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Die Tore Der Finsternis

Titel: Die Tore Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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herumliegen zu lassen.«
    »Sie haben mich überzeugt. Ich werde sofort mein Sparkonto auflösen und mir eine Elizabeth Blackadder kaufen.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie so viel auf der hohen Kante haben.«
    Sie ließ sich neben ihm auf den Boden nieder, um sich Mr Montroses Käufe anzuschauen. »War nicht jemand namens Montrose auf der Vernissage?«
    »Ach?«
    Sie holte den Ordner aus ihrer Tasche und durchblätterte rasch die verschiedenen Teile der Akte durch. Rebus rief nach Miss Meikle, die auch prompt in der Tür erschien.
    »Ich möchte bald nach Hause«, warnte sie ihn.
    »Ist es okay, wenn wir den ganzen Kram mitnehmen?« Rebus zeigte auf die verstreuten Papiere. Die Sekretärin sah betrübt auf das Durcheinander, in das sich ihre penible Ablage verwandelt hatte. »Keine Sorge«, versicherte Rebus ihr, »wir bringen hinterher alles wieder in Ordnung.« Er machte eine Pause. »Entweder wir nehmen die Unterlagen mit, oder wir lassen sie hier bis morgen liegen.«
    Das gab den Ausschlag. Miss Meikle nickte zustimmend und wollte zurück in ihr Büro gehen.
    »Eine Sache noch«, meinte Rebus. »Mr Montrose:Wie gut kennen Sie ihn?«
    »Überhaupt nicht.«
    Rebus runzelte die Stirn. »War er denn nicht auf der Vernissage?«
    »Wenn, dann wurden wir einander nicht vorgestellt.«
    »Aber er kauft doch viele Bilder. Oder hat es jedenfalls vor vier, fünf Jahren getan.«
    »Ja, das stimmt. Eddy bedauerte es, dass er ihn als Kunden verloren hat.«
    »Wie kam es dazu?«
    Sie zuckte die Achseln, ging zu ihm und hockte sich hin.
»Die Nummern auf den Klebezetteln verweisen auf andere Geschäftsvorgänge.« Sie blätterte in den Unterlagen und zog mehrere Blätter heraus.
    »Die Liste der Vernissagen-Gäste«, verkündete Siobhan und schwenkte ein paar Fotokopien. »Erinnern Sie sich noch, wir hatten meist nur eine Unterschrift, und nicht alle waren leserlich. Ein besonders übles Gekritzel hier unten könnte Marlowe, Matthews oder Montrose heißen. Ich erinnere mich, dass Grant Hood es mir gezeigt hat.« Sie gab Rebus die betreffende Kopie der Seite aus dem Gästebuch. Kein Vorname, es sei denn, das Gekritzel war der Vorname. Keine Adresse in der dafür vorgesehenen Spalte.
    »Miss Meikle sagt, Montrose sei kein Kunde mehr bei Mr Marber gewesen.« Er gab Siobhan das Blatt zurück, und sie betrachtete es. »Würde so jemand denn zu einer Vernissage kommen?«
    »Eine Einladung hat er nicht bekommen«, erwiderte die Sekretärin. »Ich kannte seine Adresse nicht. Er hat sich immer direkt an Eddie gewandt.«
    »Ist das ungewöhnlich?«
    »Nicht sehr. Manche Kunden möchten anonym bleiben. Berühmte Leute oder Adlige, die Gemälde schätzen lassen wollen, ohne dass jemand erfährt, dass sie sie verkaufen müssen.« Sie zog ein weiteres Blatt heraus, überprüfte den Klebezettel und schaute dann erneut nach.
    »Das ergibt Sinn«, meinte Siobhan. »Wir waren zu dem Schluss gekommen, Montrose sei Cafferty. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er scharf auf Publicity ist.«
    »Sie glauben, es ist Cafferty?« Rebus klang nicht überzeugt.
    »Ich hab’s«, sagte Miss Meikle, die stolz darauf zu sein schien, dass ihr Ablagesystem sich bereits bewährt hatte.
    Montrose - wer immer er sein mochte - hatte anfangs en gros eingekauft. Gemälde im Wert von einer Viertelmillion Pfund innerhalb weniger Monate. In den nächsten Jahren
hatte es mehrere Verkäufe und ein paar weitere Käufe gegeben. Bei den Verkäufen wurde jeweils ein Gewinn erzielt. Montrose’ Name tauchte zwar in den Belegen auf, aber als Adresse war immer c/o Marber Galleries angegeben.
    »Und Sie haben ihn in all den Jahren kein einziges Mal zu Gesicht bekommen?«, fragte Rebus. Meikle schüttelte den Kopf. »Haben Sie denn wenigstens mit ihm telefoniert?«
    »Ja, aber ich hab ihn jedes Mal sofort zu Eddie durchgestellt.«
    »Wie klang er?«
    »Barsch, würde ich sagen. Wortkarg.«
    »Schotte?«
    »Ja.«
    »Oberschicht?«
    Sie überlegte. »Nein«, sagte sie gedehnt. »Obwohl ich nicht dazu neige, vorschnell über andere zu urteilen.« Ihr eigener Tonfall hörte sich nach Edinburgher Privatschule an. Sie sprach, als würde sie einem geistig beschränkten Ausländer ihre Worte diktieren.
    »Es muss doch eine Lieferadresse für die von Montrose erworbenen Bilder gegeben haben«, meinte Rebus.
    »Ich glaube, sie wurden immer hierher geschickt. Soll ich das rasch überprüfen?«
    Rebus schüttelte den Kopf. »Was geschah, nachdem die Bilder hier eingetroffen waren?«
    »Das

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