine Kopie bekommen?“
    Sie lächelte dünn. „Langweilst du dich abends?“
    „Sehr komisch. Bekomme ich eine?“
    Sie dachte darüber nach. Es war zwar keine übliche Verfahrensweise, aber schaden konnte es auch nicht. „Ich kläre es mit dem Labor ab. In der Zwischenzeit werde ich den Barkeeper im Clancy’s ein bisschen nerven. Ich gehe jede Wette ein, dass er der Bande auf der Second Avenue den Tipp gegeben hat. Vielleicht schaffen wir es ja diesmal, etwas aus ihm herauszuholen.“
    „Ich komme mit.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich nehme Sweeney mit.“ Sie lächelte, offen, entspannt. „Ein großer irischer Cop und eine Kneipe, die sich Clancy’s nennt. Es passt einfach zu gut.“
    „Er ist ein lausiger Pokerspieler.“
    „Ja, aber ein unheimlich netter Mann“, sagte sie, wobei sie ihn damit überraschte, dass sie sein Englisch mit dem starken irischen Akzent nachäffte.
    „Wie wär’s, wenn ich trotzdem mitkomme?“
    „Wie wär’s, wenn du wartest, bis ich dich anrufe?“ Sie stand auf

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