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Die Tore Der Finsternis

Titel: Die Tore Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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es ihm Gelegenheit gab, mir seine nette kleine Idee vorzuführen.«
    »Die Sache mit den Kisten? Vollkommener Schwachsinn.« Strathern unterbrach sich. »Er behauptet, Sie wären gekommen, um sich zu entschuldigen. Das ist sonst gar nicht Ihre Art, John.«
    »Stimmt«, erwiderte Rebus. Sein Magen zog sich zusammen.
Langsam wurde es ungemütlich. »Es war auch nur ein Vorwand.«
    »Ein Vorwand?«
    »Ich bin zur Lagerhalle gefahren, weil Gray, McCullough und Ward mich dazu gedrängt hatten.«
    Eine Weile herrschte Stille. Die beiden Männer starrten sich an.
    »Fahren Sie fort«, sagte er.
    Also erzählte Rebus ihm alles.Von der Idee mit dem Überfall, seinem Versuch, das Vertrauen des Trios zu gewinnen, dass er niemals vorgehabt hatte, es wirklich zu tun, dass er von den anderen vor die Tür gesetzt worden war, als er die Sache abgeblasen hatte.
    »Wussten die drei von den Kisten?«, fragte Strathern mit unheilvoll ruhiger Stimme.
    »Ja.«
    »Weil Sie ihnen davon erzählt haben?«
    »Ich wollte ihnen klarmachen, wie aussichtslos der Plan war.«
    Strathern beugte sich vor und stützte den Kopf in die Hände. »O mein Gott«, flüsterte er. Dann lehnte er sich wieder zurück und atmete tief durch.
    »Sie waren zu fünft«, fuhr Rebus fort, während Strathern noch um Fassung rang. »Vielleicht sogar zu sechst.«
    »Was?«
    »Vier Männer im ersten Lieferwagen, das sieht man auf dem Überwachungsvideo. Und dann noch mindestens einer in dem zweiten Lieferwagen.«
    »Und?«
    »Wer sollen denn die anderen gewesen sein?«
    »Vielleicht waren Sie einer davon, John. Vielleicht tischen Sie mir deshalb diese Geschichte auf. Um Ihren Komplizen die Schuld in die Schuhe zu schieben.«
    »Ich war in einem Hotel an der Westküste.«
    »Na, da haben Sie ja ein vorzügliches Alibi.War Ihre Freundin
dabei?« Rebus nickte. »Nur Sie beide, die ganze Nacht allein in einem Zimmer? Wie gesagt, vorzügliches Alibi.«
    »Sir, angenommen, ich wäre in die Sache verwickelt: Warum hätte ich Ihnen dann davon erzählen sollen?«
    »Um den anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben.«
    »Na gut«, sagte Rebus grimmig. »Sie und Ihre Kumpel wollten die drei doch unbedingt festnageln. Worauf warten Sie dann noch? Und wenn Sie schon mal dabei sind, können Sie mich gleich mit verhaften.« Rebus öffnete die Tür.
    »Wir sind noch nicht fertig, DI Rebus.«
    Aber Rebus war schon ausgestiegen. Er streckte noch einmal den Kopf durch die Tür. »Ich schlage vor, Sie machen bei der Gelegenheit reinen Tisch, Sir, und bringen alles aufs Tapet: den Fall Bernie Johns, korrupte Polizisten, Drogen, die vor dem Zoll versteckt werden, und eine Clique aus Chief Constables, die es geschafft hat, alles komplett zu vermasseln!«
    Rebus knallte die Autotür zu und marschierte auf seinen Wagen zu, überlegte es sich dann anders. Er musste pinkeln und ging zu diesem Zweck neben die Lagerhalle. Auf dem schmalen, grasbewachsenen Streifen zwischen Zaun und Wellblechwand, sah er einen Mann am anderen Ende des Gebäudes stehen. Er hatte die Hände in den Taschen vergraben, hielt den Kopf gesenkt und den ganzen Körper vor Anspannung gekrümmt.
    Es war Colin Carswell, der Assistant Chief Constable, der mit aller Kraft gegen den Zaun trat.

28
    »Damit kommt ihr nicht durch.«
    Montagmorgen in Tulliallan. Als Rebus seinen Wagen parkte, sah er McCullough aus dem Volvo steigen. McCullough
griff auf den Rücksitz, um seine Reisetasche zu holen. Er drehte sich um, als er Rebus’ Stimme hörte, beschloss dann aber, ihn zu ignorieren. Auf der anderen Seite der Rückbank lag ein Ordner, den er mitnehmen wollte. Er beugte sich tiefer hinunter, um danach zu greifen.
    Rebus stieß ihn mit dem Knie auf den Sitz und duckte sich, damit er sich nicht den Kopf am oberen Türrahmen stieß. McCullough wand sich, steckte aber fest.
    »Damit kommt ihr nicht durch«, wiederholte Rebus.
    »Hau ab!«
    »Habt ihr geglaubt, ihr könntet ungestraft so was abziehen?«
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst!«
    »Vom Überfall auf die Lagerhalle.«
    McCullough verharrte regungslos. »Lass mich los, dann reden wir drüber.«
    »Das reicht mir nicht, McCullough: Ihr gebt gefälligst den Stoff zurück.«
    Rebus hörte, wie neben ihm ein Wagen quietschend anhielt und eine Tür bei noch laufendem Motor aufgerissen wurde. Gray versetzte ihm einen Fausthieb in die rechte Niere und riss ihn dann am Kragen vom Auto weg. Rebus taumelte nach hinten und fiel hin, kam aber sofort wieder auf die Beine.
    »Los, komm

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