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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bei ihr offenbar der Fall ist, überlegte er, während er den Schnellhefter zuklappte. Vielleicht war es sein größtes Problem zu wissen, dass es so viel mehr von ihr zu sagen gab, als dass sie eine superkorrekte Polizistin war.
    Er hatte gesehen, wie sie, ungerührt wie ein Stein, eine Pistole gehalten hatte, während sich in ihren Augen Angst und Entschlossenheit eine erbitterte Schlacht geliefert hatten. Er hatte gespürt, wie leidenschaftlich sie auf seine spontane Umarmung reagiert hatte. Er hatte beobachtet, wie sie ein Kind an sich gedrückt und gestreichelt hatte, hatte gesehen, wie sie vor Mitgefühl weich und vor Zorn hart geworden war wie ein Hagelkorn.
    Er hatte zu viel von ihr gesehen und wusste doch, dass es längst noch nicht genug war.
    Liz hatte Priorität, musste Vorrang vor allem haben. Und doch hatte sich Althea bei ihm eingenistet wie ein Stachel in seinem Fleisch. Heiß, schmerzhaft und unmöglich zu ignorieren.
    Es machte ihn wütend. Es machte ihn nervös. Und als sie schließlich zur Tür hereingefegt kam, knurrte er ungehalten: „Ich warte jetzt schon fast eine geschlagene Stunde. Dafür habe ich keine Zeit.“
    „Das ist schade.“ Sie deponierte noch einen Aktenordner auf dem Schreibtisch, wobei sie sofort sah, dass er in ihren Unterlagen herumgestöbert hatte. „Vielleicht siehst du ja zu viel fern, Nightshade. Das gibt’s nämlich nur im Fernsehen, dass ein Cop immer nur einen einzigen Fall bearbeitet.“
    „Ich bin kein Cop.“
    „Das ist nicht zu übersehen. Und wenn du nächstes Mal auf mich wartest, wäre ich dir sehr verbunden, wenn du nicht in meinen Sachen herumschnüffeln würdest.“
    „Hör zu, Lieutenant …“ Er fluchte, als ihr Telefon klingelte.
    „Grayson.“ Während sie sich meldete, glitt sie auf ihren Stuhl, wobei sich ihre Hand bereits nach einem Stift ausstreckte. „Ja. Ja, verstanden. Das war gute Arbeit, Sergeant. Ich weiß es zu schätzen. Das mache ich ganz bestimmt, falls ich in Ihre Gegend komme. Noch mal vielen Dank.“ Sie unterbrach die Verbindung und begann umgehend eine Nummer zu wählen. „Die Kollegen in Kansas City haben Jades Mutter ausfindig gemacht“, informierte sie Colt. „Sie ist von Kansas nach Missouri umgezogen.“
    „Ist Jade bei ihr?“
    „Das versuche ich gerade herauszufinden.“ Während sie wartete, dass sich am anderen Ende der Leitung jemand meldete, schaute Althea auf ihre Uhr. „Sie arbeitet abends als Kellnerin. Von daher besteht eine gute Chance, dass ich sie um diese Tageszeit zu Hause erreiche.“
    Bevor Colt etwas sagen konnte, gab Althea ihm mit der Hand ein Zeichen, dass er ruhig sein sollte.
    „Hallo, könnte ich bitte mit Janice Willowby sprechen?“ Eine schlaftrunkene und offensichtlich verärgerte Stimme sagte ihr, dass Janice nicht dort lebte. „Ist da Mrs Willowby? Mrs Willowby, hier ist Lieutenant Grayson, Polizeidezernat Denver … nein, Ma’am, sie hat nichts angestellt. Sie steckt nicht in Schwierigkeiten. Wir hoffen nur, dass sie uns vielleicht bei einem Fall weiterhelfen kann. Haben Sie sie in den letzten zwei Wochen gesprochen?“ Sie hörte sich geduldig an, wie die Frau wortreich beteuerte, während dieser Zeit keinerlei Kontakt mit ihrer Tochter gehabt zu haben, und verärgert nach einer Erklärung verlangte. „Mrs Willowby, Janice ist nicht auf der Flucht vor der Polizei und steht auch nicht unter dem Verdacht, eine Gesetzwidrigkeit begangen zu haben. Aber wir müssen trotzdem dringend mit ihr sprechen.“ Dann trat ein hartes Glitzern in ihre Augen. „Wie bitte? Da Janice nicht gesucht wird, weil sie sich strafbar gemacht hat, wüsste ich nicht, wofür eine Belohnung …“
    Colt legte eine Hand über den Hörer. „Fünftausend“, sagte er. „Wenn sie uns sagt, wo wir Jade finden können und Jade uns zu Liz führt, bekommt sie fünftausend.“ Er sah ihr an, dass ihr sein Vorschlag ganz gehörig gegen den Strich ging, aber er hielt daran fest. „Es liegt nicht in deinem Ermessen. Die Belohnung wurde von privat ausgesetzt.“
    Sie schluckte ihren Widerwillen hinunter. „Mrs Willowby, es gibt da Privatpersonen, die für sachdienliche Hinweise fünftausend Dollar Belohnung ausgesetzt haben, vorausgesetzt, dass die Informationen zur Aufklärung dieses Falls führen. Ja, ich bin mir sehr sicher, dass Sie das Geld in bar bekommen können. Oh ja, ich bin mir sicher, dass Sie alles, was in Ihren Möglichkeiten steht, tun werden. Sie können mich vierundzwanzig Stunden am Tag unter

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