Die Tore zu Anubis Reich
Wohlfahrt seines Exkörpers kein Hindernis darstellen würde, und sicherlich hatte niemand einen berechtigteren Anspruch als er, an ihrer Vergeltung teilzuhaben. »Einverstanden«, sagte sie schließlich. »Dann sind wir Partner.«
»Guter Junge!« Sie tauschten einen zweiten Händedruck, dann blickte Chinnie auf die Uhr. »Ich muß weiter«, sagte er, stand auf und warf etwas Wechselgeld auf den Tisch. »Die Hefe arbeitet, und die Zeit und der Teig warten auf niemanden.«
Jacky trank ihr Bier aus und stand auch auf.
Gemeinsam gingen sie hinaus. Ehe sie zur Tür hinaus waren, tippte der Wirt Chinnie auf die Schulter, und sagte, als er stehenblieb: »Sie haben recht damit, was Sie über Jacksons Schnurrbart sagten. Wenn Sie ihn nicht dazu bringen können, daß er ihn abrasiert, geben Sie ihm doch eine explodierende Zigarre.«
Das Gelächter der Gäste folgte ihnen hinaus auf die Straße.
Am Weihnachtsabend war der Schankraum im Guinea & Bun in der Crutchedfriars Road schon um halb vier Uhr nachmittags ziemlich gut besetzt. Aromatisch dampfende Becher mit heißem Punsch wurden kostenlos an jeden Gast ausgegeben, nachdem er den Schnee von Hut und Mantel geschüttelt, beide über einen der Haken entlang der Südwand gehängt hatte und fröstelnd zum Schanktisch geeilt war. Der Schankkellner, ein liebenswürdiger, fast kahlköpfiger Mann namens Bob Crank, hatte den letzten Ankömmlingen Punsch eingeschenkt und lehnte sich gegen die Theke, um selbst einen Schluck von seinem mit Rum gewürzten Kaffee zu nehmen, während er seinen Blick durch den niedrigen Raum schweifen ließ. Alle schienen in guter Stimmung zu sein, wie es sich für den Weihnachtsabend ziemte, und die Holzkloben im Kamin waren gut geschichtet und bedurften in der nächsten Stunde keiner besonderen Aufmerksamkeit. Crank kannte fast alle Anwesenden, und der einzige Gast, der einem vielleicht ein wenig zweifelhaft erscheinen mochte, war der alte Mann, der allein am Tisch beim Kaminfeuer saß - ein schmunzelnder alter Kerl mit verrückt flackernden Augen, der trotz des warmen Plätzchens, das er eingenommen hatte, bis zum Hals zugeknöpft war und sein Glas mit behandschuhten Händen hielt.
Die Tür quietschte und flog mit einem Knall auf; ein Schneewirbel entstand im Windfang. Crank hatte den Punsch schon eingeschenkt, bevor er aufblickte, und streckte ihn aus, bevor er den Neuankömmling erkannte.
»Doug!« rief er, als der vierschrötige, grauhaarige Mann zur Theke trat. »Kalt draußen, wie? Komm!« sagte er und senkte die Stimme gleichzeitig mit dem Becher, »kriegst noch einen Schuß fliegende Hitze dazu.« Er entkorkte eine Branntweinflasche und füllte den Becher unter der Theke bis zum Rand auf.
»Dankie Crankie.«
Sie lachten, aber Crank ernüchterte sich als erster. »Deine Freunde sind drüben«, sagte er und deutete mit einem Kopfnicken zum Kaminfeuer.
»Ah, richtig.« Doug Mature leerte den Punschbecher und stellte ihn auf die Theke. »Schick einen Brandy rüber, ja?«
»Wird gemacht.«
Maturo trappte schwerfällig zum Tisch seiner Freunde, deren betrunkene Zurufe er mit einem Grinsen und Winken beantwortete, als er sich setzte.
»Ihr Herumtreiber«, sagte er und verhalf sich zu einem Schluck Bier aus einem offenbar herrenlosen Krug, da sein Brandy noch nicht serviert war. »Wer kümmert sich um den Laden?«
»Der Laden kann sich um sich selbst kümmern, Doug«, antwortete einer der Männer am Tisch. »Niemand wird sich am Weihnachtsabend Radnaben beschlagen lassen.«
»Verdammt richtig«, stimmte ein anderer zu. »Morgen auch nicht, bei Gott. Hier, auf Weihnachten!«
Sie hoben alle ihre Gläser und Krüge, hielten aber inne, als der alte Mann am Nebentisch mit Betonung sagte: »Weihnachten ist für Idioten.«
Maturo wandte sich um und sah den Alten unter geringschätzig hochgezogenen Brauen an, bemerkte die effeminierten Handschuhe. In diesem Augenblick erschien jedoch Crank mit dem Brandy, und Maturo zuckte die Achseln und wandte sich wieder den Gefährten zu. Er murmelte etwas, das die anderen zum Lachen brachte, dann nahm er einen herzhaften Schluck vom Brandy, und die momentane Spannung verflog.
Der alte Mann ließ aber nicht locker. »Eine Feier« fuhr er vernehmlich fort, »all dessen, was in der verdammten westlichen Kultur am schwächsten und am wenigsten realistisch ist. Zeigt mir einen Mann, der Weihnachten feiert, und ich zeige euch einen sentimentalen Narren und Weichling, dem es am liebsten wäre, wenn seine Mama
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